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Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Titel: Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
Autoren: MAUREEN CHILD
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garantiert herumerzählen.
    Sadie seufzte, klemmte sich ihre Mappe mit den Zeichnungen unter den Arm und ging zum Ausgang. Ihre High Heels klangen auf dem Holzfußboden wie ein schneller Herzschlag.
    Sie kämpfte gegen die Enttäuschung an. Irgendwie hatte sie doch auf die Unterstützung ihres Bruders gehofft. Dabei hätte sie es besser wissen sollen. Brad dachte noch wie Männer früherer Generationen. Frauen betrachtete er ausschließlich als angenehme Begleiterinnen, und den Klub mochte er so, wie er war – als ein Bollwerk gegen die Idee der Gleichberechtigung von Mann und Frau.
    „Ein echter Steinzeitmensch“, flüsterte sie und trat hinaus ins gleißende Sonnenlicht.
    Geblendet von der Sonne und immer noch mit ihrem Ärger beschäftigt, bemerkte sie den Mann erst, als sie mit ihm zusammenstieß.
    Es war sein erster Tag wieder zu Hause, und schon hatte Rick eine Begegnung mit einem Tornado. Denn genauso energiegeladen und entfesselt erschien ihm diese Frau. Sie war groß und blond, mit schlanken Beinen, einer unvergleichlichen Figur und Augen so blau wie der Himmel über Texas.
    Gerade hatte er an sie gedacht, und jetzt stand sie vor ihm. Wutentbrannt war sie aus dem Cattleman’s Club geradewegs in seine Arme gestürmt.
    Um sie zu beruhigen, fasste er sie an den Schultern.
    „Guten Morgen, Sadie“, sagte er sanft und betrachtete ihr ebenmäßiges Gesicht, an das er sich so gut erinnerte. „Über den Haufen rennen klappt bei mir nicht. Du müsstest es schon mit Überfahren probieren.“
    „Rick!“, stieß sie verblüfft hervor.
    Einen Moment lang schwiegen sie beide, und Rick spürte eindeutig, wie sich in ihrer Nähe sein Puls beschleunigte.
    Sadie schien leicht zu schwanken.
    „Alles klar?“, fragte er.
    „Ja, danke“, sagte sie, obwohl sie ziemlich blass wirkte. „Ich bin nur überrascht, dass du wieder hier bist.“
    „Seit gestern. Wundert mich ja, dass es sich noch nicht herumgesprochen hat.“
    Irgendwie schien sie sich unbehaglich zu fühlen. Aber warum nur?
    „Tut mir leid, dass ich dich fast umgerannt habe, aber erstens hat mich die Sonne geblendet, und zweitens habe ich eine solche Wut auf Brad …“
    Aha, zum Glück nur auf ihren Bruder – und nicht auf ihn, wie er schon befürchtet hatte. Die eine gemeinsame Nacht mit ihr war ihm drei Jahre lang nicht aus dem Kopf gegangen. Nachts in der Wüste hatte er oft geglaubt, ihren Duft zu riechen und ihre Berührungen zu spüren.
    Sie war eben eine Frau, die ein Mann niemals vergisst. Schon deshalb war er froh gewesen, gleich am nächsten Tag wieder Dienst tun zu müssen. Damals hatte er keine feste Beziehung gewollt, und Sadie Price gehörte nicht zu den Frauen, die sich mit einem One-Night-Stand begnügen.
    Er atmete tief ein – und genoss ihren unverwechselbaren Duft nach Sommerblumen, den er nie vergessen hatte. Egal wo und in welcher Bedrängnis – es war dieser frische Geruch, der ihn stets begleitet hatte. Sobald er die Augen geschlossen hatte, war sie bei ihm gewesen.
    Der Gedanke an sie hatte ihn durch viele schwierige Situationen begleitet. Als er jetzt in ihre blauen Augen sah, konnte er nur eines denken: Gut, wieder zu Hause zu sein.
    „Und, was machst du so?“, fragte er. „Ich dachte, du lebst in Houston.“ In zwei oder drei Tagen hatte er sie dort besuchen wollen, aber natürlich war es viel praktischer, sie in Royal zu treffen.
    „Ja, bisher hab ich auch dort gewohnt.“ Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Aber seit ein paar Wochen bin ich wieder hier.“
    Sie erschien ihm unruhig, ja regelrecht erschüttert.
    Dass sie so blass und zerbrechlich wirkte, weckte seinen Beschützerinstinkt. Und das lange unterdrückte Begehren nach ihr.
    „Weißt du was? Gehen wir doch einfach in den Klub. Dort ist es kühl, da kannst du dich etwas ausruhen“, schlug er vor.
    Aber Sadie schüttelte den Kopf. „Nein, danke, nicht nötig.“
    „Ich weiß nicht recht … Du siehst aus, als würdest du jeden Moment ohnmächtig werden. Heute ist es aber auch besonders heiß. Jetzt komm.“ Er fasste sie am Arm.
    „Nein, Rick, ich möchte einfach nur heim.“
    „Ja, aber erst setzt du dich einen Moment.“ Er zog sie auf die Bank vor dem Gebäude, die genau unter der Tafel mit dem Wahlspruch des TCC stand: Verantwortung. Gerechtigkeit. Frieden.
    Als sie neben ihm saß, bemerkte er, wie fest sie ihre Mappe umklammert hielt. Beim besten Willen konnte er sich nicht erklären, was Sadie so aufgebracht hatte. War ihr etwa ihre gemeinsame
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