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Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Titel: Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
Autoren: MAUREEN CHILD
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angekommen war.
    Von Außenstehenden sollte er es auf keinen Fall erfahren. Sie würde es ihm selbst erzählen. Das war sie ihm schuldig.
    „Ja klar. Absolut“, versicherte sie völlig wahrheitswidrig. Natürlich, früher oder später hatte dieser Tag kommen müssen. Sie hatte allerdings auf später gehofft. Auf viel später …
    Eine lächerliche Hoffnung, schalt sie sich selbst. Sie lebte wieder in Royal, und dass Rick irgendwann hierher zurückkommen würde, war ihr von vornherein klar gewesen. Außerdem ließ sich in einer Kleinstadt wie dieser nichts geheim halten. Darum war sie ja weggezogen.
    Sie betrachtete die vorüberziehende Landschaft und versuchte, nicht an das zu denken, was gleich passieren würde.
    „Wenn du es sagst …“ Sehr überzeugt klang seine Stimme nicht. „Was hast du eigentlich im TCC gemacht? Deinen Bruder geärgert?“
    „Genau andersherum. Brad ist, glaube ich, der größte Sturkopf in ganz Texas.“
    „Ist das für dich etwas Neues?“ Er lächelte.
    „Nein, eigentlich nicht. Nur hatte ich gehofft, dass er eines Tages im einundzwanzigsten Jahrhundert ankommen würde. Aber das wird wohl nie passieren. Na ja, wie auch immer, ich wollte ihm Entwürfe für das neue Klubhaus zeigen.“
    „Ein neues Klubhaus?“, fragte Rick und stieß einen Pfiff aus. „Wer hätte das gedacht? Im Klub hat sich doch seit über hundert Jahren nichts geändert.“
    Sadie verdrehte die Augen. „Und darum soll es immer so bleiben? Wozu Strom und Telefon? Wozu überhaupt Fortschritt?“
    Rick lachte. „Tradition bedeutet dir wohl gar nichts?“
    „Jetzt klingst du genau wie Brad. Sind denn nur Frauen bereit, nach vorn zu sehen?“
    „Nein, sicher nicht. Aber bei allem Fortschritt sollte man auch die Vergangenheit nicht vergessen.“
    „Wer redet denn von vergessen? Es geht doch nur um etwas zeitgemäßen Komfort, damit sich alle Mitglieder wohlfühlen.“
    „Ah, daher weht der Wind“, sagte Rick und lächelte. „Abby Langley gehört ja jetzt auch dazu. Und deshalb wittern die Frauen in Royal ihre Chance …“
    „Sind denn wirklich alle Männer so? Oder ist das nur typisch Texas?“, fragte Sadie mehr sich selbst als ihn.
    „Wie?“
    „Du hörst dich an wie alle hier.“
    „Ich habe es nicht so gemeint. Ich will bestimmt keinen Streit“, versicherte er.
    „Weiß ich doch“, lenkte sie ein. „Ich bin nur gerade etwas empfindlich. Sorry.“
    „Halb so wild. Manchmal lässt man die Wut an jemandem aus, der nichts damit zu tun hat.“
    Sie nickte. „Eigentlich ist es ja Brad, der mich ärgert.“
    „Zum Ärgern sind Brüder in erster Linie da, glaube ich manchmal.“
    „Ja, stimmt wahrscheinlich“, bestätigte sie lächelnd. „Außerdem ist es eine gewisse Genugtuung, dass Brad sich jetzt mit Abbys Ideen herumschlagen muss.“
    „So grausam kannst du sein? Die Seite kenne ich ja gar nicht an dir“, scherzte er.
    „Ich bin eine Price, vergiss das nicht.“
    „Wie könnte ich!“ Er steuerte den Wagen in eine lang gezogene Linkskurve. „In den letzten Jahren habe ich viel nachgedacht, Sadie.“
    „Wirklich?“ Wieso hatte gerade dieser Mann eine so starke Wirkung auf sie?
    Er trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad. „Ja. Der Gedanke an dich hat mich oft davor bewahrt, verrückt zu werden.“
    „Rick …“
    „Du brauchst jetzt nichts zu sagen. Aber du sollst wissen, dass ich unsere gemeinsame Nacht nie vergessen habe.“
    „Ich auch nicht“, sagte Sadie, ohne ihn anzusehen.
    Wie auch, wenn sich ihr Leben dadurch von Grund auf verändert hatte! Ihr schlechtes Gewissen, das sie so lange unterdrückt hatte, machte sich bemerkbar. Immer wieder hatte sie sich gesagt, dass sie Rick eines Tages alles erklären müsste.
    Natürlich hätte sie ihm schreiben können. Aber aus Sorge um ihn hatte sie sich dagegen entschieden. Als Sergeant bei den Marines stand er Tag für Tag in der Schusslinie. Eine Ablenkung dieser Art war das Letzte, was er gebrauchen konnte.
    Außerdem war ihr ein Brief zu feige erschienen. So etwas musste sie ihm von Angesicht zu Angesicht sagen, das war der einzig ehrenhafte Weg. Und als eine Price bedeutete Ehre für sie alles. In diesem Geist war sie großgezogen worden.
    Das hieß nicht, dass in ihrem Leben Platz für einen Ehemann war. Sie hatte weiß Gott schon genug um die Ohren.
    Aber die Wahrheit sollte er erfahren, auch wenn sie vor diesem Moment noch so viel Angst hatte.
    Er sah sie kurz an und zog dabei einen Mundwinkel hoch – ein unwiderstehliches
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