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Wie heiratet man einen Highlander

Titel: Wie heiratet man einen Highlander
Autoren: Karen Hawkins
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diesem Wetter nicht unterwegs, aber wer hätte gedacht, dass Tante Lavinia tatsächlich einmal Herzprobleme bekommen würde, nachdem sie all die Jahre ständig davon gesprochen hat.“
    „Ich bin froh, dass sie sich schon ein wenig erholt hat. Mutter hängt sehr an ihrer Schwester.“
    „Das tun wir alle“, stimmte Mary zu.
    Der kalte Wind drang durch die Ritzen des Fensters, und Caitlyn fröstelte. Sie zog die Vorhänge halb zu, ging zum Kamin und rollte sich in einem zweiten Sessel zusammen.
    Nachdenklich ließ Mary den Blick ihrer dunkelbraunen Augen auf Caitlyn ruhen. „Bist du mit dem Retikül fertig, das du machen wolltest?“
    „Nein.“
    „Hast du das Buch gelesen, das William dir gegeben hat? Das von der entführten Erbin?“
    „Nein.“
    Mary nickte und wirkte kein bisschen überrascht. „Ich nehme an, du hast auch keine Spitzenhäkelei gemacht, keine Stickerei oder...“
    „Ich habe heute gar nichts gemacht“, unterbrach Caitlyn sie knapp.
    „Wir machen uns alle Sorgen um dich.“
    „Warum?“
    „Weil du nichts anderes tust, als Trübsal zu blasen. Du isst nicht einmal richtig.“
    „Es geht mir gut. Es liegt nur an diesem Wetter.“
    Mary zog die Brauen hoch. „Ich glaube, es ist wegen Mac-Lean.“
    Caitlyn schloss die Augen und wünschte sich zum hundertsten Mal, sie hätte sich ihrer Schwester nicht anvertraut, aber sie hatte es irgendjemandem erzählen müssen. Natürlich hatte sie ihr nicht alle Einzelheiten verraten - einige waren zu intim und zu schmerzhaft, um sie laut auszusprechen. Dennoch wusste Mary genug, und was sie nicht wusste, hatte sie sich wahrscheinlich zusammengereimt. „Lass das sein, Mary.“
    Mary seufzte. „Ich weiß, ich weiß. Ich wollte nur ...“Sie runzelte die Stirn. „Du musst ganz ehrlich zu dir sein, Caitlyn. Es gibt keinen Grund, dich so Schlecht zu fühlen, es sei denn ...“
    „Es sei denn was?“, erkundigte sich Caitlyn in herausforderndem Ton.
    Mary zögerte und erwiderte dann mit leiser Stimme: „Es sei denn, dir liegt etwas an ihm.“
    Caitlyns Herz wurde so schwer, dass ihr die Brust schmerzte.
    „Ich dachte nur ... Es tut mir leid“, fuhr Mary traurig fort. „Ich wollte nicht neugierig sein. Außerdem findest du sicher heraus, was du fühlst, wenn die Zeit vergeht. Vielleicht möchtest du dann auch darüber reden.“
    „Ich bin sicher, so wird es sein. Vielen Dank, Mary.“ Tränen brannten in Caitlyns Augen, und sie trank hastig etwas von der Milch.
    Mary stand auf und umarmte Caitlyn. „Gut. Dann schlaf schön.“
    Die Tür schloss sich hinter ihrer Schwester, und als sie das leise Klicken des Riegels hörte, durchströmten die verschiedensten Gefühle Caitlyns Körper, gute und schlechte.
    Sie liebte Alexander MacLean tief und leidenschaftlich mit ihrem ganzen Sein. Tränenblind tastete sie sich zu ihrem Bett, warf sich darauf und weinte.
    Als schließlich keine Tränen mehr kamen, stand sie wieder auf, wusch sich das Gesicht, zog das Kleid aus und das Nachthemd an und löschte die Lampen. Dann kletterte sie wieder in ihr Bett, lag lange, sehr lange wach und wünschte sich, sie könnte aufhören, zu denken, aufhören, zu fühlen.
    Schließlich schlief sie ein, doch kurz darauf wurde sie vom Geräusch eines Astes geweckt, der gegen ihr Fenster klopfte.
    Verschlafen rieb sie sich die Augen. Das war kein Ast. Es klang eher wie Kiesel oder andere kleine Steine.
    Klack! Klack!... Klack! Klack! Klack!
    Sie warf die Decken zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Hatte sich einer ihrer Brüder mal wieder aus dem Haus ausgesperrt? Normalerweise klopften sie an Williams Fenster, das im Erdgeschoss lag, aber vielleicht schlief er so fest, dass er nichts hörte. Sie griff nach ihrem Morgenmantel, der am Bettpfosten hing, und schaute sich nach ihren Pantoffeln um.
    Klirr! Glassplitter fielen auf den Boden, als ein kleiner Stein ins Zimmer flog, gefolgt von eisigem Wind.
    „Verdammt noch mal ...“ Caitlyn zog den Morgenmantel enger um ihren Leib, schob die Füße in ihre Stiefeletten und ging quer durchs Zimmer. Ihre Sohlen knirschten auf den Glassplittern, dann riss sie einen Fensterflügel auf und schaute hinaus.
    Der Wind zerrte an ihren Haaren und peitschte die Äste des Baumes vor ihrem Fenster. Der Schnee am Boden warf Wellen wie das Wasser im Meer. Und direkt dort unten, in einem schwarzen Umhang, der um seine breiten Schultern wehte, und mit hohen Stiefeln an den Füßen, stand der Mann, den sie liebte.
    Ihr Herz pochte dumpf, ihre
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