Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wieder nur ein Spiel

Wieder nur ein Spiel

Titel: Wieder nur ein Spiel
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
schlanke, stattliche Blondinen mit klassischen Gesichtszügen. Emily hingegen sah keiner von den dreien ähnlich. Als Zehnjährige hatte sie ihre Mutter einmal gefragt, von wem sie denn das rote Haar habe, da auch ihr Vater blond sei. Ihre Mutter hatte sie nur böse angesehen, als wäre die Frage allein schon eine Beleidigung, und hatte Emily schließlich erzählt, diese “unmöglichen roten Haare” seien ein Erbe ihrer verstorbenen Großmutter.
    Im Lauf der Jahre hatte Emily gelernt, sich mit dem roten Haar zu arrangieren, und auch die knabenhafte Figur hatte sie nicht mehr gestört. Doch als sie Duarte Avila de Monteiro begegnet war, war sie sich schmerzlich bewusst geworden, dass sie niemals das besitzen würde, was einen Mann wie ihn reizte. Emily war sicher gewesen, dass er sie nicht einmal wahrgenommen hatte, während sie von seinem Anblick wie berauscht gewesen war. Emily erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem sie Duarte zum ersten Mal begegnet war …

3. KAPITEL
    Mit neunzehn Jahren hatte Emily ihre Ausbildung zur Reitlehrerin beendet. Ihre beiden älteren Schwestern hatten lukrative Jobs im Weinexport-Unternehmen ihres Vaters angenommen, doch Emily war diese Möglichkeit nicht angeboten worden. Nachdem sie von ihrer Mutter gedrängt worden war, so schnell wie möglich finanziell unabhängig zu werden, hatte Emily eine Stellung als Stallmädchen auf Ash Manor, Duartes englischem Landgut, angenommen.
    Da Emily gleichzeitig auf dem Anwesen hatte wohnen können, hatte sie Gelegenheit gehabt, Einblick in den Lebensstil des schwerreichen und mächtigen Bankers Duarte Avila de Monteiro zu gewinnen. Neben einem eigenen Flugzeug, mehreren Hubschraubern und Luxuslimousinen besaß er noch ein halbes Dutzend prunkvoller Häuser, edle Pferde und eine Kunstsammlung von unschätzbarem Wert. Duarte schien alles zu haben, von dem ein Mann nur träumen konnte. Nur eines besaß er offensichtlich nicht -
    Zeit, um seine kostbaren Besitztümer zu genießen.
    Emily hatte bereits mehrere Wochen auf Ash Manor gearbeitet, als sie Duarte zum ersten Mal begegnete. Von ihrer Kollegin Kate hatte sie allerdings schon viel über den mächtigen Banker gehört - zum Beispiel, dass er zum portugiesischen Hochadel gehörte und sich angeblich nicht mit normalen Menschen, also dem so genannten” Fußvolk” abgab.
    Als Emily und Kate eines Tages im Stall das Sattelzeug putzten, beobachteten sie, wie Duarte de Monteiro in seinem silbergrauen Sportwagen vorfuhr. Der Stallmanager kam sofort herbeigeeilt, um seinen Chef zu begrüßen.
    “Der, Wagen ist ein MacLaren - sechs Riesen wert”, seufzte Kate wehmütig.
    “Aber wart mal ab, bis du ihn erst siehst. Zuerst habe ich gedacht, er sei einer dieser hässlichen alten Knacker.” Sie lachte vergnügt. “Denkste - er ist erst achtundzwanzig und unglaublich sexy! Wenn ich den mal allein erwischte, würde ich ihn in mein Schlafzimmer zerren und die Tür abschließen!”
    Emily erinnerte sich noch genau daran, wie fasziniert sie schon bei ihrer ersten Begegnung von Duarte gewesen war. Mit seinem schwarzen Haar, den strahlenden dunklen Augen und der athletischen Figur strahlte er so viel Männlichkeit und Erotik aus, wie Emily es noch nie bei einem Mann erlebt hatte.
    Emily hatte gespannt zugesehen, wie Duarte die Beifahrertür öffnete. Doch statt einer makellosen Schönheit als Begleiterin, wie Emily erwartet hatte, lag ein großer, struppiger Hund zusammengerollt auf dem Beifahrersitz.
    Kate rümpfte die Nase und zog sich tiefer in den Stall zurück. “Bloß nicht schon wieder dieses Monster! Der Köter ist so störrisch wie ein Maulesel und tut nie das, was man von ihm will. Und wehe, du lässt ihn von der Leine - dann kannst du ihn den ganzen Tag lang suchen!”
    Kaum hatte Kate den Satz zu Ende gesprochen, da rief der Stallmanager schon nach Emily und wies sie an, sich um das Tier zu kümmern. Es handelte sich um einen großen Irischen Wolfshund, neben dem Emily mit ihren knapp einem Meter sechzig wie ein kleines Mädchen wirkte. Doch das machte Emily nichts aus. Sie hatte sich als Kind immer vergeblich ein Haustier gewünscht und liebte Hunde über alles, ganz gleich welcher Rasse oder Größe.
    “Seien Sie etwas nachsichtig mit ihm”, erklang plötzlich Duartes dunkle, angenehme Stimme, und Emily wäre vor lauter Aufregung am liebsten im Boden versunken. “Jazz ist nicht mehr der Jüngste.”
    Emily hob schüchtern den Kopf - und erschauerte, als sie Duarte in die Augen blickte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher