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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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eröffnen.«
    »Beeindruckend«, sagte Elena, »Und die Arbeit ist gut, wenn man bedenkt, dass du dich selbst tätowiert hast.«
    »Danke. Aber ich bin immer noch neugierig. Erzähl mal von deiner Arbeit. Ist es schwer zu schauspielern? Und die Texte? Ich meine, schon klar, das ist alles etwas anders als bei einem normalen Film, aber trotzdem. Immerhin stehst du vor der Kamera.«
    »Und ich werde vor der Kamera gefickt.«
    Lea errötete. War sie zu weit gegangen?
    »Kopf hoch, du brauchst dich nicht zu schämen. Sex ist nichts Schmutziges, es ist etwas, das man genießen kann, eigentlich sogar muss. Etwas das Spaß macht und einem Lust bereitet. Außer du wirst dafür bezahlt.«
    Sie lachte und Lea fühlte sich gleich etwas wohler.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich keinen Spaß daran hätte«, fuhr Elena fort, »Aber es ist auch eine Knochenarbeit. Wir Frauen können ganz gut und ungesehen nachhelfen. Ein bisschen Gleitgel rein und schon werden wir nicht mehr so wund. Aber ein Mann möchte ich in dem Business nicht sein. Stundenlang deine Erektion zu erhalten ist sicher nicht leicht und schon gar nicht angenehm. Und dann darfst du noch nicht einmal kommen, wann du willst.
    Dazu musst du eine Darstellerin in der Gegend herumheben und sie in völlig dämlichen Positionen halten. Ich glaube, ich habe es da um einiges leichter.«
    »Und wie läuft das ab?«
    »Du kommst ans Set, gehst dich duschen, gehst in die Maske, bekommst dein Kostüm und den Text der Szene vorgelegt. Ich habe in einigen Filmen mitgemacht, wo es wirklich auch Handlungen und Texte gab. Dann gehst du die Szene durch. Welche Stellungen und so weiter. Tja und dann legst du los.«
    »Ich könnte mir das nicht vorstellen. Ich meine Sex vor der Kamera zu haben. Das wäre mir so peinlich«, sagte Lea.
    »Es ist nicht wirklich peinlich, weil es nichts romantisches oder stimulierendes hat. Ich meine, da stehen bis zu zwanzig Leute um dich rum. Du liegst da und tust so, als würde dir gefallen, was der Typ auf dir und mit dir grade macht.«
    »Klingt eher ernüchternd.«
    »Ist es in gewisser Weise«, sagte Elena, »Aber es gibt durchaus auch Drehs, wo ich auf meine Kosten komme.«
    »Dort bist du eine Sklavin und wirst gefoltert?«, fragte Lea grinsend.
    Die Schwarzhaarige blickte sie überrascht an.
    »Als ich vorher gestochen habe, war deine Reaktion seltsam«, erklärte die Piercerin, »Ich konnte beobachten, wie deine Haut plötzlich besser durchblutet wurde und deine Schamlippen anschwollen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber jetzt kann ich zwei und zwei zusammenzählen.«
    »Gut, ich gebe es zu. Ich bin vielleicht etwas masochistisch, aber das ist auch nicht schlimm. Steh ich halt drauf, wenn mir wer den Hintern versohlt.«
    »Ich finde deinen Umgang mit dem Thema einfach nur unglaublich«, sagte Lea, »Ich komme aus einem streng katholischen Elternhaus. Da wurde nicht groß über Gefühle oder Sex gesprochen. Ich wurde erst in der Schule aufgeklärt und hab meine Jungfräulichkeit erst verloren, als ich endlich von Zuhause ausgezogen war. Erst dann war ich wirklich frei.«
    »Hast du denn einen Freund? Oder eine Freundin? Tut mir leid, aber man weiß es ja nicht.«
    »Nein, ich habe zur Zeit niemanden«, antwortete Lea bedächtig, »Genaugenommen habe ich sogar eine kleine Durststrecke hinter mir und überlege langsam wirklich ob ich mir nicht einfach irgendwo jemanden aufreißen soll, nur um endlich wieder ein bisschen Spaß zu haben!«
    »Das ist dir überlassen. Wir Frauen haben ja den Vorteil, dass wir uns, wenn wir nur Sex wollen, meist kaum vor willigem Fleisch retten können.«
    Die beiden lachten laut. Lea sah auf ihre Uhr.
    »Es wird langsam spät. Tut mir leid, aber ich muss morgen arbeiten. Aber ich geb dir meine Handynummer. Du kannst dich gern mal melden, wenn du was unternehmen willst. Außer Dienstag und Donnerstag, da habe ich Fitnesskurse, habe ich am Abend frei und nicht viel vor.«
    »Was ist mit deinen anderen Freunden?«, fragte Elena, während sie die auf eine Serviette geschriebene Nummer in ihr Handy tippte.
    »Ich denke mir geht’s ähnlich wie dir. Ich bin noch nicht lange hier und kenne außerhalb der Arbeit nur wenig Leute.«
    »Naja, dann war es doch gut, dass ich dich heute gefragt habe. Es hat mir Spaß gemacht und ich bin dankbar, dass du nicht davongelaufen bist, als du meinen Beruf erfahren hast. Zumindest noch nicht.«
    Lea lachte leise.
    »Excuse me«, unterbrach sie eine Stimme.
    Neben ihrem Tisch stand ein
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