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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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heruntergekommene gelbe Wohnmobil wahr, das neben dem unkrautüberwucherten Vorgarten parkte. Typisch Sandy, ihr Geld für ein Wohnmobil auszugeben, wo das Haus um sie herum zusammenfiel!
    Er stakste auf sein Ziel zu, stieg eine schiefe Treppe zur Veranda hinauf und schlug dann ohne Federlesens mit der Faust an die Tür. Eine mürrisch dreinblickende, sehr junge Version von Winona Ryder erschien. »Yeah?«
    »Ich bin Mat Jorik.«
    Sie verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türknauf. »Na, wenn das nich der gute alte Paps is!«
    So stand die Sache also.
    Ihr Gesicht unter dem pfundweisen Make-up war feinknochig und zart. Brauner Lippenstift verkleisterte ihren jungen Mund. Ihre Wimpern waren derart stark getuscht, dass es aussah, als wären schwarze Tausendfüßler darauf gelandet, und ihr kurzes braunes Haar glänzte am Oberkopf von lila Spray. Alte abgewetzte Jeans hingen tief an ihren schmalen Hüften und gaben mehr von ihren hervortretenden Rippen und ihrem Bauch frei, als ihm lieb war; ihre mickrigen, vierzehnjährigen Brüste brauchten den schwarzen BH eigentlich nicht, der unter dem tiefen Ausschnitt ihres kurzen, engen Oberteils hervorblitzte.
    »Wir müssen reden.«
    »Es gibt nichts zu reden.«
    Mat blickte in ihr kleines, trotziges Gesicht hinunter. Winona wusste es nicht, aber sie konnte nichts sagen, was er nicht bereits von seinen Schwestern kannte. Er musterte sie mit dem Blick, mit dem er Ann Elizabeth, die Schlimmste seiner Angehörigen, immer zur Räson gebracht hatte. »Lass mich sofort rein.«
    Er sah, wie sie versuchte, ihren Mut zu mobilisieren, um sich ihm entgegenzustellen, aber dann gab sie doch auf und trat beiseite. An ihr vorbei rauschte er ins Wohnzimmer. Es war heruntergekommen, aber sauber. Auf einem Tisch lag aufgeschlagen ein eselsohriges Exemplar eines Säuglingspflegeratgebers. »Hab gehört, ihr seid schon’ne Weile auf euch allein gestellt …«
    »Sind wir nich! Connie is bloß kurz einkaufen gegangen. Sie is die Nachbarin, die sich um uns kümmert.«
    »Dass ich nicht lache!«
    »Willst du damit sagen, dass ich lüge?«
    »Yep.«
    Das gefiel ihr mitnichten, aber was sollte sie schon dagegen tun?
    »Wo ist das Baby?«
    »Mittagsschläfchen.«
    Sie sah Sandy überhaupt nicht ähnlich, bis auf die Augen vielleicht. Sandy war alles andere als zierlich gewesen, robust und kurvig, mit einem überschwänglichen Lachen, einem großen Herzen und einem beachtlichen Verstand, den sie von ihrer Mutter geerbt haben musste, aber leider kaum benutzte.
    »Was ist mit deiner Oma? Warum passt sie nicht auf euch auf?«
    Die Kleine begann an einem abgekauten Daumennagel zu knabbern. »Sie is in Australien und studiert die Aborigines. Is’ne Collegeprofessorin.«
    »Sie ist nach Australien gereist, obwohl sie wusste, dass ihre Enkelinnen ganz auf sich allein gestellt sind?« Er gab sich keine Mühe, seine Skepsis zu verbergen.
    »Connie hat sich …«
    »Hör auf mit dem Unsinn! Es gibt keine Connie, und wenn du mich dauernd weiter anlügst, dann telefonier ich mit dem Jugendamt, die holen euch innerhalb einer Stunde ab.«
    Sie rang mit den Tränen. »Wir brauchen niemanden, der sich hier reinmischt! Uns geht’s prima. Wieso kümmerst du dich nicht um deinen eigenen Scheißdreck?«
    Als er in ihr trotziges kleines Gesicht blickte, musste er an all die Kinder denken, die sich damals bei den Nachbarn die Klinke in die Hand gegeben hatten. Ein paar von ihnen waren entschlossen gewesen, der Welt ins Gesicht zu spucken, nur um ein paar Ohrfeigen für ihre Mühen zu kassieren. Seine Stimme klang etwas sanfter, als er nun sagte: »Erzähl mir von deiner Oma.«
    Schulterzuckend begann sie: »Sandy und sie sind nich gut miteinander ausgekommen. Weil Sandy immer gesoffen hat und so. Die Oma weiß nix von dem Autounfall.«
    Irgendwie überraschte es ihn nicht, dass sie Sandy bei ihrem Vornamen nannte. Das war genau das, was er von seiner Ex-Frau erwartet hätte, aus der tatsächlich eine Alkoholikerin geworden zu sein schien. Nun, die Ansätze konnte man damals schon kaum übersehen. »Willst du damit sagen, dass deine Oma keine Ahnung hat, was mit Sandy passiert ist?«
    »Jetzt schon. Ich hatte ihre Telefonnummer nich und konnte sie also nich anrufen, aber vor ein paar Wochen hat sie mir’nen Brief mit einem Foto vom Outback geschickt. Also hab ich ihr zurückgeschrieben und ihr von Sandy, dem Autounfall und von Trent erzählt.«
    »Wer ist Trent?«
    »Der Vater meiner kleinen Schwester. Er is’n
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