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Wie heiratet man einen Highlander

Titel: Wie heiratet man einen Highlander
Autoren: Karen Hawkins
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Handflächen wurden feucht. War er hier, um ihr einen Antrag zu machen? Hatte er bemerkt, wie leer sein Leben ohne sie war?
    Alexander wandte den Kopf, und nun konnte sie seinen Gesichtsausdruck erkennen. Doch er lächelte nicht wie ein Liebhaber, er ... betrachtete sie finster!
    „Hast du Schuhe an?“, verlangte er zu wissen.
    „Pst!“ Sie schaute über ihre Schulter nach hinten und hoffte, dass Mary nicht im nächsten Moment ins Zimmer stürmte.
    „Ich denke nicht daran, leise zu sein!“, erwiderte er und senkte seine Stimme zu einer Art schreiendem Flüstern. „Hast du Schuhe an? Auf dem Fußboden muss überall Glas liegen und ...“
    „Ja, ich habe Schuhe an!“, fauchte sie.
    Seine Miene war so finster, sein Stimme so unfreundlich, dass ihre aufgeregte Freude schwand.
    Was auch immer er von ihr wollte, es hatte ganz sicher nichts mit Liebe zu tun. Die Enttäuschung hinterließ in ihrem Mund einen bitteren Geschmack. Für einen flüchtigen Moment hatte sie wieder Hoffnung gehabt. Hatte mit jeder Faser gehofft und angesichts dieser reinen Flamme der Zuversicht eine dramatische, leidenschaftliche Geste von ihm erwartet. Stattdessen bellte er sie unfreundlich an und machte klar, dass er sie für dumm genug hielt, um barfuß auf Glasscherben herumzulaufen! Dieser verdammte Kerl!
    Aber ... was hatte sie denn gedacht? Das hier war kein gewöhnlicher Mann. Er gehörte nicht zu den Dutzenden, die Sonette über ihre Augen geschrieben, ihr Blumen geschickt oder hübsche in Silberpapier gewickelte Geschenke gebracht hatten.
    Nein, dies war ein Mann, der kein Kompliment aussprechen konnte, ohne gleich darauf zu bemängeln, dass man Schuhe anhatte, die ein wenig abgetragen wirkten. Dies war ein Mann, der nicht in der Lage war, einer Frau in die Augen zu blicken und ihr einen Antrag zu machen, und doch konnte er nicht anders, als ihr tief in die Augen zu schauen, während er sie verführte und dazu brachte, ihr Unterkleid auszuziehen.
    Dann besaß eine Frau all seine Aufmerksamkeit. In diesen Momenten wandte er den Blick nicht eine Sekunde ab, sondern verehrte die Frau in seinem Bett mit seinen Blicken und seinem Körper. Denn dann war nicht er der Verletzliche - sie war es.
    Doch wenn es an der Zeit war, sich mitzuteilen, zu sagen, wie er sich fühlte, was er fühlte und wie viel er fühlte, benahm er sich unbeholfen wie ein Jüngling.
    Unbeholfen weil... seine Gefühle stärker waren als jemals zuvor?
    Der Gedanke wuchs in ihrem Herzen und verlieh ihm geradezu Flügel. War das vielleicht der Grund? War er nur deshalb unfähig, sich auszudrücken, weil er so viel empfand?
    „Geh zu einem anderen Fenster.“ Er deutete auf das Fenster an der anderen Seite ihres Bettes und marschierte selbst dahin.
    „Nein.“
    Er blieb stehen und schaute sich zu ihr um. „Was meinst du mit Nein?“
    „Wenn du mir etwas sagen willst, dann tu es jetzt.“
    „Oder?“
    „Oder ich gehe zurück ins Bett.“
    Sie spürte seine Verwirrung an der Art, wie eine Böe an dem windschiefen Haus rüttelte. Doch etwas von der Härte war aus seinem Gesicht verschwunden, und in seinen Augen leuchtete leise Belustigung auf. „Du bist immer noch ziemlich eigensinnig, stimmt’s?“
    „Es ist erst eine Woche vergangen.“
    „Acht Tage, vierzehn Stunden und zweiunddreißig Minuten.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Du ... du hast die Stunden gezählt?“ Erneut stieg Hoffnung in ihr auf.

„Ja, und jetzt geh ans andere Fenster!“, befahl er.
    Caitlyn riss der Geduldsfaden. „Wenn du nur hier bist, um mich wütend anzublaffen, kannst du dir jede Mühe sparen.“
    „Ich bin ohne Pause durch diesen furchtbaren Schneesturm geritten und werde jetzt nicht... “
    Sie knallte das Fenster zu, und noch mehr Glasscherben klirrten auf den Fußboden. Dann stapfte sie zum Bett hinüber, schüttelte ihre Stiefeletten von den Füßen und schlüpfte unter die Decke, ohne vorher ihren Morgenmantel auszuziehen. Warum war er den ganzen weiten Weg hierhergekommen, wenn er sie nur anschreien wollte? Und warum hatte er so verdammt lange dafür gebraucht?
    Der Wind wurde stärker und blies durch die zerbrochene Scheibe. Wenn MacLean sich nicht bald einen Unterschlupf suchte, würde er da draußen erfrieren. Sie dachte darüber nach, die Decke zurückzuschlagen und aus dem Fenster zu schauen, zwang sich aber, im Bett zu bleiben.
    Was machte es ihr schon aus, wenn er mit einem Umhang als einzigem Schutz im eisigen Wind herumstand und sich eine tödliche
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