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Wilder Sex und heiße Küsse

Wilder Sex und heiße Küsse

Titel: Wilder Sex und heiße Küsse
Autoren: Lois Greiman
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sinken. Einige wenige Stunden lang hatte er schlafen können und gedacht, er sei noch in seiner Wohnung in New York – immer noch erfolgreich, zielstrebig und ausgestattet mit der Fähigkeit zu schreiben. Aber so war es nicht. Eine Schreibblockade hatte ihn hierhergeführt und machte ihm das Leben zur Hölle.
    Er drehte sich zur Seite und versuchte, der Realität noch eine Weile zu entfliehen, aber plötzlich hörte er ein helles, durchdringendes Bellen. Dann blökte ein Lamm, und das Krachen einer Metalltür gab ihm endgültig den Rest.
    Daniel warf die Bettdecke zurück, schnappte sich seine Zigaretten vom Nachttisch und stürmte die Treppe hinunter. Im Badezimmer auf seinem Stockwerk ließ die seltsame Kreatur, die vorhin so viel Interesse an seinen Füßen gezeigt hatte, vom Herumplanschen in der Toilettenschüssel ab und folgte ihm.
    Irritiert sah Daniel sich um und stürzte in Richtung Küche. Doch als er an der geöffneten Tür des ehemaligen Musikzimmers seiner Mutter vorbeikam, blieb er abrupt stehen. Jessica Sorenson stand vornüber gebeugt, nur wenige Meter von ihm entfernt, und reckte ihm ihren ansehnlich gerundeten, von ausgebleichtem Jeansstoff umhüllten Po entgegen. Die abgeschnittene Jeans betonte ihre hübschen Beine, ihre Füße steckten in soliden Arbeitsstiefeln.
    Daniel brauchte ein paar Sekunden, um zu merken, dass er sie anstarrte und dass sie nicht zu seinem Vergnügen so posierte. Sie war dabei, einen Fressnapf in einen Hundekäfig zu schieben, während sie gleichzeitig dem Lamm im Nebenkäfig ein Fläschchen gab. Plötzlich drehte sie sich um. “Oh, du bist wach.” Sie klang überrascht. Als ob man in diesem Zoo ruhig ausschlafen könnte, dachte er missmutig. Dennoch konnte er kaum den Blick von ihren großen azurfarbenen Augen wenden. “Ich hätte nicht gedacht, dass du ein Morgenmensch bist.” Sie musterte kurz sein verknittertes schwarzes T-Shirt, dann wieder sein Gesicht. “Ich hoffe, du hast gut geschlafen”, sagte sie verdächtig fröhlich.
    Daniel brummte nur irgendetwas Unverständliches und entschied, dass ihre Augen doch nicht azurfarben waren. Sie waren schlicht blau. Ein ganz gewöhnliches Blau noch dazu …
    “Du wirkst irgendwie …” Sie zuckte mit den Schultern. Das Lamm schlürfte, der Hund schlabberte. “Verschlafen.” Hatte sie etwas anderes sagen wollen? Es war ihm egal.
    Daniel fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und betrachtete das Tier, das ihm die Treppe hinunter gefolgt war und ihn nun mit großen hervorstehenden Augen ansah, die ihn an einen Seehund erinnerten. Was war das nur für ein Tier? “Warum sollte ich verschlafen aussehen? Es war ja schon halb sechs, als diese Bisamratte anfing, meinen Fuß abzulecken.”
    “Bisamratten haben schuppige Schwänze”, erklärte Jessica und zog dem Lamm das leere Fläschchen aus dem Maul. “Xena nicht.”
    “Xena?”, wiederholte Daniel, während er Jessica in die Küche folgte.
    “Ihre Artgenossen sind vom Aussterben bedroht. Schrumpfender Lebensraum und so weiter. Pastor Tony hat ein Video darüber.” Sie holte einen Plastikbeutel aus dem Kühlschrank, dessen Inhalt wie verrotteter Tunfisch roch und genauso appetitlich aussah.
    Keine Bisamratte also. Aber was dann? Daniel hatte seltsamerweise keine Lust nachzufragen. “Schlafen die nicht normalerweise bis zu diesem berühmten Murmeltiertag?”
    Jessica warf ihm einen abschätzigen Blick zu. “Murmeltiere sind viel dicker. Obwohl Xena ein bisschen zunimmt. Ich hoffe, sie ist trächtig, aber vielleicht liegt das auch nur an dem vielen Fisch, den sie nicht selbst fangen muss. Andererseits läuft sie den ganzen Tag die Treppe rauf und runter und …”
    “Hör mal!”, unterbrach Daniel barsch, um diesem Tiergeschwafel zu entkommen und sich davon abzulenken, dass sie bemerkenswerte Beine hatte – weder zu dünn noch zu dick. Mit einem Wort, sie war perfekt.
    Nein, nicht perfekt. Jessica war nicht sein Typ. Er stand auf extrem schlanke Frauen. Große Frauen. Melissa war ein begehrtes Model gewesen – genau sein Typ. Zwar hatte sie ihn sitzen lassen, und er hatte sie seither noch nicht sonderlich vermisst, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie nicht zusammengepasst hatten. “Hör zu, Sorenson”, sagte er, “ich bin nicht tausend Meilen gefahren, um in einem Zoo zu leben. Also entweder steckst du diese …”
    Auf der Straße knallte es. Daniel fuhr zusammen. Heckenschützen! Rebellen! Freiheitskämpfer …
    “Himmel, MacCormick, du bist ja
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