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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)
Autoren: Frauke Scheunemann
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dann stellt sie den vollen Fressnapf auf den Unterstand und schaut sich suchend im Hof um. »Na, wo sind denn deine Freunde?«
    Ich springe vom Boden auf den Unterstand und recke den Hals. Dann schaue ich Kira an. Die deutet meinen Blick sofort richtig.
    »Enttäuscht, oder? Du hättest Odette gern mal wieder gesehen, nicht wahr?« Ich maunze laut, Kira lächelt. »Komm, wir warten noch einen Moment. Wenn sie erst mal das leckere Fressen riecht, kommt sie bestimmt. Wir haben noch ein bisschen Zeit, bis wir in der Eisdiele sein müssen.« Sie schwingt sich neben mich auf den Unterstand und krault mich hinter den Ohren. Miau, herrlich! Ich strecke mich ganz lang und lege den Kopf in den Nacken.
    Nach einer Weile scheppert etwas im hinteren Teil des Hofs. Odette! Ich rieche sie sofort! Schnell springe ich auf und versuche, mich möglichst vorteilhaft zu präsentieren. Also mache ich mich ganz groß und strecke meine Brust vor. Jetzt müsste ich ziemlich elegant aussehen. Hoffe ich jedenfalls!
    »Hallo, Winston«, begrüßt mich Odette freundlich. »Fühlst du dich nicht wohl?«
    »Äh, hallo, Odette! Doch, wieso?«
    »Dann ist ja gut. Du hockst da so verkrampft, ich dachte, du hättest vielleicht Schmerzen.«
    Grmpf. Ich sehe verkrampft aus? Dabei habe ich mir doch solche Mühe gegeben! Enttäuscht lockere ich meine Haltung und schüttle mich kurz.
    »Im Gegenteil. Mir geht’s blendend. Ich freue mich, dich zu sehen.«
    »Ja, ich finde es auch schön, dass wir uns treffen. Und so ein Zufall! Stell dir vor: Ich habe letzte Nacht von dir geträumt.«
    Echt? Gibt’s ja gar nicht! Sie hat auch von mir geträumt?
    »Äh, wirklich? Was denn?«, will ich von Odette wissen.
    »Hm, ich erinnere mich nicht mehr so genau – aber ich glaube, du hast mich gerettet. Vor einem Ungeheuer. Oder einem bösen Menschen. Ich war jedenfalls irgendwie in Gefahr und du hast mir geholfen. Lustig, nicht?«
    Lustig ist nicht das richtige Wort. Ich finde es tatsächlich unglaublich!
    »Stell dir vor, Odette, das habe ich auch …« Aber noch bevor ich ihr genauer erklären kann, dass ich denselben Traum hatte, schiebt mich Kira zur Seite und nimmt Odette auf den Arm.
    »Guck mal, Odette. Wir haben dir ein bisschen Futter mitgebracht. Meine Mutter hat heute frisch gekocht. Und natürlich wieder viel zu viel!« Menno, Kira – wir haben hier gerade Wichtigeres zu besprechen als die Verpflegung. Aber schon ist der Moment vorbei und Odette bedankt sich artig bei Kira, indem sie sanft schnurrt. Dann wendet sie sich wieder mir zu.
    »Wo waren wir?«
    »Bei deinem Traum!«
    »Ach ja – aber ich habe ihn eigentlich schon wieder vergessen. War auch nicht so wichtig.« Mist! »Dass ihr mir etwas zu fressen mitgebracht habt, ist allerdings sehr nett! Leider habe ich gar nicht so viel Appetit. Ich habe vorhin eine ziemlich fette Maus gefangen.«
    Was? Igitt! Mäusejagd. Die kenne ich als Wohnungskater natürlich nur vom Hörensagen und ich kann nicht glauben, dass das wirklich Spaß macht. Außerdem: Wie kommt auf eine selbst gefangene Maus eigentlich die Petersilie, die eine Mahlzeit erst perfekt macht? Eben! Da lasse ich mich lieber weiter von Anna bekochen. Aber natürlich will ich Odette ihr Essen nicht schlechtmachen, deshalb bin ich lieber still.
    »Ich sage mal Spike und Karamell Bescheid, die haben bestimmt noch Hunger.«
    Och nö! Nicht die beiden! Bevor ich etwas erwidern kann, ist Odette schon von dem Unterstand gesprungen und im hinteren Teil des Hofes verschwunden. Maunz! Heute klappt auch nichts! Und ich habe wirklich keine Lust, jetzt auf Karamell und Spike zu warten. Ich hüpfe also ebenfalls auf den Boden und mache mich auf den Weg zum Hofausgang. Kira läuft mir hinterher.
    »Hey, Winston! Wo willst du so schnell hin? Odette hat doch noch gar nichts gefressen. Die kommt bestimmt bald wieder. Nun warte doch mal einen Moment!«
    Kira klingt enttäuscht. Verständlich, schließlich wollte sie mir mit der Fressnapfaktion einen Gefallen tun. Ich wünschte, ich könnte ihr erklären, warum ich jetzt wegwill. Als wir noch vertauschte Körper hatten, war das auch kein Problem, wir konnten uns ja in Gedanken unterhalten. Nun geht das nicht mehr. Schade, aber nicht zu ändern. Ein Mädchen will ich trotzdem nicht mehr sein, denn das war mir echt zu anstrengend. Zu viel Zickenalarm für einen Kater wie mich!

    »Na endlich, da seid ihr ja!« Tom und Pauli haben offenbar schon auf uns gewartet. Sie sitzen auf den Korbstühlen der Terrasse von
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