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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste
Autoren: Jennifer Lewis
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erwecken, und jetzt genießen wir alle zusammen das Ergebnis.“ Kampfbereit hob er sein markantes Kinn, um jeden Widerspruch ihrerseits im Keim zu ersticken.
    „Das ist doch verrückt …“ Celia fächelte sich Luft zu, weil ihr plötzlich so warm war.
    „Nein, es ist perfekt.“ Kazim setzte sich Ben auf die Hüfte. „Der Name hat Elemente des Arabischen und des Westens. Wie unsere Familie.“
    „Diese Stadt ist aus dem Wüstensand gewachsen, weil wir eine Vision von ihr hatten“, ergänzte Salim. „So wie wir eine Vision davon haben, wie unser gemeinsames Leben sein soll.“ Er gab Kira einen Kuss auf die Wange, und das Mädchen kicherte. „Kira mag den Namen übrigens.“
    „Hm, wenn Kira ihn mag, dann habe ich kein Recht, mich dagegen zu wehren.“ Celia lächelte, und plötzlich war ihr fast schwindlig vor Glück.
    Irgendwie war das alles zu viel auf einmal. Dabei fand die eigentliche Trauung erst morgen statt!
    „Jemand sollte dieser Lady hier einen Cocktail bringen, und zwar schleunigst“, rief Sara.
    „Nein, bitte nicht“, wehrte Celia ab. „In meinem Kopf schwirrt es ja schon jetzt. Ich glaube, es liegt am Weihrauch. Ich fühle mich ganz überdreht.“ Sie wies auf den Kräuterklumpen, der in einer bronzenen Schale vor sich hin glomm. „Ich weiß, dass das Zeug furchtbar wertvoll ist und diese Stadt hier vom Handel damit lebte, aber ich glaube, langsam leide ich unter einer Überdosis.“
    „Könnte es nicht eher sein, dass du an einer Überdosis Glück leidest?“, meinte Sara und zwinkerte ihr zu.
    „Das könnte es auch sein.“ Celia lächelte und ließ sich zufrieden in die Kissen sinken.
    Ehrlicherweise musste Salim zugeben, dass diese Hochzeit das Spektakulärste war, was er je erlebt hatte. Ganz abgesehen davon, dass er Gastgeber und eine der Hauptpersonen war. Mehr als tausend Menschen waren eingeladen, viele waren aus Amerika angereist, darunter Celias Freunde und Verwandte. Salim und Kazim hatten die Freude, ihren jüngeren Bruder Quasar begrüßen zu dürfen, dazu kamen Saras Brüder und Schwestern mit Familie.
    Es wurde getanzt und gesungen, gegessen und getrunken. Und zum Schluss wurde die gigantische Hochzeitstorte angeschnitten, die üppig mit Marzipanlilien und Orchideen aus Zuckerguss verziert war. Über dem rauschenden Fest wölbte sich der samtschwarze Himmel von Oman mit Milliarden glitzernder Sterne.
    Musik und Stimmengewirr erfüllten immer noch die Luft, als Celia und Salim sich Hand in Hand davonstohlen. Sie nahmen einen schmalen, von Laternen beleuchteten Pfad, der sie zu ihrer prächtig ausgestatteten Hochzeitssuite führte.
    Drinnen schloss Celia aufatmend die Tür und schob den schweren Riegel vor. „Endlich allein“, sagte sie seufzend und schaute Salim aus glänzenden Augen an. „Es ist schon nach drei. Werden die anderen denn nie zu Bett gehen?“
    „Weshalb sollten sie? Sie verbringen hier die Nacht ihres Lebens.“ Celia sah, wie stolz und glücklich Salim war. „Ich übrigens auch“, fuhr er fort. „Vor allen Dingen jetzt, da ich dich für mich allein habe.“
    Kira war zusammen mit Saras Kindern in einer eigenen Suite untergebracht.
    Lächelnd streifte Celia den smaragdgrünen Seidenschal ab, den sie sich um die Schultern geschlungen hatte. „Wieso mussten wir beide Grün tragen?“, fragte sie und streckte genüsslich die Arme. Bei der Bewegung schimmerte ihr zart gewebtes, goldfarbenes Kleid, das sich eng an ihren Körper schmiegte.
    „Das ist Tradition in Oman“, sagte Salim mit tiefer, verführerischer Stimme. „Es soll fruchtbar machen.“
    Celia fühlte sich leicht, fast schwebend, als sie lächelnd auf ihn zuging. „Sieht aber nicht so aus, als gäbe es da bei uns ein Problem.“
    „Nicht im Geringsten.“ Besitzergreifend umfasste er ihre Taille.
    Herausfordernd griff sie nach dem Knauf des Krummdolchs, den er an seiner Seite trug. „Ist es einer Frau erlaubt, den … Dolch ihres Ehemannes zu berühren?“
    „Nur in der Privatsphäre des gemeinsamen Schlafzimmers“, stieß er rau hervor. „Und nur, wenn sie Unfug stiften will.“
    Celia befeuchtete sich mit der Zunge die Lippen. „Unfug stiften ist genau das, was ich möchte. Wir hatten in letzter Zeit viel zu wenig Gelegenheit dazu.“ Sie löste den Gürtel, an dem der Dolch befestigt war, und ließ ihn zu Boden fallen.
    Sofort begann Salim, jeden einzelnen der kostbaren Knöpfe zu öffnen, die Celias Kleid verschlossen. Aufseufzend atmete er den Duft ihrer Haut, genoss die
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