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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)
Autoren: Inga Lindström
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einem modernen Gebäude untergebracht, viel Chrom und Glas, wie schon von außen zu sehen war. Wahrscheinlich hatte Kristina bei der Auswahl und auch bei der Finanzierung ihre Hand im Spiel gehabt. Diese Gegend hier jedenfalls passte genau zu ihr.
    Genau in dem Moment, als Harald das Gebäude betreten wollte, kam Mikael heraus. Sein Sohn!
    Harald suchte im Gesicht des jungen Mannes nach Zeichen der Ähnlichkeit mit sich selbst. »Hallo, Mikael. Hast du Zeit?«, fragte er stockend. »Ich würde gerne etwas mit dir besprechen.«
    Wenn Mikael sich über das plötzliche vertrauliche Du wunderte, so ließ er sich nichts anmerken. »Klar«, sagte er sofort. »Wollen wir zusammen einen Kaffee trinken?«
    Harald nickte. Einen Kaffee zusammen mit seinem Sohn. Er konnte es immer noch nicht fassen und wusste nicht, wie er Mikael das überhaupt klarmachen sollte. Aber er würde von jetzt an jeden Moment nutzen, den er zusammen mit seinem Sohn verbringen konnte.
    Lena hatte im Internet die Seite von Söderholm aufgerufen. Jede Seite, die sie auf ihrem Bildschirm aufrief, erinnerte sie an ihre Zeit dort und verstärkte ihre Sehnsucht.
    Sie wandte den Blick vom Monitor und dachte an das, was ihr bisher so wichtig gewesen war. New York, und dann die Aussicht, Kristinas Partnerin zu werden. Das war es doch, was sie wollte. Eine erfolgreiche Geschäftsfrau, so wie Kristina.
    Plötzlich sah sie sich selbst in ein paar Jahren, wenn all diese Träume in Erfüllung gegangen waren. Bewundert, erfolgreich – wie Kristina. Einsam und allein – wie Kristina …
    Lena stockte der Atem. Sie hatte sich geirrt, und alle anderen irrten sich auch. Sie war nicht wie Kristina, sie würde in dieser kalten Geschäftswelt nicht dauerhaft überleben können. Nicht ohne einen Menschen an ihrer Seite, der sie liebte und den sie liebte. Ohne einen Ort. Sie brauchte keine Menschen um sich, die sie bewunderten oder gar fürchteten. Sie brauchte Menschen, die sie mochten, denen sie vertraute, und einen einzigen Menschen, der zu ihr gehörte.
    Sie wusste jetzt, was Sören dazu bewogen hatte, wegen Clara auf seine Karriere zu verzichten. Und er war trotzdem glücklich geworden. Glücklicher vielleicht, als er es je in einem Labor geworden wäre.
    Lena wusste nicht mehr, wie sie sich ihr Leben vorstellte, aber sie wusste ganz sicher, dass sie nicht auf die Liebe, nicht auf Sören verzichten wollte.
    Sie schaltete den Computer aus, nahm ihre Tasche und wollte aus dem Büro.
    »Wo gehst du hin?«, rief Lars ihr nach. »Ich dachte, wir sehen uns noch zusammen die Kampagne an.«
    »Das musst du mit Hanna machen«, erwiderte Lena knapp.
    »Aber du gehst doch erst in zwei Wochen in die Staaten.«
    Lena schüttelte den Kopf, lächelte plötzlich. »Ich habe es mir anders überlegt.«
    Kristina kam dazu, sie schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Alarmiert sah sie Lena an. »Was ist hier los?«
    »Ich habe eine Entscheidung getroffen, und jetzt muss ich weg. Tut mir leid, Kristina, aber ich rufe dich später an und erkläre dir alles.« Lena ließ sich nicht länger aufhalten und stürmte aus dem Büro. Genau in diesem Augenblick kam der Lift. Lena, die sonst immer die Treppe nahm, trat ein und fuhr nach unten.
    Zur gleichen Zeit stürmte Sören die Treppe nach oben und betrat die Räume der Werbeagentur. Suchend glitt sein Blick über die Schreibtische. Lena war nirgendwo zu sehen, also fragte er einen der Mitarbeiter.
    »Hej, ich suche Lena Hallberg.«
    »Die ist gerade raus. Sie müssten ihr eigentlich begegnet sein.«
    »Wo ist sie denn hin?«, fragte Sören drängend.
    »Keine Ahnung«, erwiderte der junge Mann, »aber vielleicht erwischen Sie sie noch in der Tiefgarage.«
    Sören bedankte sich und spurtete los.
    Lena folgte den Windungen der Tiefgarage bis zum Ausgang. Dort beschleunigte sie und trat gleich darauf heftig auf die Bremse, als ihr jemand vor den Wagen lief.
    Sören starrte sie erschrocken an. Wie bei ihrer ersten Begegnung. Langsam ging er um den Wagen herum, ohne ihren Blick loszulassen. Lena ließ das Fenster herunter.
    »Darf ich dich irgendwohin mitnehmen?«
    Er sah sie an, und dann schien er zu verstehen. Aus seinem zaghaften Lächeln wurde ein glückliches Strahlen.
    Malin schlich ans Fenster, als sie ein Auto vorfahren hörte. Ihr Atem stockte, als sie in der Einfahrt Haralds Wagen erkannte. Kam er, um seine restlichen Sachen zu holen? Oder würde er bleiben?
    Als er ausstieg und sie hinter dem Fenster sah, ging sie ins Wohnzimmer und
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