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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich!
Autoren: METSY HINGLE
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Hotels.
    „Ist sie da?“, fragte er die Frau am Empfang und klang dabei aggressiver, als er es wollte.
    „Ja, aber …“
    Er ließ sich nicht aufhalten und ging direkt in Lauras Büro. „Guten Morgen“, sagte er und trat an ihren Schreibtisch.
    „Es war ein guter Morgen – bis eben.“
    Er ignorierte die bissige Bemerkung und sah Laura direkt in die Augen. Ein schönes Grün, dachte er, und obwohl er sich selbst dafür hasste, wünschte er sich, sie würden sich vor Sehnsucht nach ihm verzehren. Es geht ums Geschäft, Jack! Red nicht lange um den heißen Brei herum! Mit eiskalter Stimme sagte er: „Ich nehme an, Sie haben inzwischen mit Ihrem Anwalt gesprochen.“
    „Das habe ich.“
    Er setzte seinen Aktenkoffer ab und holte die Papiere hervor, die er vorbereitet hatte: einen Geschäftsführervertrag für Laura und die Kaufverträge für ihre Anteile. Er hatte sogar schon in Lauras Namen eine Kündigung aufgesetzt, nur für den Fall der Fälle. Es war ihm zwar lieber, wenn Laura als Geschäftsführerin blieb, dann würde der Wechsel reibungsloser vonstatten gehen. Aber wenn sie ihm ihre Anteile verkaufte und gehen wollte, nun gut. „Dann wissen Sie ja, dass ich die Anteile Ihrer Mutter rechtmäßig erworben habe.“
    „Nach den Buchstaben des Gesetzes mag es rechtmäßig sein. Moralisch ist es nicht in Ordnung.“
    Er ging nicht weiter darauf ein. „Also, Sie wissen Bescheid. Ihre Mutter hat den Kredit nicht bedient und damit ihre Hotelanteile, die sie als Sicherheit gegeben hatte, verwirkt. Das bedeutet, dass Hawke Industries jetzt eine 80-Prozent-Mehrheit am Contessa besitzt.“
    Er machte eine Pause, damit Laura etwas sagen konnte. Aber sie bewahrte ihre Haltung und schwieg.
    Also redete er weiter. „Ich habe vor, das Contessa wieder zu einem Fünf-Sterne-Hotel zu machen und seine verlorenen Marktanteile zurückzugewinnen. Wie ich Ihnen ja schon sagte, wäre es mir am liebsten, wenn Sie als Geschäftsführerin blieben. Doch wenn Sie es vorziehen zu gehen, bin ich bereit, Ihre Kündigung zu akzeptieren und Ihre Anteile zu erwerben.“ Er legte die Papiere vor sie auf den Tisch. „Es ist Ihre Entscheidung, Miss Spencer. Bleiben Sie? Oder gehen Sie?“
    Laura würdigte die Unterlagen keines Blickes. Stattdessen sah sie ihn unverwandt an. Mit hartem und entschlossenem Blick sagte sie: „Ich gehe nirgendwohin, Mr. Hawke.“
    Ihre Antwort überraschte ihn. Nach den vorherigen Gesprächen hatte er damit gerechnet, dass sie seinen Vorschlag kategorisch ablehnen würde. Dass sie jetzt bereit war zu bleiben, freute und beunruhigte ihn zugleich. Es freute ihn, weil es gut fürs Geschäft war, wenn sie das Hotel weiterführte. Es beunruhigte ihn, weil er, klar ausgedrückt, scharf auf sie war. Und höchstwahrscheinlich schläft sie mit meinem Stiefbruder, dachte er. Laura zusammen mit diesem Typen, der Jack um die Liebe seiner leiblichen Mutter gebracht hatte – das war bitter. Er würde alles tun, damit Peterson einmal nicht Sieger bleiben würde. Verwirrt bemerkte er, wie seine Gedanken abgeschweift waren, und konzentrierte sich wieder aufs Geschäftliche. Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Unterlagen. „In diesem Fall müssten Sie den neuen Geschäftsführervertrag mit Hawke Industries als Arbeitgeber unterschreiben. Er ist ziemlich unkompliziert. Er enthält all die üblichen Klauseln – und die ansehnliche Gehaltserhöhung, die ich schon erwähnte.“
    „Ich bin sicher, dass der Vertrag in Ordnung ist.“
    Er nickte. „Sie können ihn selbstverständlich trotzdem noch von Ihrem Anwalt prüfen lassen.“
    „Das wird nicht nötig sein.“
    „Es ist Ihre Entscheidung“, sagte er.
    „Ja, das ist es.“
    Dass sie plötzlich so entgegenkommend ist, scheint irgendwie nicht zu passen, dachte Jack. „Wir haben hier auch einen Kaufvertrag für Ihre Anteile, falls Sie sich zum Verkauf entschließen sollten. Mein bisheriges Angebot von …“
    „Mein Entschluss steht fest.“
    Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte Jack. Sein Gespür, das ihm zuverlässig verriet, ob ein Geschäft gut laufen würde oder nicht, schlug Alarm. Diese Frau führte doch etwas im Schilde! „Warum habe ich nur das Gefühl, dass Sie mir die Verträge am liebsten ins Gesicht schleudern würden?“
    Sie nahm die Papiere, sah ihn an, lächelte kühl und erwiderte: „Weil ich tatsächlich genau das am liebsten tun würde.“
    In ihrem Lächeln lag ein Selbstvertrauen, in ihren grünen Augen ein rebellisches Blitzen, das er
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