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Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Titel: Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee
Autoren: Viering und Knauer
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gewinnen. Noch gibt es solche Kraftwerke allerdings nicht
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Arbeiter in einer Saline auf der Île de Ré an der französischen Westküste. Der größte Teil des in den Meeren gebundenen Salzes ist Kochsalz
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    (c) mauritius images (Rene Truffy)

Wie die Passatwinde entstehen
Die Tropensonne treibt den Meeresstrom an
    Weil die Sonne in den Tropen viel höher als in Europa am Himmel steht, strahlt sie dort während des europäischen Winters gut vier Mal mehr Energie ab als auf eine vergleichbare Fläche hier. Aus diesem Grund sind die Weihnachtsfeiertage in den Tropen immer deutlich wärmer als in Mitteleuropa. Diese Temperaturunterschiede aber verursachen auch Luftströmungen, die ihrerseits das Wasser in den Meeren vor sich her treiben.
Hoch- und Tiefdruck
    Da warme Luft leichter als kalte ist, steigt die Luft in der Nähe des Äquators rasch in die Höhe. Am Boden sinkt daher der Luftdruck und es bildet sich eine langgezogene, wenige Hundert Kilometer breite Tiefdruckrinne rund um die Erde. Je höher die feuchte Luft in dieser Zone aber steigt, desto kälter wird die Luft der Umgebung und kühlt so auch die aufsteigenden Luftmassen. In 15 km Höhe hat die von der Tropensonne am Boden aufgeheizte Luft alle aufgenommene Energie wieder an die Luft der Umgebung abgegeben. Jetzt teilt sich der senkrechte Luftstrom und fließt in der Höhe einige 1000 km nach Süden bzw. Norden. Dabei kühlt sich die Luft in der Kälte dieser Atmosphärenschichten weiter ab, wird schwerer und beginnt ungefähr auf der Höhe des 30. Breitengrads wieder nach unten zu sinken.
    Hochdruck und Wüsten
    Je tiefer die Luft am 30. Breitengrad sinkt, umso wärmer wird die Umgebungsluft und heizt die absinkenden Massen wieder auf. Je wärmer die sinkende Luft aber wird, umso mehr Wasser kann sie aufnehmen
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    Da gleichzeitig aber kein neues Wasser dazukommt, sinkt die Luftfeuchtigkeit immer weiter. In diesen Regionen können sich daher kaum Wolken bilden, Regen fällt nur ausnahmsweise. Auf der Nordhalbkugel ziehen sich im Bereich dieser absinkenden Luftmassen daher die Sahara-Wüste und die Arabische Wüste vom Atlantik weit nach Asien hinein, auf der Südhalbkugel liegen in der gleichen Zone die riesigen Wüsten Australiens. Weil die nach unten sinkende Luft den Luftdruck am Boden steigen lässt, bilden sich in diesen Regionen ausgedehnte Hochdruckzonen
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Abgelenkter Wind
    Am Boden fließen die absinkenden Luftmassen dann zum Äquator zurück und schließen so einen riesigen Kreislauf, der mehr als ein Drittel der Erde umfasst. Im Prinzip fließt die Luft dabei erst einmal direkt nach Süden oder Norden. Gleichzeitig aber dreht sich die Erde am Äquator in jeder Stunde knapp 1700 km nach Osten. Die über dem Boden wehende Luft wird von dieser Bewegung zwar kräftig mitgenommen, bleibt aber trotzdem merklich hinter dieser rasanten Drehung nach Osten zurück. Vom Boden aus gesehen werden diese Winde daher kräftig nach Westen abgelenkt. Auf der Südhalbkugel weht in diesen Bereichen deshalb fast immer ein kräftiger Wind von Südost nach Nordwest auf den Äquator zu. Auf der Nordhalbkugel weht dieser Wind von Nordost nach Südwest.
    „Passatwinde“ haben die Seeleute früherer Jahrhunderte diese zuverlässig fast immer in die gleiche Richtung zielenden Luftströmungen genannt. Pfeift dieser Nordostpassat von der Sahara auf den tropischen Atlantik hinaus, treibt er natürlich auch das Meereswasser vor sich her. So entsteht im Norden des Äquators eine Meeresströmung, die nach Südwesten fließt, während südlich des Äquators ein ähnlicher Wasserstrom nach Nordwesten fließt. Das Gleiche passiert auch im Pazifik. In Äquatornähe fließt daher das Wasser in beiden Ozeanen von Ost nach West.

Die in den Tropen intensiv strahlende Sonne – wie hier auf der Insel Moorea in Französisch-Polynesien – treibt die Luft- und Meeresströmungen an
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    (c) picture-alliance (Chad Ehlers)

Schräges Meer
Wie Strömungen Wasserspiegel und Klima verändern
    Wenn die aus Südost und Nordost wehenden Passatwinde in der Nähe des Äquators aufeinandertreffen, wenden sie sich nach Westen. Dabei schieben sie Unmengen Wasser in Richtung Südamerika und Karibik vor sich her. Daher liegt der Meeresspiegel im Westen einige Zentimeter höher als im Osten des tropischen Atlantiks.
Milde Kanaren
    Im Atlantik strömen zwei weitere „Meeresflüsse“ auf den Äquator zu: Aus Südosten trägt der Benguelastrom Wasser nach Norden, aus Nordosten transportiert der Kanarenstrom
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