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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
Autoren: Susan Mallery
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gut aus.
    „Das ist so typisch“, murmelte Pia, als sie über den Spielplatz zu ihm hinüberging.
    „Lassen Sie mich raten“, sagte sie, als sie näher kam. „Sie haben etwas Heldenhaftes getan.“
    „Sie meinen, etwas Idiotisches“, sagte die Sanitäterin und verdrehte die Augen. „Das liegt ihnen wohl in den Genen. Männer können einfach nicht anders.“
    Pia lachte. „Als ob ich es nicht wüsste.“ Sie wandte sich an Raoul. „Erzählen Sie mir nicht, dass Sie in das brennende Gebäude gerannt sind, in dem Versuch, ein Kind zu retten.“
    Er richtete sich auf und atmete tief durch. „Warum sagen Sie das so abwertend? Es ist doch nichts Verwerfliches.“
    „Es gibt hier Profis, die wissen, was sie tun.“
    „Das bekomme ich schon die ganze Zeit zu hören. Wie wäre es mal mit ein bisschen Dankbarkeit dafür, dass ich vollkommenselbstlos mein Leben riskiert habe?“
    „Es wäre wahrscheinlicher, dass sie sich eine Rauchvergiftung geholt und damit den Rettungskräften mehr anstatt weniger Arbeit beschert hätten“, belehrte ihn die Sanitäterin. Sie entfernte ein Messgerät von seinem Finger.
    „Sie sind okay“, fuhr sie fort. „Wenn Sie irgendwelche von den Symptomen bemerken, über die wir gesprochen haben, gehen Sie in die Notaufnahme.“ Sie sah Pia an. „Gehört er zu Ihnen?“
    Pia schüttelte den Kopf.
    „Kluges Mädchen“, sagte die Sanitäterin, bevor sie sich dem nächsten Patienten zuwandte.
    „Autsch“, sagte Raoul. „Die Leute hier in der Stadt gehen ja nicht gerade zimperlich mit einem um.“
    „Keine Angst“, meinte Pia. „Ich bin sicher, es gibt noch genügend Frauen, die Sie umschwärmen und verherrlichen werden, wenn Sie von Ihrer heroischen Tat berichten.“
    „Aber Sie gehören nicht dazu.“
    „Heute nicht.“
    „Wie fühlen Sie sich?“, fragte er.
    Eine Sekunde lang verstand sie seine Frage nicht. Dann war die Realität mit einem Schlag wieder da. Richtig – er hatte ja heute Morgen ihren Zusammenbruch mitbekommen. Wie peinlich.
    „Ich hätte Sie noch angerufen.“ Gemeinsam entfernten sie sich von dem Krankenwagen. „Um mich zu entschuldigen. Normalerweise breche ich im stillen Kämmerlein zusammen.“
    „Kein Problem. Ich würde ja sagen, ich verstehe Sie, aber dafür würden Sie mir wahrscheinlich den Kopf abreißen. Wie wäre es, wenn ich Ihnen versichere, dass ich mit Ihnen fühle?“
    „Das weiß ich zu schätzen.“
    Pia zögerte und überlegte, ob sie noch mehr sagen müsste. Oder ob er fragen würde. Nicht dass sie irgendetwas zu sagen hätte. Sie versuchte noch immer zu begreifen, dass das Vermächtnis ihrer Freundin tatsächlich real war, und hatte nochkeine Entscheidung getroffen, wie sie damit umgehen sollte. Obwohl die Anwältin ihr versichert hatte, dass ihr noch mindestens drei Jahre Zeit blieben, ehe sie eine Entscheidung fällen musste, spürte Pia den Druck auf sich lasten.
    Allerdings würde sie ihr Dilemma nicht mit Raoul besprechen. Der Ärmste hatte schon genug gelitten.
    „Was haben Sie hier gemacht?“, fragte sie. „In der Schule, meine ich.“
    Er war stehen geblieben und starrte auf das Schulgebäude. Sein Blick wanderte von einer Feuerwehrfrau zur nächsten. Die Einsatzleiterin stand auf einer ein Meter hohen Gartenmauer und rief ihrem Team Befehle zu.
    „Machen Sie sich Sorgen um die Kinder?“, fragte Pia. „Das ist nicht nötig. Ich habe in reichlich Sitzungen gesessen, in denen genau solche Notfälle besprochen worden sind. Daran sollte man unbedingt teilnehmen, wenn man unter Schlafstörungen leidet. Wie auch immer, es gibt für jede Schule einen Plan und eine Liste aller Schüler. Jeden Tag wird die Anwesenheit kontrolliert und per Computer an die Bezirksbüros geschickt. Eine Liste derjenigen, die an dem Tag fehlen, wird zur Unglücksstelle gebracht. Vertrauen Sie mir. Der Verbleib jedes Schülers wird geklärt.“
    Raoul schaute sie an, und in seinen Augen spiegelte sich Überraschung. „Das sind alles Frauen.“
    „An den Grundschulen gibt es fast nur Lehrerinnen.“
    „Die Feuerwehrleute. Das sind auch alles Frauen.“
    „Ach das.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Wir sind hier in Fool’s Gold. Was haben Sie erwartet?“
    Er sah sowohl verwirrt als auch verloren aus, was bei so einem großen, gut aussehenden Mann irgendwie anziehend, ja sogar süß wirkte. Vorausgesetzt, man war interessiert, was Pia nicht war. Zum einen war sie von Natur aus vorsichtig, was Männer betraf, zum anderen war Raoul berühmt, und
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