Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt
Autoren: Alissa Johnson
Vom Netzwerk:
Anweisung, Sie zu verschleppen, bis die Frist ablief, in der Sie heiraten mussten, um den Vertrag bezüglich Whitefields hinfällig werden zu lassen.«
    »Sie sind mir nach London gefolgt«, vermutete Sophie.
    »Nun, eigentlich sind sie Ihnen vielmehr dorthin nachgejagt, da sie einige Zeit für die Erkenntnis brauchten, dass Sie sich fortgestohlen hatten. Sie haben Sie in Ihr Haus gehen sehen und beschlossen, Sie von dort zu entführen.«
    »Aber Alex und ich sind entkommen.«
    »Das sind Sie. Bedauerlicherweise sind Sie nach Whitefield gegangen, wo man Sie ursprünglich hatte gefangenhalten wollen.«
    »Ja, das ist mein übliches Pech«, murmelte Sophie.
    Alex stieß nur ein Knurren aus.
    »Und dort«, fuhr William fort, »wurden Sie von den Männern angegriffen, die auf Lord Heranslys Bestreben hin angeheuert worden waren, um den beiden ersten Männern zu folgen. Sie hatten Anweisungen, sagen wir, die Angelegenheiten zu Ende zu bringen, sollten derart extreme Maßnahmen notwendig werden.«
    Sophie schluckte.
    Alex’ Knurren wurde lauter.
    »Wo ist mein Cousin jetzt?«, fragte Sophie.
    »Auf dem Weg nach Australien.«
    »Ich verstehe. Aber ich habe Einträge in Lord Forents Rechnungsbuch gefunden, die zu den Summen passten, die von Whitefield gestohlen wurden. Es waren Zahlungen von seinem Sohn, Lord Heransly.«
    »Ah, ja. Ich war selbst neugierig, wie Loudor so viel Geld stehlen konnte und so wenig dafür vorzuzeigen hatte. Lord Heransly hielt nämlich sehr viele Schuldscheine Ihres Cousins, und Heransly schuldete seinem Vater eine große Summe für die Unterstützung seiner zahlreichen Bastarde. Der Earl hat seinen Sohn daran erinnert, dass der Besitz zwar unveräußerliches Familienerbe sei, nicht jedoch die Mittel, die zu seiner Unterhaltung nötig seien. Ihr Wert übersteigt den des Anwesens nämlich um das Vierfache. Ich hoffe, Sie nehmen mir diese Bemerkung nicht übel, meine Liebe.«
    »Nicht im geringsten.«
    »Aber – und jetzt kommt tatsächlich Verrat ins Spiel – Heransly wurde es schnell müde, die Gelder direkt von Loudor an seinen Vater weiterzuleiten. Er hielt einen Teil der Zahlungen zurück und benutzte sie, um ein Schmuggelgeschäft aufzubauen. Die Art, bei der Waffen und Informationen geliefert werden, fürchte ich.«
    »Sie wussten nichts davon?«, fragte Alex.
    »Das war, wie ich vorhin sagte, eine jüngere Entwicklung. Heranslys Schiff hat seine Jungfernfahrt nicht erlebt. Und er selbst ist jetzt ebenfalls auf dem Weg nach Australien.«
    »Oh … gut.« Wirklich, was konnte sie sonst sagen? Außer vielleicht: »Ihr Plan ist das absolut Lächerlichste, was ich je gehört habe.«
    Mrs Summers schnaubte und trank einen Schluck Tee. »Ich habe dir gesagt, es ist ein wenig zu viel, William. Zu viele Details, weißt du.«
    Gekränkt richtete William sich auf seinem Stuhl auf. »Hat aber funktioniert, nicht wahr? Gott wirkt in den Details.«
    »Es ist ein Wunder, die Franzosen uns noch nicht überrannt haben«, murmelte Sophie.
    »Haben Sie noch irgendwelche anderen Fragen?«, fragte William, ohne darauf einzugehen, sichtlich in der Hoffnung, dass seine Aufgabe nun erfüllt war.
    Sophie zerstörte diese Hoffnung gründlich. »Was ist mit den Briefen, die ich in Lord Calmatons Studierzimmer gefunden habe?«
    Auf Williams Gesicht malte sich plötzlich ein breites Grinsen. »Offenbar ist mein lieber Freund Richard ein talentierter Poet mit einer romantischen Ader. Die Briefe waren Beiträge für die kleine, aber recht beliebte Publikation
Le Journal de Posateur
. Er war ganz köstlich verlegen, als ich sie ihm zurückgab.«
    Gedemütigt stöhnte Sophie und ließ den Kopf in die Hände fallen.
    »Nun, nun, meine Liebe, das ist nicht nötig. Der Mann wusste, dass Sie sich in seinem Studierzimmer umsehen würden. Er hätte besser darauf achten sollen, sein kleines Geheimnis zu verbergen. Er hat das Ganze nur sich selbst zuzuschreiben und hegt keinen Groll gegen Sie. Tatsächlich wollte er wissen, was Sie von den Gedichten gehalten haben.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«, murmelte sie in ihre Hände.
    »Die Wahrheit: dass Sie kein Französisch können. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob er eher erleichtert oder enttäuscht war. Gibt es noch etwas?«
    »Vielleicht möchten Sie ihr die Sache mit dem Butler erklären«, riet Alex.
    »James, richtig. Nach Lord Loudors Entfernung aus Ihrem Haus hielt ich es für das Beste, einen Mann dort zu postieren, bis ich herausgefunden hatte, was genau Ihr Cousin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher