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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume
Autoren: Josie Litton
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einer Frau beunruhigen könnte. Und da merkte ich, dass ich ein verdammter Idiot war.«
    »O nein, das bist du nicht...«
    »Wirklich nicht? Und warum ist's mir entgangen, dass deine Monatsblutung ausgeblieben ist? Hängt das auch mit unseren Reisen zusammen, teure Gemahlin?«
    »Bei manchen Frauen verzögert sich die Regel hin und wieder.«
    »Für manche Frauen interessiere ich mich nicht, Rycca. Nur für dich. Und ich schwöre dir - wenn du ein Kind erwartest und mir nichts davon erzählt hast... Das werde ich...«
    Die Schultern gestrafft, hielt sie seinem Blick stand. »Was wirst du dann tun?«
    »Also bedeutet das...«
    »Tut mir Leid, Dragon«, seufzte sie zerknirscht. »Das wollte ich dir nicht verheimlichen - und nur auf ruhigere Zeiten warten. Damit du dir nicht noch größere Sorgen machst.«
    Mit schmalen Augen starrte er sie an. »Weil ich mich geweigert hätte, meine Frau und mein ungeborenes Kind als Köder für einen mörderischen Verräter zu benutzen?«
    »Jetzt bist du böse, das ist dein gutes Recht. Aber wenn ich's dir verraten hätte, wären wir jetzt nicht hier.«
    »Allerdings nicht!« Abrupt erhob er sich und warf seinen Stuhl um, der krachend am Boden landete. Aber darauf achtete Dragon nicht. Wütend stapfte er zum Ende des Raums und wieder zurück.
    Rycca wartete geduldig, bis sein Zorn verflog und zählte stumm. Wie lange würde es dauern, bis ihr Gemahl verstand, was er soeben erfahren hatte?
    Neun... Zehn...
    »Also bekommen wir ein Baby.«
    Nicht allzu lange. Glücklich nickte sie. »O ja, Dragon. Sicher wirst du ein wundervoller Vater sein.«
    Da kehrte er zum Tisch zurück, zog sie auf die Beine und schaute völlig entgeistert in ihre Augen. »Ach, du meine Güte...«
    »Warum bist du so überrascht?«, fragte sie belustigt. »Immerhin taten wir wirklich unser Bestes, um ein Kind zu zeugen.«
    »Gewiss... Trotzdem finde ich's unglaublich.«
    Rycca lachte und strich zärtlich über seine Wange. »Vielleicht haben wir eine falsche Vorstellung von Wundern. Wir meinen, sie wären außergewöhnlich. Aber in Wirklichkeit sind sie so normal wie ein Krieger, der wilde Blumen pflückt - oder wie eine schwangere Frau.«
    Wortlos setzte er sich und hielt Rycca auf seinem Schoß fest. Ein paar Mal schluckte er krampfhaft und sagte noch immer nichts.
    Eng umschlungen genossen sie den Moment und wünschten, er würde noch lange dauern. Doch sie wurden schon nach wenigen Minuten gestört. Der Rabe landete auf einem Fenstersims und blieb nur so lange sitzen, bis er Ryccas und Dragons Aufmerksamkeit erregte. Dann verschwand er im blutroten Glanz des sterbenden Tages.
     
    Eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit näherten sich ein Dutzend Reiter. Kurz vor der Jagdhütte zügelten sie die Pferde, alle außer Ogden, der zur Tür ritt und sie mit dem Griff seines Schwerts aufstieß.
    »Kommt heraus, norwegischer Abschaum! Euer kostbares Walhall erwartet Euch!« Diesen Ruf schien er für maßlos witzig und geistreich zu halten, denn er brach in schallendes Gelächter aus.
    »Halt den Mund!«, befahl Wolscroft. »Tretet mir gegenüber, Hakonson, und Ihr dürft mit dem Schwert in Eurer Hand sterben. Ansonsten werdet Ihr einen ehrlosen Tod finden, das schwöre ich Euch.«
    In der Hütte warf Dragon Rycca einen strengen Blick zu und bedeutete ihr zu schweigen. Mehrere Sekunden ließ er verstreichen, gerade genug, um seine Feinde da draußen unbehaglich zu stimmen. Schließlich erwiderte er: »Wenn ich sterben soll, möchte ich wissen, warum, Wolscroft!«
    »Wagt Euch endlich heraus, dann sprechen wir miteinander.«
    »Geh nicht!«, wisperte Rycca. »Das ist eine Falle!«
    Amüsiert hob er die Brauen. »Natürlich, meine Süße. Draußen warten ein Dutzend Männer. Wahrscheinlich bilden sie sich ein, sie hätten uns bereits überwältigt.«
    »Bevor du eine Gelegenheit findest, auch nur einen Einzigen anzugreifen, könnten sie dich töten.«
    Entschieden schüttelte er den Kopf. »Niemand wird mich töten. Aber ich muss Wolscroft zum Reden bringen.« Er schaute kurz zur Tür hinüber. »Wage es bloß nicht, auch nur einen Finger hinauszustrecken. Verstanden?«
    Gehorsam wie eh und je, nickte Rycca.
    Dragon ging zur Tür, wo er sich noch einmal zu ihr umdrehte. »Um es anders auszudrücken - versprichst du mir, die Hütte erst zu verlassen, wenn ich nach dir rufe?«
    Die Antwort war ein herausfordernder Blick. Aber sie nickte wieder. Immerhin lernte ihr Mann, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Sehr gut. Die
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