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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
Autoren: Romana Grimm
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offen stehende Maul mit den mörderischen Zähnen und wusste, dass sie log. Sie hatte von Anfang an gelogen. Er und die Geister hatten nichts zu bieten, das sie interessierte. Egal, was sie taten, sie konnten nur verlieren.
    In den Gesichtern der Dutzenden, vielleicht sogar Hunderten von Geistern konnte er erkennen, dass ihnen das auch klar geworden war.
    „Lasst es “, hielt er dagegen, plötzlich sehr, sehr müde. „Verschwendet nicht eure Zeit. Sie wird euch trotzdem quälen. Geht einfach nach Hause, solange ihr noch könnt, und überlasst das den Lebenden.“
    Nach Hause , wimmerten sie sehnsüchtig. Ihre blassen Hände durchdrangen den Nebel und scharrten am Schutzkreis wie Zombies, die unbedingt ins Haus wollten. Wir wollen nach Hause.
    Vergesst es, ihr elenden Verräter! Ich schicke euch bestenfalls in die Hölle!, brüllte das Schattenwesen. Enorme Beine, zu viele für eine normale Spinne, schossen aus der Dunkelheit und bohrten sich brutal in die dicht gedrängten Leiber. Und wenn ich mit euch fertig bin, mache ich bei euren lebenden Verwandten weiter!
    Das Jammern wurde zu grauenhaften, spitzen Schreien. Die getroffenen Geister zerfielen nach einem langen Moment zu grauem Rauch. Eine Panik setzte ein, als die finsteren Speere wieder und wieder zustachen.
    Der Druck auf Seths Lunge und Magen ließ nach, nicht, dass ihm das viel half. Ihm war speiübel bei dem Anblick der zerfallenden Gestalten und ihren angsterfüllten Schreien. Archie machte hektische Handgesten, die er in seinem benebelten Zustand nicht verstehen konnte.
    „Ich lenk sie ab! “, brüllte er, wieder und wieder. „Reiß dich zusammen! Komm schon, Mann!“
    „Nicht aufgeben “, murmelte Seth. „Du hast verkackt, aber es muss nicht alles den Bach runtergehen … konzentrier dich!“
    Der Funke an seinem Athame wurde heller, obwohl er selbst am liebsten alles hingeschmissen hätte. Seine Wangen waren feucht, die Hände zitterten und das Leder am Griff war rutschig von seinem Schweiß. Ohne den Blick von der tobenden Spinne zu nehmen, begann er, so schnell seine vor Kälte halb tauben Hände es erlaubten, ein Loch zwischen seiner Decke und dem Altar zu graben. Als er nach nur wenigen Zentimetern nicht weiterkam, nahm er kurzerhand das Athame zur Hilfe und hieb damit den von Graswurzeln durchdrungenen Boden auf. Er war sicher, dass Diane nicht beleidigt sein würde. „Komm schon“, keuchte er. „Du bist mein Gefäß, Mann.“
    Was tut er da? , fauchte der Schatten.
    Seth warf das Athame beiseite und nahm mit beiden Händen den kleinen Berg Hämatite auf, die er am Vormittag gekauft und mit Schutzsymbolen präpariert hatte. „Ich weihe euch der Erde “, sagte er schnell und ließ sie ohne Fanfaren in das Loch fallen. „Von nun an ist der Grund und Boden der Familie Blackwood auf alle Zeit vor Geistern geschützt. Widerrechtliches Eindringen wird mit einer direkten Fahrt ins Jenseits bestraft.“
    Der Schatten über seinem Kreis quoll an und ein grässliches Kreischen ließ alle seine Haare zu Berge stehen. Soll das ein Ritual sein? , donnerte er. Deine lächerlichen Steine halten mich nicht auf!
    „Das werden wir ja sehen “, knirschte Seth. Er wischte sich über die verschwitzte Stirn und nahm als nächstes ein paar Blumensaatbomben, die er in der Gartenabteilung des Einkaufszentrums gefunden hatte. „Ich weihe euch den verlorenen Seelen, die das Tor zum Jenseits alleine nicht finden können. Und ich weihe euch Archie, weil er das Pech hatte, von der Misthexe erwischt zu werden.“
    Archie versuchte, zu lächeln, doch er hatte eben beherzt ein es der vielen Spinnenbeine gepackt und sah aus, als wolle er am liebsten draufkotzen. Seth hätte über seinen angewiderten Gesichtsausdruck gelacht, wenn die ganze Situation nicht so verdammt ernst gewesen wäre.
    Blumen, wie niedlich . Das Spinnenbein hob sich samt Archie, verdrehte sich unnatürlich und kratzte mit der Spitze an Seths Schutzbarriere. Goldene Funken stoben in die Nacht und sie zischte wütend, als Archie ihr wieder und wieder Faustschläge verpasste. Kein einziges, magisches Kraut ist dabei, wie lächerlich! Wer hat ihm überhaupt erlaubt, Magie zu wirken? Hörst du wohl auf damit!
    Sie schüttelte sich und ließ Archie wie eine Kanonenkugel in den Wald schießen. Dessen Idee hatte jedoch Nachahmer gefunden. Wie Kletten hängten sich immer mehr Geister an die tödlichen Beine und machten den übermächtigen Schatten schwerfällig und ungelenk.
    Vor Zorn bebend schob Seth
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