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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch
Autoren: Das Grosse
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Sachsenkriege her
    Plagt ihn ein Rheumatismus sehr.

    Die Nacht ist lang, das Bein tut weh;
    Carolus übt das Abc.

    „Autsch, autsch!“
    Da reißt’s ihn aber wieder;
    Carolus wirft die Tafel nieder.

    Er schellt. – Der alte Friedrich rennt. –
    „Frottier er mich! Potz sapperment!“

    Der Friedrich spricht:
    „Hab’s gleich gedacht!
    Es schneit ja schon die halbe Nacht!“

    „Was?!“ schreit der Kaiser.
    „Teufel auch!“
    Und tritt dem Friedrich vor den Bauch.

    Der alte Friedrich schleicht beiseit;
    Der Kaiser schaut, wie’s draußen schneit.

    Was sieht er da, vor Schreck erstarrt?
    Die Emma trägt den Eginhard.

    Er ruft die Wache gleich herbei
    Und spricht:
    „Jetzt fangt mir diese zwei!“

    Die Wache nimmt den Eginhard
    Beim Kragen mit der Hellebard’

    Und als man sie dem Kaiser bringt,
    Da steht er würdevoll und winkt.

    Sie knien und sind vor Tränen stumm;
    Der Kaiser dreht sich gar nicht um.

    Jetzt aber wird er mild und weich
    Und spricht gerührt: „Da habt ihr euch!“

    Ente gut, alles gut!
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Was mich betrifft
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Es scheint wunderlich; aber weil andere über mich geschrieben, muß ich’s auch einmal tun. Daß es ungern geschähe, kann ich dem Leser, einem tiefen Kenner auch des eigenen Herzens, nicht weismachen, daß es kurz geschieht, wird ihm eine angenehme Enttäuschung sein.
    Ich bin geboren am 15. April 1832 zu Wiedensahl als der erste von sieben. Mein Vater war Krämer, klein, kraus, rührig, mäßig und gewissenhaft; stets besorgt, nie zärtlich; zum Spaß geneigt, aber ernst gegen Dummheiten. Er rauchte beständig Pfeifen, aber, als Feind aller Neuerungen, niemals Zigarren, nahm daher auch niemals Reibhölzer, sondern blieb bei Zunder, Stahl und Stein oder Fidibus. Jeden Abend spazierte er allein durchs Dorf, zur Nachtigallenzeit in den Wald. Meine Mutter, still, fleißig, fromm, pflegte nach dem Abendessen zu lesen. Beide lebten einträchtig und so häuslich, daß einst über zwanzig Jahre vergingen, ohne daß sie zusammen ausfuhren.

    Was weiß ich denn noch aus meinem dritten Jahr? Knecht Heinrich macht schöne Flöten für mich und spielt selber auf der Maultrommel, und im Garten ist das Gras so hoch, und die Erbsen sind noch höher; und hinter dem strohgedeckten Hause, neben dem Brunnen, stand ein Kübel voll Wasser, und ich sah mein Schwesterchen drin liegen, wie ein Bild unter Glas und Rahmen, und als die Mutter kam, war sie kaum noch ins Leben zu bringen. Heute (1886) wohne ich bei ihr.

    Gesangbuchverse, biblische Geschichten und eine Auswahl der Märchen von Andersen waren meine früheste Lektüre.
    Als ich neun Jahre geworden war, beschloß man, mich dem Bruder meiner Mutter in Ebergötzen zu übergeben. Ich freute mich darauf; nicht ohne Wehmut. Am Abend vor der Abreise plätscherte ich mit der Hand in der Regentonne, über die ein Strauch von weißen Rosen hing, und sang „Christine, Christine!“ versimpelt für mich hin. Früh vor Tag wurde das dicke Pommerchen in die Scherdeichsel des Leiterwagens gedrängt. Das Gepäck ist aufgeladen; als ein Hauptstück der wohlverwahrte Leib eines alten Zinkedings von Klavier, dessen lästig gespreiztes Beingestell in der Heimat blieb; ein ahnungsvolles Symbol meiner musikalischen Zukunft. Die Reisenden stiegen auf; Großmutter, Mutter, vier Kinder und ein Kindermädchen; Knecht Heinrich zuletzt. Fort rumpelt’s durch den Schaumburger Wald. Ein Rudel Hirsche springt über den Weg; oben ziehen Sterne; im Klavierkasten tunkt es. Nach zweimaligem Übernachten bei Verwandten wurde das Ebergötzer Pfarrhaus erreicht.
    Der Onkel (jetzt über 80 und frisch) war ein stattlicher Mann, ein ruhiger Naturbeobachter und äußerst milde; nur ein einziges Mal, wenn schon öfters verdient, gab’s Hiebe; mit einem trockenen Georginenstengel; weil ich den Dorftrottel geneckt. Gleich am Tage der Ankunft schloß ich Freundschaft mit dem Sohne des Müllers. Sie ist von Dauer gewesen. Alljährlich besuch ich ihn und schlafe noch immer gut beim Rumpumpeln des Mühlwerks und dem Rauschen des Wassers.
    Einen älteren Freund gewann ich in dem Wirt und Krämer des Orts. Haarig bis an die Augen und hinein in die Halsbinde und wieder heraus unter den Rockärmeln bis an die Fingernägel, angetan mit gelblich grüner Juppe, die das hintere Mienenspiel einer blauen Hose nur selten zu bemänteln
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