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Wild und gefaehrlich

Wild und gefaehrlich

Titel: Wild und gefaehrlich
Autoren: Cecily von Ziegesar
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zwei Becher vom Couchtisch und schubste Easys Füße vom Sofa. »Hör auf, dich im Selbstmitleid zu suhlen, und denk mal an die anderen, die auch betroffen sind!«
    »Vielleicht tu ich das ja schon.«
    »Vielleicht«, entgegnete Callie und stapelte die Becher ineinander. Sie starrte auf Easy hinunter, der immer noch im Sofa hing. »Aber das hättest du mal früher machen sollen, zu dem Zeitpunkt, als es wichtig war. Was du getan hast, war echt unsensibel.«
    Easy stöhnte und rieb sich mit den Fäusten die Augen. Sein Becher, den er auf seinem Knie balancierte, schwankte. »Ich weiß . Ich komm mir deswegen auch wie ein beschissener Idiot vor...$«
    Callie merkte zwar, dass er sich tatsächlich mies fühlte, aber was war mit ihr? Und mit Jenny? Er war schließlich derjenige, der die Trümpfe in der Hand hielt. Er war es, den sie beide wollten, und das hatte er richtig fies ausgenutzt. »Stimmt, du hast dich wie ein beschissener Idiot verhalten.«
    Easy erwiderte nichts. Er wusste, dass sie recht hatte. Und Callie wusste das auch. Auf einmal verspürte sie Genugtuung darüber, dass sie ihm die Stirn bot. Er sollte nicht meinen, er könne jetzt rumsitzen, sich in seinem angeschickerten Zustand selbst bemitleiden und sich weit weg in sein geliebtes Paris wünschen, wo er sich nicht mit dieser vermurksten Geschichte auseinandersetzen musste. Nein, Easy musste für den Schlamassel, den er angerichtet hatte, den Kopf hinhalten.
    Callie ging erneut in die Küche, stellte die Becher ab und sammelte auf dem Rückweg in den Gemeinschaftsraum eine zerdrückte Pizza-Schachtel auf. Ein paar angebissene Rinden klapperten darin herum. »Hör mal, Easy, ich will ja nicht zu hart klingen, aber bild dir bloß nicht ein, du kannst beides haben. Wenn du Jenny magst, kannst du mich eben nicht mehr mögen.«
    Was natürlich schade wäre... Aber dennoch. Callies Entschluss stand fest. Sie wollte nicht eine von Easys Freundinnen sein. Sie wollte die Eine sein oder gar nichts. Egal, wie schön es gewesen war, ihn wieder zu küssen – und es war verdammt schön gewesen -, kein Junge war es wert, dass sie sich wegen ihm zum Narren machte.
    Easy stand auf. »Aber so funktioniert das eben nicht.«
    »Tja, muss es aber. Werd dir klar darüber, was du willst!« Callie stopfte ein paar zerknüllte, fettige Servietten (eklig!) in die Pizza-Schachtel und erhob sich. Sie war stolz auf sich. »Und solange du dich nicht entschieden hast, glaube ich nicht, dass eine von uns was mit dir zu tun haben will!«
     
     
 Eulen. Net 
 SMS-Eingang 
 AlanSt.Girard: 
  hast du gehört, was im gemeinschaftsraum los war? 
 AlisonQuentin: 
  was? dass t und brett noch jungfrau sind? dass kara hf ein bier ins gesicht geschüttet hat? dass easy j mit c betrügt? 
 AlanSt.Girard: 
  wow … woher weißt du bereits alles? 
 AlisonQuentin: 
  schätzchen, wenn man im selben haus eingesperrt ist, verbreiten sich nachrichten wie ein lauffeuer. 
 AlanSt.Girard: 
  kribbelt es dich nicht? sollen wir nackig in den tunneln rumlaufen? 
 AlisonQuentin: 
  keine chance. hast du nicht begriffen, dass geheimnisse hier keine geheimnisse bleiben? 
 AlanSt.Girard: 
  und bei dir im zimmer? bleiben geheimnisse da geheim???;) 
 AlisonQuentin: 
  eine verantwortungsbewusste eule lädt nie einen jungen zu sich ins zimmer ein ... (sie wirft ihn aber auch nicht raus!) 

28 Ein Waverly-Schüler hat keine Angst vor der Dunkelheit – manchmal begrüßt er sie sogar
    »Das war eine mittelschwere Katastrophe, findest du nicht auch?«, bemerkte Elizabeth wie beiläufig. Sie lehnte mit Brandon am Treppengeländer im Untergeschoss, einen gefüllten Becher Bier in der Hand. Die Lederjacke hatte sie um die Taille geknotet und das FREE-TIBET-Shirt schmiegte sich eng um ihre Brust. Brandon überlegte, ob sie wohl zu den Leuten gehörte, die ständig bei Unterschriftenaktionen mitmachten, um Wale zu retten, oder Hungerhilfe für ferne Länder sammelten. Das fand er nämlich total sexy. Vielleicht war so ein Mädchen eher was für ihn, ein Mädchen, das nicht so mit sich selbst beschäftigt war wie Callie. Oder Tinsley.
    »Zumindest hat keiner rumgekotzt, obwohl so viel gebechert wurde.« Brandon hatte selbst ein paar Becher zu viel intus und eine etwas schwere Zunge. Heath hatte alle Anwesenden penetrant zum Trinken genötigt, weil er das Pfand für die Fässer zurückhaben wollte. Aber Elizabeth hatte recht. Ein bisschen außer Kontrolle geraten war die Party schon.
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