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Wie angelt man sich einen Vampir

Wie angelt man sich einen Vampir

Titel: Wie angelt man sich einen Vampir
Autoren: Kerrelyn Sparks
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durch die Frontscheibe der Klinik und zerbarst das Glas. Die Jalousien schepperten.
    Oh, Blut Gottes. Diese Männer wollten ihr wirklich etwa, antun. Was konnte sie getan haben? Er hatte ernste Zweifel daran, dass sie irgendeine Art Kriminelle war. Dazu war sie zu ungeschickt mit ihrer Pistole umgegangen. Und hatte ihm zu leicht vertraut. Im Grunde schien sie mehr um seine Sicherheit besorgt gewesen als um ihre eigene. Mit ihren letzten Worten hatte sie ihn gebeten, sich selbst zu retten. Nicht sie.
    Die logischste Handlungsweise wäre es, sie fallen zu lassen und zu rennen. Schließlich gab es da draußen noch andere Zahnärzte, und er mischte sich nur sehr selten in die Welt der Sterblichen ein.
    Er sah hinunter in ihr Gesicht. Retten Sie sich. Bitte.
    Er konnte es nicht. Er konnte sie nicht hier lassen, wo sie sterben musste. Sie war ... anders. Irgendetwas in seinen Eingeweiden, ein Instinkt, der seit Jahrhunderten geschwiegen hatte, flammte in ihm auf, und er wusste es. Er wiegte einen seltenen Schatz in seinen Armen.
    Noch mehr Glas zersprang im vorderen Arbeitszimmer. Er musste sich schnell bewegen. Sein Glück, dass das für ihn kein Problem war. Er warf sich Shanna über eine Schulter und griff nach ihrer merkwürdigen Handtasche, die auf beiden Seiten mit einem Bild von Marilyn Monroe bedruckt war. Er machte die Tür einen Spaltbreit auf und sah vorsichtig hinaus.
    Die Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen eng beisammen. An den Außenwänden führten im Zickzack metallene Feuertreppen nach oben. Die meisten Geschäfte hatten geschlossen. Nur in einem Restaurant an der Ecke brannte noch Licht. Auf der geschäftigeren Straße sausten die Autos vorbei, aber diese Seitenstraße war ruhig. Geparkte Autos standen an beiden Seiten. Seine außergewöhnlich scharfen Sinne entdeckten Leben. Zwei Männer hinter einem geparkten Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Er konnte sie nicht sehen, aber er spürte ihre Anwesenheit, roch das Blut, das durch ihre Adern pumpte.
    Blitzartig stieß er die Tür auf und schnellte ans Ende des Häuserblocks. Während er um die Ecke eilte, sah er, dass die beiden Sterblichen reagierten. Sie rannten mit gezogenen Pistolen auf die offene Tür zu. Roman hatte sich so schnell bewegt, dass sie ihn nicht einmal gesehen hatten. Er umrundete eine weitere Ecke zur Straße vor der Klinik. Dort versteckte er sich hinter einem geparkten Lieferwagen und beobachtete das Schauspiel, dass sich vor ihm entspann.
    Drei schwarze Limousinen blockierten die Straße. Drei, nein, vier Männer standen dort - zwei fungierten als Wachposten, während die anderen beiden sich durch die Glasfront der Klinik arbeiteten. Zum Teufelsblut. Wer waren diese Männer, die Shanna nach dem Leben trachteten?
    Er schloss seine Arme fester um sie. „Halt dich fest, meine Schöne. Wir machen einen kleinen Ausflug." Er konzentrierte sich auf das Dach des zehnstöckigen Gebäudes hinter ihm. Eine Sekunde später waren sie dort, und er sah hinunter auf die Schlägertruppe.
    Glasscherben bedeckten den Gehweg und knirschten unter den Schuhen von Shannas Möchtegern-Mördern. Nur gezackte Stalagmiten blieben von den Klinikfenstern übrig. Einer der Schläger fasste mit seiner behandschuhten Hand durch die Glastür und entriegelte sie. Die anderen zogen Waffen aus ihren Mänteln und drangen in die Klinik ein.
    Die Tür schlug hinter ihnen zu und ließ einen Schauer aus Glassplittern auf den Gehweg rieseln. Die Jalousien schwangen mit einem metallischen Rascheln vor und zurück. Dann konnte man hören, wie Möbel verschoben und umgeworfen, wurden.
    „Wer sind diese Männer?", flüsterte er, aber er bekam keine Antwort. Shanna lag ganz ruhig über seiner Schulter. Und er kam sich dumm vor, wie er dastand und eine Damenhandtasche hielt.
    Auf dem Dach entdeckte er einige Gartenmöbel aus Plastik - zwei grüne Stühle, einen kleinen Tisch und eine Gartenliege, die jemand auseinandergeklappt zurückgelassen hatte.
    Während er die Zahnärztin auf die Liege gleiten ließ, fuhren seine Hände ihren Körper hinab, und er stieß auf etwas Hartes in ihrer Tasche. Fühlte sich an wie ein Handy. Er stellte ihre Handtasche ab und zog das Telefon aus ihrer Tasche. Er würde Laszlo anrufen und ihn mit dem Wagen zurückbeordern. Es war möglich, andere Vampire mental zu erreichen, aber telepathische Kommunikation sicherte einem nicht immer absolute Privatsphäre. Roman war in einem Dilemma, von dem er nicht wollte,
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