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Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit

Titel: Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit
Autoren: Dietmar Bittrich
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schlafen.     David Beckham

Wo du hingehst,
da will ich auch hingehen
     
    Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du
    bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk,
    und dein Gott ist mein Gott     Buch Ruth, Kapitel 1, Vers 16
     
    Eines der ungewöhnlichsten Paare der Geschichte wurde unter diesem Spruch getraut: Pocahontas und John Rolfe. Es ist vierhundert Jahre her. Sie war die Tochter eines Indianerhäuptlings. Er ein englischer Kolonist, der in Virginia Tabak anbaute. Es war eine Liebesheirat – und zugleich ein Zeichen des Friedens. Pocahontas hatte sich bereits vorher für ein Miteinander von Siedlern und Indianern eingesetzt. Mit der Ehe zeigten sie und der junge Tabakfarmer, dass selbst radikal unterschiedliche Herkünfte fruchtbar sein können für Liebe und Leben. Die beiden wurden zum Vorbild. Übrigens ging das Friedensangebot von der Frau aus. Und das begeisterte Versprechen »Ich gehe mit dir bis ans Ende der Welt« kam ebenfalls von ihr. Bis heutekommt es meist von der Frau. Offensichtlich ist eine Frau eher bereit, dem Mann in seine Kultur und in seinen Background zu folgen. Das Umgekehrte ist seltener der Fall. Das liegt daran, dass eine Frau sich, vom Ort unabhängig, in der Partnerschaft zu Hause fühlt. Nicht immer, aber viel öfter als ein Mann, der sich eher in der Welt seiner Ideen zu Hause fühlt. Der Pocahontas-Trauspruch wird deshalb vor allem von Frauen ausgesucht. Für den Mann ist er ein Test. Wenn der Mann nicht gerade ein Stalker ist, wird er sich vermutlich am Kopf kratzen. Soll er sich bis zur Selbstaufgabe hingeben? Nein, soll er nicht, muss er nicht. Der Spruch ermutigt lediglich dazu, das völlig andere auszuprobieren, das der Partner repräsentiert. Nicht Pflicht ist gemeint. Sondern die Lust, etwas völlig Neues zu erforschen.
     
    Du sollst allein nicht gehen, nicht einen einzigen
    Schritt. Wo du willst gehen und stehen, da komm
    ich einfach mit.     Julie Schrader
     
    Mein Eh ’weib hemmet nichts, sie kennt nicht Tür
    noch Riegel und dringt durch alles sich. Sie leidet
    keinen Frieden, versetzt mir täglich Prügel und folgt
    mir ewiglich.     Friedrich Theodor Vischer
     
    In der Ehe finden wir heraus, welche Art von Mensch
    unser Partner eigentlich gewollt hätte.     Tania Blixen
     
    Die Welt der Frau ist die Liebe, die Liebe des Mannes
    ist die Welt.     Peter Altenberg

Güte und Treue begegnen einander
     
    Güte und Treue begegnen einander,
    Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
    Psalm 85, Vers 11
     
    Wenn Pu der Bär und Ferkel geheiratet hätten, dann nur mit diesem Spruch. Da war ihr Erfinder, der englische Dichter Alan Alexander Milne, ganz sicher. Immerhin hatte er selbst unter diesem Motto geheiratet. In Pu sah er die Güte verwirklicht, in Ferkel die Treue. Gerecht und friedlich waren beide. Wahrhaftig! Wir hätten gern mitgefeiert. Tatsächlich hat dieser Trauspruch etwas Gastfreundliches und Einladendes. Als Rosamunde und Graham Pilcher heirateten, luden sie ihr ganzes schottisches Dorf ein. In den folgenden fünfundsechzig Ehejahren blieb Rosamunde ihrem Trauspruch treu – auch als Autorin idyllischer Romanzen. Paare, die den Spruch aussuchen, müssen sich erfahrungsgemäß um den Frieden in ihrerEhe keine Sorgen machen. Ihre Wahl zeigt schon, dass sie beste Voraussetzungen mitbringen. Der Wunsch, in Güte und Gerechtigkeit zu leben, ist meist mit der Fähigkeit dazu verbunden. Diese Erkenntnis stammt von Thomas Mann, der seine Katia ebenfalls unter diesem Psalmvers heiratete. Vermutlich war die Ehe des Nobelpreisdichters mit der Bankierstochter nicht die leidenschaftlichste aller Zeiten. Dass sie geduldig, verständnisvoll und nachsichtig gelebt wurde, ist hingegen unstreitig. Dieser Trauspruch steht für Toleranz. Er vereint Paare, die von jener Großzügigkeit getragen werden, die auf Selbstbewusstsein beruht. Diese Partner überstehen Krisen, indem sie wachsen. Sie altern milde. Und es macht Spaß, sie nach vielen Jahren zu besuchen. Zum Beispiel, wenn sie Silberhochzeit feiern, im Hundert-Morgen-Wald mit Eule, I-Ah, Känga, Ru Tiger und all den anderen idyllischen Geschöpfen ihres Bekanntenkreises. Tatsächlich kann man die Heiratenden schon mal fragen, was sie sich zur Silberhochzeit wünschen. Überraschenderweise fällt ihnen oft sogar was ein.
     
    Nichts ist beglückender, als den Menschen zu finden,
    den man den Rest des Lebens ärgern kann.
    Agatha Christie
     
    Ehemänner leben länger als
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