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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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ebenso geschmeidig wie sein Vorgänger. Sehr weit ging er nicht, sondern blieb hinter dem ersten Tier stehen. Seine Schnauze war geöffnet. Er stieß den Atem aus, der sich zu kleinen Wolken aufbauschte.
    Maxine war durch das Auftreten des zweiten Tiers nicht so erschreckt gewesen wie bei ihrer ersten Entdeckung.
    Die hintere Tür war nicht verschlossen gewesen. Sie ging davon aus, dass es die Wölfe waren, die ihre Pflegetiere erschreckt hatten. Und genau da baute sich wieder eine neue Frage auf.
    Wie war es den Tieren möglich gewesen, eine geschlossene Tür zu öffnen? Okay, es gab unten ihnen sehr schlaue. Sie kannte auch Katzen, die es schafften, eine Tür zu öffnen, wenn sie auf die Klinke sprangen und sie nach unten drückten.
    Aber ein Wolf, der in der freien Natur lebte, war dies nicht gewohnt. Er kannte so etwas nicht. Er wusste nichts von Türen und deren Klinken.
    Aus diesem Grunde gab es für sie nur eine Lösung. Der Wolf musste Helfer gehabt haben. Menschliche Helfer, die sich jetzt zurückgezogen hatten und irgendwo lauerten.
    Für sie gab es keine andere Lösung. Vor den Wölfen verspürte sie keine Furcht mehr. Nun bereiteten ihr die eigenen Überlegungen Sorge. Sie hätte sich nicht gewundert, wenn plötzlich jemand erschienen wäre, der mit den Wölfen spielte.
    Die Situation kam ihr plötzlich so fremd und unrealistisch vor, obwohl es keine Einbildung war, was sie sah. Es gab die beiden Tiere, deren Fell im Licht des Mondes leicht glänzte.
    Maxine Wells schwitzte und fror zugleich. Was passiert, wenn ich mich bewege?, fragte sie sich. Werden sie Wölfe angreifen und mir an die Kehle springen?
    Das Betäubungsgewehr hielt sie in der rechten Hand. Allerdings wies die Mündung zu Boden. Es würde dauern, bis sie die Waffe hoch gerissen und in Anschlag gebracht hatte. Sie wusste, dass Wölfe verdammt schnell waren. Einen hätte sie vielleicht erwischen können, doch da gab es noch einen zweiten, und wenn der sie ansprang...
    Wie lange sie schon bewegungslos auf dem Fleck stand, konnte sie selbst nicht beantworten. Sie wartete auch weiterhin ab, darauf hoffend, dass die Tiere etwas unternahmen.
    Darauf wies nichts hin. Maxine merkte, dass die Kälte allmählich in ihren Körper kroch. Die Schuhe waren recht dünn. Die Füße wurden kalt, und sie wusste auch, dass sie nicht ewig hier stehen bleiben konnte. Irgendetwas musste passieren.
    Es geschah auch etwas.
    Wieder vernahm sie das leise Rascheln. Ein paar dünne Zweige brachen, als sich vor ihr eine Gestalt aus dem Buschwerk löste. Maxine rechnete mit einem dritten Wolf.
    Da hatte sie sich getäuscht.
    Es war kein Tier. Es war eine größere Person, und sie ging auf zwei Beinen. Durch die kleinen Lücken im Buschwerk sah sie etwas Helles schimmern. Die Zweige schwangen vor und zurück, noch mal raschelten Blätter, und dann hatte die Person freie Bahn.
    Nein, das konnte nicht stimmen. Das war einfach zu verrückt. Der reine Irrsinn.
    Es stimmte trotzdem.
    Eine Frau hatte diese Deckung verlassen. Und sie war bis auf ein kleines Höschen nackt...
    ***
    Die zwei Wölfe hatte die Tierärztin noch akzeptiert, die schwarzhaarige, fast nackte Frau jedoch nicht. Das war einfach zu viel des Guten, damit konnte sie nichts anfangen, und sie hatte jetzt das Gefühl ein Drama zu erleben, an dessen Ende jemand sterben musste...
    Die Frau nahm von ihr keine Notiz. Sie bewegte sich mit katzenhaften Schritten auf die Tiere zu und blieb zwischen ihnen stehen. Dann kraulte sie mit beiden Händen das Fell ihrer vierbeinigen Freunde, denn es waren ihre Freunde, die sich unter diesen Liebkosungen sehr wohl fühlten, die Köpfe anhoben, sie drehten und näher an die fast nackte Person heranrückten.
    Sie brauchten die körperliche Wärme und Nahe. Die Frau war ihre Freundin. Trotz der schlechten Lichtverhältnisse versuchte Maxine so viel wie möglich von der Person zu erkennen.
    Das Haar fiel lang nach unten. Zu beiden Seiten des Kopfes bildete es einen Vorhang, deren Enden die nackten Brüste streichelten. Die Haut der Frau war sehr hell, fast schon weiß. Die dunkle Haarflut stand im krassen Gegensatz dazu.
    Maxine versuchte, einen Blick in das Gesicht zu erhaschen. Sie wollte herausfinden, ob ihr die Person bekannt vorkam.
    Was wollte sie von ihr? Was wollten die beiden Wölfe hier auf dem Grundstück?
    Die Fremde schaute sie an, und Maxine schaffte es, ihrem Blick standzuhalten. Das Licht war nicht so gut, als dass sie etwas in ihren Augen erkannt hätte. Es gab
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