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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
Autoren: Susan Mallery
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wichtigste lautete, sich niemals darauf zu verlassen, dass jemand anders für sie da war. Sie war eine starke, unabhängige Frau. Männer stellten lediglich eine Option dar, und zurzeit konnte sie gut darauf verzichten.
    Raoul verbrachte die nächste Stunde noch an der Schule. Die Feuerwehrleute hatten das Feuer unter Kontrolle gebracht, und die Einsatzleiterin hatte ihm versichert, dass sie noch mindestens vierundzwanzig Stunden vor Ort bleiben würden, um mögliche neue Brandherde sofort löschen zu können. Die Aufräumarbeiten würden beginnen, sobald das, was von der Schule noch übrig geblieben war, abgekühlt war und man die Ermittlungen abgeschlossen hatte.
    Es handelte sich um die Art von Unglück, über die er im Laufe der Jahre Dutzende von Malen in der Zeitung gelesen oder in den Nachrichten gehört hatte. Aber selbst die beste Reportage hatte ihn nicht auf das Ausmaß der Hitze, der Zerstörungund des Gestanks vorbereitet. Es würde Monate, wenn nicht Jahre dauern, bevor das Schulgelände auch nur annähernd wieder hergerichtet sein würde.
    Die Kinder waren inzwischen alle nach Hause gegangen, so wie auch die meisten Schaulustigen. Schließlich drehte Raoul sich auch um, um in sein Büro zurückzukehren. Für seinen Ferrari hatte keine Gefahr bestanden, aber er wurde von mehreren Feuerwehrautos blockiert. Raoul beschloss, später wiederzukommen, um ihn abzuholen. Das war kein Problem, denn die Stadtmitte war zu Fuß nur ungefähr zwanzig Minuten entfernt.
    Raoul war in Seattle aufgewachsen, in Oklahoma aufs College gegangen und anschließend von den Dallas Cowboys verpflichtet worden. Er war ein Großstadtmensch, der die Restaurants, das Nachtleben, die Möglichkeiten genoss. Jedenfalls hatte er das immer gedacht. Irgendwann war er des ständigen Ausgehens jedoch überdrüssig geworden. Er hatte sesshaft werden wollen.
    „Hör auf damit“, ermahnte er sich streng.
    Eine Reise in die Vergangenheit war Zeitverschwendung. Viel wichtiger war die Zukunft. Er hatte sich für Fool’s Gold entschieden, und bisher genoss er das Kleinstadtleben. Überall zu Fuß hingehen zu können, war einer der Vorteile. Genauso wie der kaum vorhandene Verkehr. Seine Freunde hatten gefrotzelt, dass er so gut wie kein gesellschaftliches Leben haben würde, aber seit seiner Scheidung war er daran auch nicht interessiert, also hatte sich das Problem von selbst erledigt.
    Kurz darauf hatte er sein Büro erreicht, das im Erdgeschoss in einer von Bäumen gesäumten Seitenstraße lag. Es gab ein Restaurant – das Fox and Hound – direkt um die Ecke und einen Starbucks in der Nähe. Im Moment genügte das völlig.
    Er griff nach seinen Schlüsseln, sah dann aber, dass das Licht bereits brannte. Also zog er die Tür auf und ging hinein.
    Das zweihundert Quadratmeter große Büro bot mehr Platz, als er brauchte, aber er hatte ja auch vor, noch weiter zu expandieren.Sein Sommercamp stand erst am Anfang. Um die Welt zu verändern, würde er mehr Personal brauchen.
    Dakota Hendrix, seine einzige feste Angestellte, schaute von ihrem Computer auf. „Warst du in der Schule, als das Feuer ausgebrochen ist? Hast du nicht gesagt, du wolltest dorthin?“
    „Ja, ich war da.“
    „Sind alle unverletzt rausgekommen?“
    Er nickte und berichtete ihr kurz von dem, was geschehen war, ohne allerdings zu erwähnen, dass er noch einmal hineingelaufen war, um zu prüfen, ob alle Klassenzimmer leer waren.
    Dakota, eine hübsche Frau mit schulterlangem blondem Haar und ausdrucksstarken Augen, hörte aufmerksam zu. Sie hatte einen Doktor auf dem Gebiet Kindheitsentwicklung gemacht, und Raoul war verdammt froh gewesen, sie gefunden zu haben. Dass sie bei ihm angefangen hatte zu arbeiten, war ein echter Glücksfall.
    Einer der Gründe, warum Raoul nach Fool’s Gold gezogen war, war das ehemals verlassene Camp oben in den Bergen. Er hatte es mehr oder weniger umsonst bekommen, die Anlage in Schuss gebracht, und in diesem Jahr hatte das Sommercamp „End Zone for Kids“ zum ersten Mal seine Pforten geöffnet.
    Das Ziel des Camps war es, Großstadtkindern zu helfen, die Natur zu entdecken – sicherlich keine neue Idee, aber eine, die von denen geschätzt wurde, die aus den Elendsvierteln der Großstädte kamen. Einheimische Kinder kamen als Tagescamper, und die Kids aus der Stadt blieben für zwei Wochen.
    Die ersten Berichte hatten sehr positiv geklungen. Raoul schwebte vor, das Camp zu einer ganzjährig genutzten Einrichtung auszubauen, eine
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