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Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Titel: Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
Autoren: Julie James
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Flanellhemds. Er war groß, hatte durchdringende blaue Augen, ein kantiges Kinn mit einem leichten Bartschatten, als ob er sich ein paar Tage lang nicht rasiert hatte, und einen schlanken, muskulösen Körper. Er trug dunkle Jeans, abgenutzte Arbeitsstiefel und wirkte insgesamt auf eine kernige Art männlich und unbestreitbar sexy.
    Zweifellos war sie nicht die erste Frau, die bei seinem Anblick blinzelte, und würde auch nicht die letzte sein. Und er schien sich dieser Tatsache vollkommen bewusst. Seine blauen Augen funkelten vergnügt, während er strotzend vor Selbstbewusstsein mit einem Ellbogen am Tresen lehnte und auf ihre Reaktion wartete.
    Lauf weg!
    Es war der erste Gedanke, der Rylann in den Sinn kam.
    Ihr zweiter Gedanke lautete, dass der erste albern war, und fast hätte sie sich selbst laut ausgelacht. Lauf weg ! Wirklich? Er war doch nur irgendein Typ in einer Kneipe. Da sie fünf Jahre in einer Universitätsstadt verbracht hatte, in der der Zutritt zu Bars ab neunzehn erlaubt war, hatte sie schon viele davon gesehen.
    Sie deutete auf die Menge um sie herum. Es war kurz nach elf, und die Kneipe war voll bis unters Dach. »Der letzte Tag der Abschlussprüfungen. Heute macht jeder Party.«
    Er warf ihr einen abwägenden Blick zu. »Lass mich raten. Du machst dieses Wochenende deinen Abschluss. Du hast gerade deine letzte Prüfung abgelegt, und heute Abend feierst du deinen Eintritt in die wirkliche Welt.« Er legte den Kopf schief. »Ich würde sagen … dein Hauptfach ist Werbung. Du hast dir eine Stelle bei Leo Burnett geschnappt und ziehst demnächst in dein erstes eigenes Apartment in Chicago, ein überteuertes und unmodernes Wohnklo in Wrigleyville, das du dir mit deiner Mitbewohnerin dort drüben teilst.« Er nickte in Raes Richtung. Offenbar hatte er gesehen, an welchem Tisch Rylann gesessen hatte.
    Sie stützte sich mit einem Arm auf die Theke. »Ist das dein üblicher Anmachspruch, oder holst du den nur am Abschlusswochenende raus, weil du hoffst, dass die Frauen dann zu betrunken sind, um zu merken, wie lahm er ist?«
    Er wirkte getroffen. »Lahm? Eigentlich sollte er selbstbewusst und einfühlsam klingen.«
    »Ich würde sagen, es war eher eine Mischung aus selbstgefällig und klischeehaft.«
    Er grinste, und die beiden kleinen Grübchen rechts und links neben seinem Mund ließen ihn spitzbübisch wirken. »Oder vielleicht habe ich so genau ins Schwarze getroffen, dass es dich erschreckt hat.«
    Der Barkeeper stellte die sechs Getränke, die Rylann bestellt hatte, vor sie hin. Sie reichte ihm zwei Zwanziger und wartete auf ihr Wechselgeld. »Nicht mal annähernd«, sagte sie zu Mr Selbstgefällig. Es gefiel ihr, seine Behauptung zu widerlegen. »Ich bin im Hauptstudium. Juristische Fakultät.«
    »Ach so! Du verschiebst den Eintritt in die wirkliche Welt also um drei weitere Jahre.« Lässig nahm er einen Schluck Bier.
    Rylann widerstand dem Impuls, die Augen zu verdrehen. »Ich verstehe. Jetzt willst du also auch noch herablassend wirken.«
    Mr Selbstgefällig sah sie verschlagen an. »Ich habe nicht gesagt, dass etwas falsch daran ist, den Eintritt in die wirkliche Welt aufzuschieben, Frau Anwältin. Das haben Sie selbst angedeutet.«
    Rylann öffnete den Mund, um zu antworten, schloss ihn dann jedoch wieder. Na gut! Aber er war nicht der Einzige, der andere schnell beurteilen konnte. Und sie war sicher, dass ihre Einschätzung viel zutreffender sein würde. Sie kannte diesen Typ Mann – jede Frau kannte diesen Typ Mann. Kerle wie er kompensierten ihr Übermaß an gutem Aussehen und die entsprechende Arroganz typischerweise mit einem Mangel an Charakter. So hielt die Natur alles im Gleichgewicht.
    Der Barkeeper gab ihr das Wechselgeld, und Rylann nahm zwei Getränke, um den ersten Gang zu ihrem Tisch zu machen. Sie wollte Mr Selbstgefällig noch schnell ein paar freche Abschiedsworte entgegenschleudern, als Rae plötzlich an ihrer Seite auftauchte.
    »Die nehme ich schon, Rylann.« Mit einem Augenzwinkern schnappte sie sich die anderen vier Getränke geübt mit beiden Händen. »Ich will doch nicht, dass du unseretwegen deine Unterhaltung beenden musst.«
    Bevor Rylann protestieren konnte, war Rae auch schon wieder auf dem Weg durch die Menge zu ihrem Tisch.
    Mr Selbstgefällig lehnte sich zu ihr vor. »Ich glaube, deine Freundin mag mich.«
    »Sie ist für ihren außergewöhnlich schlechten Männergeschmack bekannt.«
    Er lachte. »Sagen Sie mir, was Sie wirklich denken, Frau
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