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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch
Autoren: Das Grosse
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auf, und dann
    Läuft er nach Haus, so schnell er kann.

    Hier kehrt er heim und ist erfreut,
    Das macht allein die Fleißigkeit.

Der neidische Handwerksbursch

    Das Hähnerl hier ist für den Dicken.
    Der Handwerksbursch fühlt Magenzwicken.

    Die Zeitung ist oft intressant.
    Ein Hähnerl nimmt man gern zur Hand.

    Die Politik ist sehr belehrend.
    Der Wohlgeruch ist manchmal störend.

    Der Dicke schmaust, es perlt der Wein;
    Der Handwerksbursch schaut neidisch drein.

    Der Handwerksbursche, unverwandt,
    Vertieft sich in den Gegenstand.

    Auch das noch! – Es ist unerträglich! –
    Er flötet so leger wie möglich.

    Der Dicke schlürft mit viel Gefühl; –
    Dem Handwerksburschen wird es schwül.

    Er zahlt drei Kreuzer sehr verlegen,
    Stolz nimmt sie der Herr Wirt entgegen.

    Drei Taler zahlt der gnäd’ge Herr,
    Da ist der Wirt schon höflicher. –

    – Die Sonne brennt, der Staub, der weht;
    Der Dicke fährt, der Dünne geht. –

    Der Handwerksbursche, froh und frei,
    Ruht sanft im duft’gen Wiesenheu,

    Der Dicke aber – „autsch! mein Bein!“ –
    Hat wieder heut das Zipperlein.

Die feindlichen Nachbarn
ODER D IE F OLGEN DER M USIK

    Ein Maler und ein Musikus,
    So Wand an Wand, das gibt Verdruß.

    Besonders wird das Saitenspiel
    Dem Nebenmenschen oft zuviel.

    Schon hat der Maler, sehr verdrossen,
    Sich seine Ohren zugeschlossen

    Doch so ein rechtes Flageolett
    Dringt durch. – Der Maler kriecht ins Bett.

    – Jetzt kommt vermittelst einer Pfeife
    Des Malers Racheplan zur Reife.

    Das Wasser rinnt ins Instrument;
    Der Musikus schreit: „Zapperment!“

    Er kommt, von Rachedurst durchdrungen,
    Ins Atelier hereingesprungen;

    Und packt – ritsch, ratsch! – mit kühner Hand
    Den Maler durch die Leinewand.

    Nun geht es los! – Der Pudel naht
    Und mischt sich in das Attentat.

    Der Musikus kämpft unverdrossen
    Und wird mit Sikkativ begossen. –

    Am Ende läßt man ab vom Streite;
    Der Pudel freut sich seiner Beute.

    Verruiniert stehn beide da. –
    Das tatest du, Frau Musika!

Schmied und Teufel

    Ein kleiner Teufel, bös und frech,
    Kommt aus der Hölle, schwarz wie Pech.

    Der Schmied tut sich entsatzen,
    Der Teufel will ihn kratzen.

    Durch eine hohle Tonnen
    Ist ihm der Schmied entronnen.

    Der Schmied sitzt bei der Schraube
    Der Teufel zupft die Haube.

    Der Teufel nähert der Klammer sich:
    Ja, siehst du wohl! Da hat er dich!

    Er faßt ihn mit der Zange,
    Dem Teufel wird es bange.

    Er legt ihn über den Amboß quer,
    Au, au! Da schreit der Teufel sehr.

    Der Schwanz wird abgekniffen.
    Der Teufel hat gepfiffen,

    Er heult und fährt zur Hölle nieder:
    „Das sag ich meiner Großmutter wieder!“

Vetter Franz auf dem Esel

    Die hübschen Bäschen bitten sehr:
    „Ach, Vetter Franz! Reit mal umher!“

    Und Franz, natürlich gleich bereit,
    Gewinnt das Tier durch Freundlichkeit,

    Schon sitzt er drauf und kommt nicht weiter,
    Worob die Basen äußerst heiter.

    Er denkt: Ja, wart! Du wirst schon gehn!
    Ich muß dich mal beim Schwanze drehn!

    Jetzt brennt er ihm am Kreuz herum;
    Den Esel ziehn die Schmerzen krumm.

    Und er, der eben noch verstockt,
    Ermuntert sich und springt und bockt.

    Im Eck, wo die Geräte hängen,
    Sucht er den Vetter zu bedrängen.

    Nun druckt er gar nach hint hinaus
    Ins glasbedeckte Blumenhaus.

    Da steht die bittre Aloë,
    Setzt man sich drauf, so tut es weh.

    Die treibt durch ihre Dorne
    Den Esel schnell nach vorne.

    Und – schwupp! –
    kommt Vetter Franz im Bogen
    Auf die Kusinen zugeflogen.

    Und – plauz! pardauz! – geht’s über Kopf
    Durch Butter und durch Millichtopf.

    Am Schluß bemüht ein jeder sich,
    Hinwegzutun, was hinderlich.

Die Verwandlung

    Die gute Schwester Anna spricht
    Zu Bruder Karl: „Ach, nasche nicht!“

    Doch der will immer weiter lecken.
    Da kommt die Mutter mit dem Stecken.

    Er läuft bis vor das Hexenhaus,
    Da baumelt eine Wurst heraus.

    Schwipp! fängt ihn an der Angel schlau
    Die alte, böse Hexenfrau.

    Dem Karl ist sonderbar zumute,
    Die Hexe schwingt die Zauberrute

    Und macht durch ihre Hexerein

    Aus Karl ein kleines Quiekeschwein.

    Schon fängt der Hexe böser Mann
    Das Messer scharf zu schleifen an.

    Da findet das treue Schwesterlein
    Die Wunderblume mit lichtem Schein.

    Und eben als die Bösen trachten
    Das Quiekeschwein sich abzuschlachten,

    Da tritt herein das Änriehen. –
    Das Schwein quiekt und rennt;
    Die Hexe fällt ins Messer,
    der böse Mann verbrennt.

    Und Bruder Karl verliert auch
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