Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wilson Cole 02 - Die Piraten

Titel: Wilson Cole 02 - Die Piraten
Autoren: Mike Resnick
Vom Netzwerk:
Mistkerle würde jedoch darum kämpfen, als Erster die Pistole auf mich abfeuern zu können. Ich bleibe bei Ihnen, bis ich den Grund herausgefunden habe.«
    »Wir freuen uns, Sie zu behalten«, sagte Cole. »Das Thema ist abgeschlossen.«
    Er drehte sich zur Tür um, wartete, bis sich die Irisblende geöffnet hatte, ging hinaus und führte die Mannschaft zur Teddy R. Es dauerte einen halben Tag, die Teile der Bewaffnung herüberzuschaffen, die er haben wollte, während Walli die wenigen Wertgegenstände zusammensuchte, die der Hai nicht verkauft oder eingetauscht hatte. Dann landeten sie mit der Pegasus auf dem Planeten, wo sie stehen bleiben sollte, bis sie aufgerüstet werden konnte. Sie sicherten sie gegen Diebstahl, setzten die Mannschaft auf einem Agrarplaneten ab und nahmen Kurs zurück nach Riverwind.
Kapitel 31
    »Wir sind jetzt im Orbit um Riverwind«, gab Forrice bekannt. »Wir sollten uns lieber nicht zu lange hier herumtreiben. Letztes Mal hatten wir Glück, aber man kann nicht erwarten, dass uns die Polizei und die Raumflotte erneut übersehen. Jemand auf diesem verdammten Planeten muss gesehen haben, wie die Pegasus diese drei Schiffe Muscatels zerstört hat.«
    »Sag Moyer und den Übrigen Bescheid, sie sollen an Bord zurückkehren«, sagte Cole und legte eine Pause ein.
    »Weißt du, unser Schiff hatte noch vor wenigen Monaten vier Shuttles. Dann haben wir die Quentin verloren, als Captain Fujiama starb, und genau hier haben wir die Archie verloren. Nur die Kermit und die Alice sind uns geblieben. Ich denke, sobald wir etwas Beute angesammelt haben, sollten wir lieber als Erstes diese Shuttles ersetzen.«

    »Klingt vernünftig.«
    »Hatte Teddy Roosevelt nicht sechs Kinder? Welche zwei Namen haben wir noch nicht benutzt?«
    »Mal nachsehen«, sagte Sokolow, der gerade an der Computerkonsole saß. Einen Moment später blickte er auf.
    »Edith und Theodore Junior.«
    »Okay, wir brauchen eine Edith und einen Junior. Bei fünfzig Prozent des Marktwerts können wir sie uns vielleicht bald schon leisten.«
    Er verzog das Gesicht.
    »Was ist los?«, fragte Forrice.
    »Man sollte mich mal hören«, sagte Cole. »Ich bin Militäroffizier, und ich rede über Anteile und Marktwerte. Ich klinge schon wie ein Versicherungsgutachter.«
    »Du bist weder das eine noch das andere«, wandte der Molarier ein. »Du bist Pirat.«
    »Ist das Gleiche. Was ich nicht bin, ist ein Geschäftsmann, und es gefällt mir nicht, wie einer daherzureden.«
    »Jemand von uns hat keine gute Laune«, stellte Forrice fest.
    »Jemand von uns hat gottverdammt schlechte Laune«, sagte Cole. »Als wir beide vor all diesen Jahren auf der Sophocles gedient haben, hast du dir da jemals vorgestellt, wir würden einmal unsere Ziele danach auswählen, welchen Prozent des Marktwerte wir für ihre Waren erhalten?«
    »Wilson, geh einen trinken oder was immer das ist, was sich auf deinen Stoffwechsel auswirkt«, sagte Forrice. »Du deprimierst mich.«
    »Falls ich meinen ältesten Freund nicht deprimieren darf, wen dann?«
    »Da bin immer noch ich«, meldete sich Sharons Stimme.
    »Wirst du es nie leid, Privatgespräche zu belauschen?«, fragte Cole.
    »Falls sie auf der Brücke stattfinden, sind sie nicht privat«, feuerte sie zurück. »Ich unterstütze Forrices Ansinnen.
    Du solltest dich langsam mehr wie ein Held benehmen und damit aufhören, den Ersten Offizier zu deprimieren.«
    »In Ordnung«, sagte er. »Wir treffen uns auf einen Drink, und ich deprimiere zur Abwechslung mal dich.«
    »In der Messe?«
    »Ich möchte nicht alle Essensgäste deprimieren«, antwortete Cole trocken. »Komm in mein Büro.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »Ich hoffe, du planst keinen Sex auf diesem winzigen Schreibtisch, den du da hast?«
    »Ich denke überhaupt nicht an Sex.«
    »Du hast aber wirklich schlechte Laune«, stellte sie fest. »Ich bin in fünf Minuten da.«
    Cole fuhr zu seinem Büro hinab und grübelte dabei über die eigene Stimmung nach. Zunächst dachte er, es wäre Morales' Tod, der ihn bekümmerte, aber er wusste, dass das nicht stimmte. Er hatte den jungen Mann kaum gekannt, und die Entscheidung war zwar schmerzlich gewesen, aber auch einfach. Seine Laune lag gewiss nicht am Tod des Hais oder der Zerstörung der Pegasus. Aber etwas lag ihm auf der Seele, und er versuchte jetzt schon den größten Teil des Tages lang, sich darüber klar zu werden, was das war.
    »Hallo«, sagte Sharon, betrat das Büro und stellte eine Flasche auf den Tisch.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher