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Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Titel: Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
Autoren: MAUREEN CHILD
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„Jetzt mach doch auf!“
    Noch immer rührte sich nichts, und Rick spürte ein Gefühl der Kälte – trotz der unbarmherzig brennenden texanischen Sonne.
    Auf dem Weg hierher hatte er wohl ein Dutzend Mal versucht, Sadie telefonisch zu erreichen. Ihm war sofort klar geworden, was sie denken musste, und er ärgerte sich schwarz darüber, sie so verletzt zu haben.
    Sie musste entsetzt gewesen sein, ihn in inniger Umarmung mit einer anderen Frau zu sehen. Immerhin hatte ihr erster Mann sie betrogen. Und jetzt ging sie natürlich davon aus, dass er selbst auch nicht besser war.
    Dabei gab es eine ganz einfache Erklärung – nur musste sie sich die erst einmal anhören!
    Er ging die Verandastufen hinunter, trat ein paar Schritte zurück und sah nach oben zu ihrem Fenster. „Sadie, jetzt komm schon!“
    Aber nichts war zu hören. Enttäuscht biss er die Zähne zusammen.
    Dann ging er die Stufen wieder hinauf und hämmerte mit den Fäusten an die Haustür. Eine geschlagene Viertelstunde versuchte er nun schon, ins Haus zu gelangen. Dieses Mal versetzte er der Tür auch noch einen ordentlichen Tritt, bis diese nun doch aufgerissen wurde.
    Vor ihm stand Sadies Bruder mit grimmiger Miene. „Hör auf, die Tür einzuschlagen.“
    „Wo ist Sadie?“
    „Warum sollte ich dir das sagen?“
    „Ich warne dich. Stell dich mir nicht in den Weg.“
    „Komisch“, sagte Brad, „genau das erscheint mir eine sehr gute Idee.“
    Ehe er seine Wut nicht mehr beherrschen konnte, schob sich Rick an Brad vorbei ins Haus. Laut hallten seine Schritte, als er mit seinen Cowboystiefeln zur Treppe ging. „Sadie!“, rief er nach oben.
    „Sie ist nicht da.“
    Rick drehte sich um und stand ihrem Vater gegenüber. Robert Price wirkte kühl und leidenschaftslos. Was ließ sich auch von einem Mann anders erwarten, der seine Tochter zu einer Heirat aus geschäftlichen Gründen gedrängt hatte?
    Lange starrten sie einander an.
    Rick spürte förmlich die Feindseligkeit Brads, der neben ihm stand.
    „Sagen Sie mir, wo sie ist, Mr Price“, sagte Rick schließlich zu ihrem Vater.
    Selbst zu Hause trug Robert Price einen eleganten Anzug. Er war ein Respekt einflößender Mann, aber Rick wäre es auch egal gewesen, wenn Sadies Vater ein geladenes Gewehr in der Hand gehabt hätte.
    Nichts würde ihn davon abhalten, sie zu finden.
    Robert Price ging voraus ins Wohnzimmer, und Rick folgte ihm. Die Sonne tauchte den Raum in goldenes Licht, aber Rick fiel nur eines auf: dass das Babyfon, das sonst auf dem kleinen Tischchen stand, nicht mehr da war.
    Er sah es und erstarrte.
    „Meine Tochter ist seit einer Stunde weg“, sagte Robert und setzte sich in einen Ohrensessel, in dem er sehr würdevoll und beinahe aristokratisch wirkte. „Sie hat ausdrücklich gesagt, dass sie dich nicht sehen will.“
    So ruhig wie unter diesen Umständen möglich sagte Rick: „Früher oder später wird sie das aber müssen.“
    „Was willst du eigentlich hier?“, fragte Brad.
    „Das geht nur Sadie und mich etwas an“, antwortete Rick grollend.
    „Jetzt nicht mehr“, widersprach Brad. „Die ganze Stadt redet über dich und deine neue Freundin. Hast du wirklich gedacht, dass niemand etwas merkt? Mann, du bist hier aufgewachsen und weißt, wie viel in Royal getratscht wird.“
    „Tratsch hat mit der Wahrheit nichts zu tun.“ Rick sah Brad an, der ebenso vor Wut kochte wie er selbst.
    „Kommt ihr aber oft nahe“, beharrte Brad. „Außerdem hat Sadie gesehen, wie du die andere umarmt hast.“
    Klar hatte sie das gesehen. Deshalb war er ja hergekommen. Um ihr zu erklären, dass sie sich irrte.
    „Was sie gesehen hat, war etwas anderes.“
    „Ja, genau!“ Brad lachte freudlos auf und sagte zu seinem Vater: „Hast du das gehört, Dad? Als ob Sadie was an den Augen hätte!“
    „Ich hab’s gehört“, sagte Robert milde.
    Rick rieb sich den Nacken. „Brad, sag mir einfach, wo sie ist, und ich bringe alles in Ordnung. Ich muss nur fünf Minuten mit ihr reden, das ist alles, worum ich dich bitte.“
    „Du kannst bitten, worum du willst. Sadie schuldet dir nichts.“ Brad griff in seine Tasche, nahm den Verlobungsring heraus und warf ihn Rick zu.
    Rick verschlug es den Atem. Zwischen zusammengepressten Zähnen stieß er hervor: „Sag mir endlich, wo sie ist, Brad!“
    „Glaubst du, ich sehe einfach so zu, wie du meiner kleinen Schwester das Herz brichst? Sie ist einmal hier in der Stadt durch den Kakao gezogen worden, und noch einmal passiert ihr das nicht.
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