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Wettfahrt der Drachenboote - Mika, der Wikinger ; 1

Wettfahrt der Drachenboote - Mika, der Wikinger ; 1

Titel: Wettfahrt der Drachenboote - Mika, der Wikinger ; 1
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Helm, einer Felljacke zum Wechseln und dicken Socken.
    „Tut mir leid, ich muss los“, ruft der Wikinger und gibt Mika und seiner Frau einen Kuss. „Spätestens in zwei Monaten bin ich wieder da. Vielleicht bring ich dir ein Schiff mit, mal sehen. Lebt wohl!“
    Kurz darauf ist er auch schon durch die Tür und auf dem Weg zum Hafen, wo das Langschiff mit Ulfs Vater bereits auf seinen dritten Ruderer von rechts wartet.
    „Typisch! Immer wenn es Probleme gibt, verschwindet er einfach“, murmelt Mikas Mutter. „Weißt du was? Ich mach dir jetzt erst mal ein richtig tolles Geburtstagsfrühstück! Was hältst du davon?“
    Mika antwortet nicht, sondern zieht sich enttäuscht das Elchfell bis hoch unter die Nase. Seine Mutter gibt ihm einen Kuss auf die Stirn, dann geht sie zu der Feuerstelle, um Mikas Geburtstagsfrühstück vorzubereiten. Doch auch der süße Geruch der Blaubeerpfannkuchen, der sich schnell in der ganzen Hütte verbreitet, kann Mika nicht trösten.
    Was für ein saublöder Geburtstag, denkt er. Papa hat es gut, der darf jetzt auf einem richtigen Boot eine große Reise machen und viele Abenteuer erleben. Mika betrachtet das Holzschwert, das noch immer vor ihm auf dem Elchfell liegt. Das Schwert sieht gut aus, das muss er zugeben.
    Aber es ist eben nicht das, was Mika sich so sehr wie nichts anderes auf der Welt gewünscht hat.
    Es ist nun mal einfach kein Langschiff.

Die Falle schnappt zu
    Nach dem Frühstück gürtet sich Mika sein neues Schwert um die Hüfte und macht sich auf den Weg zu seiner besten Freundin Edda. Die Hütte ihrer Eltern liegt direkt am Waldrand. Das ist praktisch, denn Eddas Vater ist der Schreiner des Dorfes, und so hat er es nie weit, um Holznachschub für seine Werkstatt zu besorgen. Eddas Vater kann aus Holz einfach alles bauen: Wikingerschilde, Hütten, Schiffe, Türme, Schuhe, Löffel, Rasseln, Betten, Tische, Stühle, Schränke, Fässer – und auch der Feuer speiende Drache, der den Bug des großen Langschiffes ihres Dorfes ziert, ist von ihm. Edda hat sich bei ihrem Vater jeden Handgriff abgeguckt und istjetzt schon fast eine genauso gute Schreinerin wie er. Wenn ihr Vater mit den anderen Männern des Dorfes auf Beutefahrt geht, um unterwegs Ruder, Masten oder Schilde zu reparieren, verbringt Edda jede freie Minute in seiner Werkstatt. Deswegen sind ihre Hände auch immer ganz schwarz und klebrig vom Harz der Holzstämme, an denen sie den ganzen Tag herumhobelt, sägt oder hämmert.
    Auch jetzt klingt ein lautes Poch, Poch, Poch aus der Werkstatt. Mika öffnet leise die Tür. Er hat drei Stück von dem süßen Fladenkuchen dabei, die will er mit seiner Freundin teilen.

    Edda arbeitet an einem Stück Holz. Was es werden soll, kann Mika nicht erkennen, weil ihm seine Freundin den Rücken zudreht. Vorsichtig schleicht er sich von hinten an sie heran. Er will sie überraschen, und die Aussicht auf ihr erstauntes Gesicht schafft es sogar, ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
    Das erste Lächeln an diesem saublöden Morgen, der doch sein Geburtstagsmorgen ist.
    Mika läuft auf Zehenspitzen. Er will ganz sicher sein, dass Edda ihn auf keinen Fall bemerkt, ehe er sie erreicht hat. Mika ist schon fast bei ihr, als Edda sich plötzlich zu ihm umdreht.
    „Mika! Lass das sein!“, sagt das Wikingermädchen.
    „Was denn?“, fragt Mika ertappt.
    „Dich anzuschleichen!“, erwidert Edda und zeigt auf eine Metallplatte, die wie ein Spiegel über der Werkbank hängt und Mika verraten hat.

    „Das hatte ich doch gar nicht vor“, schwindelt Mika und geht einen Schritt auf Edda zu. Dabei stolpert er über einen Strick, der am Boden gespannt ist. Mit lautem Getöse löst sich ein Käfig, der über ihm an der Decke hing und nun auf ihn herunterfällt. Im nächsten Augenblick ist Mika auch schon von allen Seiten eingeschlossen.
    „Hilfe!“, brüllt Mika erschrocken.
    Als Edda ihren besten Freund in dem Holzkäfig gefangen sieht, muss sie laut lachen. Sie kann gar nicht mehr aufhören.

    „Hör auf und hilf mir lieber hier raus!“, ruft Mika sauer hinter den Gitterstäben.
    „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, sagt Edda, als sie sich wieder etwas beruhigt hat. „Und zur Feier des Tages lasse ich dich auch wieder frei!“
    Mikas Freundin greift nach einem Tau, das mit einem Seilzug verbunden ist. Mit wenigen, kräftigen Handgriffen hat sie den hölzernen Käfig so weit in die Höhe gezogen, dass Mika darunter hervorkrabbeln kann.
    „Sehr freundlich!“, grummelt Mika
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