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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
Autoren: Romana Grimm
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strengen Blick wandte sie sich wieder Hailey zu. „Aber nur, weil die Schule in zwei Wochen losgeht.“
    „Danke für die Erinnerung, Mom “, murmelte Seth düster.
    Gleich nach dem Frühstück machten die Frauen sich auf den Weg und Seths Vater beorderte ihn in den Garten.
    „Du weißt ja, wie der Mäher funktioniert. Los geht’s!“
    „Du lässt mich fahren? “
    „Als kleine Vorbereitung auf dein neues Auto. Abmarsch, danach ist nämlich endlich dein Zimmer dran. “
    „Ach nee. “
    „Doch, keine Widerrede. “
    Seth gab nach, schaltete seinen MP3-Player ein und schwang sich auf den Sitz.
    Er nahm sich beinahe eine Stunde Zeit zum Mähen, denn der Garten war groß und es gab nur am Rand ein paar von Unkraut überwucherte Blumenbeete. Außerdem schien die Sonne, und die Luft roch wegen der vielen Blumen auf dem Nachbargrundstück sehr angenehm. Einmal kam eine Frau mittleren Alters am Zaun entlang und winkte ihm freundlich zu, ansonsten hatte er seine Ruhe.
    „Hey, der Rasen sieht gut aus “, lobte sein Vater, als Seth den Rasenmäher zurück in die Garage fuhr. „Hast du das Gras auf den Kompost gebracht?“
    Seth schnaubte. „Ja, Dad. “ Er stieg ab und schlurfte zur Verbindungstür zum Haus. „Ich bin dann mal oben.“
    „Super. In ein paar Stunden komme ich rauf und hole dich. “
    Seth winkte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Es war immer noch irgendwie stickig und beklemmend im Treppenflur, aber er fühlte sich nicht mehr so panisch wie noch am Tag davor.
    Reflexartig zog er sein Handy aus der Hosentasche und sah nach, ob er neue Nachrichten hatte. Clyde gab jedoch Ruhe, und seine Freunde warteten noch auf seine Antwort. Erleichtert betrat er sein Zimmer und betrachtete das Ausmaß seiner Unordnung. Das Chaos schüchterte ihn ein, aber es half nichts. Wenn er diese zwanzig Dollar haben wollte, musste er wohl oder übel in den sauren Apfel beißen.
    Seufzend legte er Musik ein und fing an, seine verstreuten Kleidungsstücke einzusammeln.
    Als sein Vater zwei Stunden später den Kopf zur Tür hereinsteckte, hatte Seth schon alle seine Schränke und Regale ausgewischt, seine Klamotten zusammengelegt und weggeräumt und ein paar Kartons voller Spiele und Bücher ausgeräumt.
    „Können wir fahren? Ich habe Hunger “, stöhnte Seth und rieb sich über seinen schmerzenden unteren Rücken.
    „Na klar. Es ist schon gleich halb zwei. “ Sein Vater hielt die Tür offen. „Aber kämm dich vorher, du hast eine Wollmaus in deinen Haaren.“
    Seth wischte die Wollmaus fort und zuckte mit den Schultern. „Fertig. Können wir jetzt gehen? “
    „Nach dir. “
    Die Fahrt zum Restaurant dauerte viel länger, als sie hätte sein müssen, schließlich war Blackwood Springs kaum mehr als ein Fleck auf der Landkarte. Seth wusste die Geste seines Vaters trotzdem zu schätzen und versuchte sich zu merken, wo sich die wichtigen Geschäfte befanden.
    „Typisch, die Arkade hast du gleich entdeckt“, bemerkte Dave, „aber glaub nicht, dass du dafür noch viel Taschengeld übrig haben wirst, wenn du erst ein Auto unterhalten musst.“
    „Ich weiß, Dad. “
    „Da drüben ist der Frisör. Vielleicht kann der dich endlich überzeugen, die Emo-Matte loszuwerden. “
    „Netter Versuch “, erwiderte Seth und verdrehte die Augen. „Außerdem bin ich kein Emo.“
    „Das sagen alle Emos. “
    „Haha, witzig. Sind wir bald mal da? “
    Anstatt zu antworten, bog sein Vater rechts ab und parkte vor einer mit chinesischen Schriftzeichen verzierten Schaufensterscheibe.
    „Ich bringe dir die Speisekarte raus“, sagte er. „Dauert nur einen Augenblick.“
    „Nicht nötig. “ Seth verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich will Hühnchen Chop Suey und Frühlingsrollen.“
    „Alles klar. Bis gleich. Und denk dran, bleib im Wagen, sonst ist unser Deal für morgen vom Tisch. “
    „Ja, ja. “
    Dave verschwand im Restaurant und Seth schob seinen Sitz so weit zurück, dass er die nackten Füße auf das Armaturenbrett legen konnte. Es war noch angenehm kühl im Auto, aber die Mittagshitze tat ihr Bestes, durch sein offenes Fenster hereinzukommen und ihn zum Schwitzen zu bringen.
    Träge beobachtete er die wenigen Autos und Fußgänger auf der Straße. Einige davon warfen ihm neugierige Blicke zu, ganz besonders die jüngeren. Einer, ein durchtrainierter, junger Mann mit dunklen Haaren und hellen Augen, blieb sogar stehen und musterte ihn ganz unverhohlen.
    Seth
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