Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
Autoren: Scotty
Vom Netzwerk:
erwiderten die anderen erstaunt.
    »Captare heißt >nehmen< und nunc >jetzt<. Es bedeutet also so etwas wie >jetzt nehmen<. Das ist Latein«, erklärte Fiore stolz. »Ich kann ein bisschen Latein, weil mein Vater sich dafür interessiert. Und ich habe auch beschlossen, es in der Schule zu belegen. Ihr etwa nicht?«
    »Nein, wir sind schließlich keine Gelehrten, so wie du«, foppte Cesco sie.
    »Eine Gelehrte? Ach, denkt, was ihr wollt. Ich jedenfalls mag Latein.« Fiore zuckte mit den Schultern und verschränkte grinsend die Arme vor der Brust.
    »Natürlich! Es ist Latein«, fiel Nina in die Unterhaltung ein. »Um ein guter Alchimist zu werden, braucht man es. Ich kann es zwar nicht so gut, aber einiges verstehe ich. Jetzt lasst uns wieder auf den flinken Koriander konzentrieren.«
    Genau in diesem Moment ließ das sprechende Buch einen weiteren Hinweis auf dem flüssigen Blatt erscheinen:
    »Cogitatio Immota« musst du sprechen
    am Ende jeder Probe. Merke es dir gut,
    denn ansonsten wäre all deine Gabe umsonst.
    »Cogitatio Immota?«, wiederholte Roxy.
    »Was für seltsame Worte«, sagte Cesco.
    Aber Fiore wusste es besser: »Es ist immer noch Latein. Es bedeutet ungefähr >still stehender Gedanke<.«
    Nina nickte anerkennend und drehte sich erneut zum Buch. Sie atmete tief durch. »Bei allen Schokoladen der Welt! Ich muss unbedingt diese beiden Worte behalten. Wie viel soll ich denn noch lernen?«
    Die zwei Stunden, die es dauerte, um den Koriander herzustellen, vergingen wie im Flug. Als die Zeit um war, nahm Nina eine kleine Kupferkelle und tauchte sie in den Kessel. Die Flüssigkeit war fast vollkommen verkocht und siedend heiß!
    Sie pustete und schluckte sechs Schluck hinunter, so wie es in der Formel stand. Seltsam, der Trank schmeckte nach Zimt.
    Unter den neugierigen Blicken der Freunde setzte sich Nina auf den Hocker und kündigte an: »Ich werde mich jetzt konzentrieren. Ich denke an einige Dinge aus der Küche und versuche, sie mit meinen Gedanken zu bewegen.«
    Und während sie sprach, schlossen sich schon ihre Augen. Nina war in Trance gefallen. Cesco packte sie an den Schultern und schüttelte sie, Roxy tätschelte ihr grob die Wangen, Fiore zog an ihren Beinen und Dodo kniff sie in den Arm. Doch Nina rührte sich nicht.
    »Sie s... sitzt d... da wie ein St... Stockf.. .fisch«, entfuhr es Dodo, der sich trotz seiner Sorge ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
    »Sie wird an die Dinge denken, die sie bewegen will. Der Koriander wirkt. Auf geht’s, lasst uns in die Küche runtergehen und nachsehen, ob was passiert.«
    Zusammen verließen sie das Labor. Unauffällig durchquerten die Kinder die Eingangshalle und sahen nach, ob die Eltern noch in ihre Gespräche vertieft waren. Nur Professor José bemerkte sie und folgte ihnen bis in die Küche.
    Dort waren Ljuba und Carmen mit den Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt. Denn es war schon nach neunzehn Uhr und für das üppige Festtagsmenü gab es noch einiges zu tun.
    »Guten Aaaabend!«, sagte Cesco scherzend und stellte sich zu dem russischen Kindermädchen, das damit beschäftigt war, die Soße anzurühren.
    »Was macht ihr hier? Habt ihr Hunger?«, fragte die Haushälterin.
    »Ja, Riesenhunger. Können wir euch helfen?«, erwiderte Roxy und lief zu Carmen, die drei große Hähnchen in den Ofen schob.
    Die Frauen sahen sich überrascht an.
    »Und wo ist Nina?«, fragte Ljuba misstrauisch.
    »Sie kommt gleich nach. Wenn ihr wollt, können wir schon mal den Tisch im Rosensaal decken«, antwortete Fiore überzeugend.
    Ljuba und Carmen waren einverstanden.
    Aber genau in diesem Augenblick begann die junge Alchimistin im Labor mit ihrem ersten Versuch. Hoch konzentriert dachte sie an die Teller, an den Besen und die Wasserkrüge. Und auf einmal begannen sich diese Sachen in der Küche zu bewegen. Zwei Teller des kostbaren russischen Porzellans hoben vom Tisch ab. Ljuba betrachtete sie verdattert. Ungestüm schlang Roxy ihre Arme um die Haushälterin und drehte sie schnell zur anderen Seite.
    Da schritt Professor José ein. Er war auf der Türschwelle stehen geblieben, um zu beobachten, was die Kinder vorhatten. Auch wenn er nicht wusste, warum sich die Teller bewegten, hatte er doch verstanden, dass irgendetwas Magisches im Gang war. Und um die Aufmerksamkeit der Köchinnen abzulenken, fiel ihm nichts Besseres ein, als zu tanzen.
    »Yo soy bailarin, ich bin ein Tänzer!«, rief er und drehte sich wie von der Tarantel gestochen im Kreis.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher