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Winterliebe

Winterliebe

Titel: Winterliebe
Autoren: A.F. Morland
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hätte es nicht geschehen lassen dürfen. Wir kennen uns doch kaum.”
                  "Das ist doch Quatsch”, entgegnete Adalbert. "Wir kennen uns schon sehr lange.”
                  "Wenn man zu jemandem ab und zu mal ‘Hallo, wie geht’s?’ gesagt hat, kennt man ihn noch nicht.”
                  "Ich werde nie schlecht über dich denken, Waltraude. Nie.”
                  "Weißt du, was mein Fehler ist? Ich verliebe mich manchmal zu schnell - und - und dann weiß ich nicht mehr, was ich tue.”
                  Adalbert nahm ihr schönes Gesicht zwischen seine schlanken Hände und sagte lächelnd: "Es macht mich unbeschreiblich glücklich, dass du dich heute Nacht in mich verliebt hast, und ich werde dafür sorgen, dass dir das bei keinem anderen Mann mehr passiert.”
                  Er gab ihr einen langen Abschiedskuss, dann ging er. Auf der Straße hätte er am liebsten getanzt, so großartig fühlte er sich. Es gab im Leben einfach nichts Schöneres, als frisch verliebt zu sein.

7
     
                  "Kann ich Sie ein Stück mitnehmen?” fragte Dr. Peter Eibesfeld, als er mit Schwester Claudette die Kronwasser-Klinik verließ. Der kräfteraubende Nachtdienst war zu Ende, und Claudette Pessacker sehnte sich nach Ruhe, Entspannung und erholsamem Schlaf.
                  "Das wäre sehr nett”, antwortete die OP-Schwester.
                  "Mach’ ich doch gerne. Kommen Sie.” Während der Fahrt sprach der achtunddreißigjährige Dr. Eibesfeld von seiner Frau.
                  "Musste sie die Silvesternacht allein verbringen?” fragte Schwester Claudette.
                  Dr. Eibesfeld schüttelte den Kopf. "Sie hat mit ihren Verwandten gefeiert. Ich hole sie von da jetzt ab und fahre mit ihr nach Hause.”
                  "Hat sie Ihnen wegen Ihres Berufs noch nie Vorwürfe gemacht?” fragte Schwester Claudette.
                  "Sie ist eine vernünftige Frau. Sie weiß, dass man hin und wieder Opfer bringen muss, wenn man mit einem Arzt verheiratet ist. Im Grunde genommen bin ich nicht schlechter dran als ein Kellner, ein Taxifahrer, ein Fernsehsprecher oder ein Flugzeugpilot. Es gibt eben nicht nur Jobs, die von Montag bis Freitag um neun Uhr beginnen und um fünf Uhr enden.”
                  Sie fuhren über die Isar. Kurz darauf sagte Schwester Claudette: "Sehen Sie die Videothek dort an der Ecke? Wenn Sie mich da absetzen, bin ich in fünf Minuten daheim.”
                  "Ach was, den kleinen Umweg mache ich gerne für Sie.”
                  Schwester Claudette wollte protestieren.
                  "Lassen Sie mich im neuen Jahr meine erste gute Tat tun”, bat Dr. Eibesfeld schmunzelnd und bog rechts ab.
                  Claudette Pessacker zeigte ihm das Haus, in dem sie wohnte.
                  Als sie ausstieg, sagte er: "Ich wünsche Ihnen eine angenehme Ruhe. Hoffentlich machen Ihre Nachbarn nicht zu viel Krach.”
                  Schwester Claudette lachte. "Wenn ich schlafe, können Sie neben mir eine Kanone abfeuern, ich höre es nicht.”
                  "Dann ist es ja gut.”
                  Claudette bedankte sich noch einmal fürs Bringen und drückte den Wagenschlag zu. Dr. Eibesfeld fuhr weiter, und Schwester Claudette schloss das Haustor auf. Als sie wenig später ihre Wohnung betrat - leise, weil sie Waltraude nicht wecken wollte, falls sie schon zu Hause war -, hörte sie ihre Tochter in der Küche rumoren.
                  "Bist du noch oder schon wieder auf?” fragte Claudette Pessacker.
                  Waltraude fuhr herum. "Mein Gott, Mutti, hast du mich erschreckt. Ich habe dich nicht heimkommen gehört.”
                  "Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr.” Claudette Pessacker umarmte ihre Tochter innig.
                  "Ich dir auch. Du siehst müde aus. War wohl viel zu tun in der Kronwasser-Klinik.”
                  Claudette seufzte und schlüpfte aus den Schuhen. "Wie jede Silvesternacht. Bist du erst nach Hause gekommen? Warst du auch noch nicht im Bett?” Sie hängte ihren Mantel auf.
                  Waltraude dachte an den grandiosesten Fick ihres Lebens, zuckte unmerklich zusammen und fragte schnell: "Möchtest du Tee?
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