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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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rot-weiß-blauen Wollschals wurde vom Wind erfasst und flatterte in ihrem Rücken, was den Fotografen eine weitere herrliche Aufnahme bescherte.
    Die ganze Familie war um sie versammelt. Button hatte auf jeder Seite eine kleine Schwester. Mit neun war sie ebenso willensstark wie als Baby und erlaubte der Familie nur hinter geschlossenen Türen, sie Button zu nennen. Für den Rest der Welt hieß sie Tracy – ihre Art, mit einem Namen wie Beatrice umzugehen. Ihre langen blonden Haare flatterten im Wind, während sie ein sorgfältiges Auge auf Holly, ihre vierjährige Schwester, hatte, die bei öffentlichen Anlässen ein wenig unberechenbar sein konnte. Die sechsjährige Charlotte stand auf ihrer anderen Seite. Obwohl sie sich im Moment tadellos benahm, wusste Mat, dass das nicht lange anhalten würde. Beide Mädchen hatten sein dunkles Haar und die blauen Augen ihrer Mutter geerbt.
    Lucy, die große Schwester, die alle drei Mädchen anbeteten, stand dicht hinter ihm mit Bertis und Charlie und den meisten von seinen eigenen Schwestern – sowie mit ihrem pompösen alten Ziegenbock von Großvater, der verstohlen ihre Hand hielt. Mit ihren zweiundzwanzig hatte die Älteste ihrer Nachwuchsriege gerade das College absolviert und brannte darauf, die Welt zu verbessern. Sie schnaubte zwar verächtlich, wenn er es zur Sprache brachte – aber er vermutete, dass sie ihrer Mutter über kurz oder lang in die Arena der Politik folgen würde. Er war entsetzlich stolz auf sie alle.
    Nealys Augen blickten in die seinen, und er konnte ihre Gedanken fast hören. Noch ein neues Abenteuer, mein Schatz. Bist du bereit?
    Und konnte es kaum erwarten. Sie hatten schon so viele Abenteuer miteinander erlebt. Er dachte an die vergangenen acht Jahre – an den Spaß und das Lachen, an die harte Arbeit, die langen stressigen Tage, die hitzigen Diskussionen und noch hitzigeren Nächte. So viel Glück!
    Nicht, dass es nicht auch schwere Zeiten gegeben hatte. Am schlimmsten war es, als sie ihre geliebte Nanny Tamarah durch eine schwere Lungenentzündung verloren, doch selbst das führte schließlich zu einer Freude. Mit geschwellter Brust blickte er auf seinen einzigen Sohn, den achtjährigen Andre.
    Die meisten Familien entstanden, wenn Sperma auf Ei traf – aber seine war weniger konventionell zusammengewürfelt worden, mit ein wenig rotem, blauem und schwarzem Blut. Hinsichtlich eines Familienstammbaums könnte man die seine nur als typisch amerikanische Mischung bezeichnen.
    Er merkte, dass es Zeit war, seinen Part zu spielen, und hob andächtig die alte, abgegriffene Familienbibel der Joriks. Nealys Hand zitterte nicht, als sie sie darauf legte. Ruhig übernahm sie das Staatsruder.
    Der Anlass war ein bewegender – aber er konnte sich das Grinsen dennoch nicht verkneifen, als sie nun sprach.
    »Ich, Cornelia Litchfield Case Jorik …«
    Nach all den Jahren schien es ihm immer noch unfassbar, dass sie seinen Namen angenommen hatte.
    »… schwöre hiermit feierlich …«
    Er hielt den Atem an.
    »… dass ich das Amt der Präsidentin der Vereinigten Staaten …«
    »… gewissenhaft ausführen werde.«
    Da hatte sie verdammt Recht!
    Präsidentin der Vereinigten Staaten! Seine Frau trat endlich das Amt an, zu dem sie geboren war.
    Das Land hatte Glück, sie zu bekommen. Sie war nicht nur intelligent, sondern besaß darüber hinaus Weitblick, Erfahrung, Integrität und einen verblüffenden Mangel an Egoismus. Und was fast ebenso wichtig war, in ihrer Zeit im Senat hatte sie bewiesen, dass sie das rare Talent besaß, Leute zusammenzuführen, selbst langjährige politische Feinde. Irgendwie schaffte sie es, das Beste aus allen herauszuholen, was vielleicht daran lag, dass es niemand übers Herz brachte, sie zu enttäuschen. Obendrein hatte sie sich eine tiefe Gelassenheit angeeignet, die daher kam, dass sie gelernt hatte, ein Leben im Auge der Öffentlichkeit zu führen, ohne sich dabei selbst untreu zu werden.
    »… und ich schwöre, die Verfassung der Vereinigten Staaten …«
    Mat hatte viel über seine künftige Rolle als erster First Husband der Republik nachgedacht und beabsichtigte, einen Job hinzulegen, der sich gewaschen hatte. Er setzte Maßstäbe für all die anderen, die noch folgen würden, und war sich seiner Prioritäten wohl bewusst.
    Neben Nealys Wohlergehen lag ihm vor allem das Wohlergehen seiner fünf Kinder am Herzen. In einer Artikelserie, die er nach der Wahl geschrieben hatte, machte er der amerikanischen Öffentlichkeit
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