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Wiedersehen mit Vamperl

Wiedersehen mit Vamperl

Titel: Wiedersehen mit Vamperl
Autoren: Renate Welsh
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Reiseleiter ließ Wein kommen. Alle wollten mit Herrn Stanzer anstoßen. Er hob sein Glas. »Ich trinke auf die wunderbare
     Frau, die mich vom größten Fehler meines Lebens abgehalten hat«, sagte er und Frau Pfeiffer und Frau Schmied lächelten geschmeichelt
     und sagten: »Aber Meister, Sie hätten doch ohnehin nie aufgegeben!«
    Frau Lizzi kämpfte mit einem heftigen Anfall von Schluckauf.

    Tags darauf fuhr die Reisegesellschaft zurück nach Wien.
    Aufgeregt und begeistert zeigte Vamperl seiner Familie die Wohnung, in der er aufgewachsen war. Als Hannes hereinstürmte,
     geriet Vamperl völlig aus dem Häuschen, hüpfte auf die Vorhangschnur, auf die Gardinen, schaukelte an der Küchenlampe und
     seine beiden Söhne machten alles nach.
    Vamperlina fiepte, Frau Lizzi schimpfte, aber das hätten sie sich sparen können. Frau Lizzi war nur froh, dass Hannes sich
     damit begnügte, ebenfalls Purzelbäume zu schlagen und nicht mit Vamperl auf die Gardinen kletterte,das hätten die Vorhangstangen nicht ausgehalten.

    Frau Anna klopfte mit dem Besen an die Wand und kam schließlich selbst um über den ungebührlichen Lärm zu schimpfen und sich
     ganz allgemein über Hannes zu beklagen.
    Für Vamperl war das eine wunderbare Gelegenheit, seinen Söhnen eine Vorführung im Gift-aus-der-Galle-Saugen zu geben.
    Der zweite kam sofort angeflattert und nahm einen Schluck. Es schmeckte ihm sichtlich, er schmatzte laut und rieb sich den
     Bauch.
    Eine Woche lang blieb die Familie bei Frau Lizzi, dann reisten sie, diesmal in einem gut gepolsterten Reisekorb mit vielen
     Luftlöchern und der Aufschrift »Vorsicht, Glas!« als Expressgut in einem Gepäckwaggon zurück in ihr Dorf in Transsilvanien.
    Purzel allerdings blieb bei Frau Lizzi und Hannes zurück.
    Er ist bereits zu einem recht tüchtigen Giftsauger herangewachsen. Wenn du Glück hast, triffst du ihn vielleicht. Aber pass
     auf, er ist immer zu Streichen aufgelegt, und manche davon sind nicht ganz ungefährlich. Frau Lizzi jedenfalls behauptet steif
     und fest, dass sein Vater nie so schlimm gewesen ist.

Informationen zum Buch
    Ohne ihr Vamperl ist Frau Lizzi furchtbar einsam. Zwar hat sie den kleinen Vampir selbst in einen Ballon gesetzt, damit er
     sich auf die Suche nach einer Frau machen konnte. Doch dass er ihr so fehlen würde, das hätte Frau Lizzi nicht gedacht. Da
     hilft nur eins: Sie muss in die Heimat der Vampire! Mutig bucht sie eine Reise nach Transsilvanien …

Informationen zur Autorin
    Renate Welsh lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Sie hat viele engagierte Kinder- und Jugendbücher geschrieben, für die sie neben
     zahlreichen anderen Auszeichnungen mehrfach den Österreichischen Staatspreis, den Preis der Stadt Wien und den Deutschen Jugendliteraturpreis
     erhielt. Ihr Gesamtwerk wurde 1995 mit dem Österreichischen Würdigungspreis und 2006 mit dem Literatur-Würdigungspreis des
     Landes Niederösterreich ausgezeichnet. Mehr von Vamperl und Frau Lizzi ist nachzulesen in den beiden dtv junior Lesebären ›Das Vamperl‹ (Bd. 7562) und ›Wiedersehen mit Vamperl‹ (Bd. 75052).

Heribert Schulmeyer wurde 1954 in Köln geboren. Er studierte an der ehemaligen Kölner Werkschule im Fachbereich Illustration und Freie Grafik
     und lebt heute als freier Illustrator in Köln.
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