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Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Titel: Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)
Autoren: Werner Gruber , Heinz Oberhummer , Martin Puntigam
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Schmerz-und Glücksmittel ausgeschüttet, dass der eigene Tod ein behaglicher Trip wurde.
Für den Außenstehenden stellte sich die Situation damals nicht so friedlich und harmonisch dar. Werner Gruber kollabierte, rang um Luft und drohte zu ersticken. Wäre er damals nicht umgehend mit den Segnungen der Intensivmedizin persönlich bekannt gemacht worden, wäre die Welt heute um ein hervorragendes Schweinsbratenrezept ärmer.
     
    Bleibt der berühmte Lebensfilm, in dem angeblich kurz vor dem Tod noch einmal das ganze Leben Revue passiert. Manchmal kommt es dazu, dass während einer Nahtoderfahrung viele Erinnerungen aus früherer Zeit aktiviert werden. Hier hält das Gehirn quasi Inventur. Die aktuellen Gehirntheorien interpretieren dies als Versuch des Gehirns, eine Lösung für das Problem zu finden. Aus ehemaligen Lösungen versucht es in der Eile eine Lösung für das aktuelle Problem zu finden. Das Gehirn hat ja hoffentlich keine Routine beim Sterben, daher läuft ein Film ab, wie eine Suchfunktion. Ob der Gesetzgeber erlaubt, dass man sich vom Lebensfilm eine Sicherheitskopie zieht, ist nicht bekannt. Jedenfalls läuft der Film in aller Regel im Original, ohne Untertitel. Also wirklich nur was für echte Cineasten.
     
    Unsterblichkeit ist die große Leidenschaft der Menschen. Alle Geschichten, die sich die Menschen rund um allmächtige Götter ausgedacht haben, aus denen dann die Religionen entstanden sind, handeln von der Überwindung des Todes.
    Möchten Sie eigentlich, dass nach Ihrem Tod eine Straße nach Ihnen benannt wird? Oder eine Gasse? Oder wenigstens ein Platz? Viele Menschen wünschen sich, dass nach ihrem Tod etwas von ihnen bleibt. Warum das so ist, lässt sich schwer sagen, denn kaum etwas kann dem Menschen so egal sein wie das, was nach seinem Tod passiert. Falls Sie es billiger geben und damit zufrieden sind, dass ein Flugzeug Ihren Namen trägt, dann habe ich vielleicht gute Neuigkeiten. Es gibt nämlich eine sehr schöne Spekulation unsere Existenz betreffend: Unsere Gene benutzen uns als Wirt, um sich fortzupflanzen, und gaukeln uns Menschen dafür Bewusstsein vor. [50] Wir, die Science Busters, bilden uns also ein, Topwissenschaft und Spitzenhumor müssen keine Feinde sein, das soll uns erst einer nachmachen, und in Wirklichkeit will sich nur eine Erbanlage reduplizieren, sagen wir das Gen „Haare aus den Ohren ab 40 Jahren“. Und weil Gene zu schwach sind, um den Fernseher einzuschalten, oder zu ungeschickt, um Flugzeuge zu bauen, mit denen man auf Urlaub fliegen kann, nisten sie sich im Menschen ein und lassen ihn glauben, er sei die Krone der Schöpfung und seit fünf bis sieben Millionen Jahren in der Evolution tätig.
    Die Gene spielen demnach mit uns, und man muss einräumen, sie verstehen Spaß, wenn sie dann so was wie Genetiker, Kosmologen und Neurophysiker zulassen, die erklären, wie Geist, Bewusstsein und Materie zusammenhängen. Vielleicht ist das aber auch ihr Fernsehprogramm, sind wissenschaftliche Kongresse ihre Sitcoms, und die Gene hängen wiehernd vor dem Bildschirm.
    Sind wir die Billigflieger, mit denen Gene in den Urlaub fliegen? Wollen wir nur ans Meer, wenn unsere Gene Urlaub brauchen? Dann wäre immerhin schon ein Linienflugzeug nach uns benannt, ohne dass wir es wüssten.
     
    Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, uns von der Erde zu emanzipieren. Die gängigen Vorstellungen von einem Exodus der Menschheit von der Erde gehen ja davon aus, dass der Mensch tolle Raumschiffe baut und andere Planeten kolonisiert. Er baut etwa sogenannte Generationenschiffe, mit denen er sogar das Sonnensystem verlassen können soll, um Exoplaneten erreichen zu können, also Planeten, die um andere Sterne kreisen als unsere Sonne, und die somit viele Lichtjahre von uns entfernt sind.
    Generationen heißt im Fall von Generationenschiffen, dass mehrere Generationen Menschen an Bord geboren werden, leben und sterben, bis das Raumschiff sein Ziel erreicht. Wenn es sein Ziel überhaupt jemals erreicht. Denn im Weltall kann man ja nirgends nachtanken, und es gibt auch keine Werkstatt mit Ersatzteilen. Das heißt, ein Generationenraumschiff müsste zumindest eine kleine Stadt sein, mit ein paar tausend Einwohnern und üppiger Vegetation. Die Probleme, die sich beim Bau von so gewaltigen Raumschiffen stellen, sind allerdings so umfangreich, dass an eine Realisierung in absehbarer Zeit nicht zu denken ist.
    Weder im Weltall noch auf der Erde kann man also die Menschheit mit
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