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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
Autoren: Susan Mallery
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allzu ernst zu nehmen.
    Mrs Millers Klasse befand sich am Ende des Flurs. Rachel hielt Raoul die Tür auf.
    „Viel Glück“, sagte sie.
    „Danke.“
    Er betrat den Klassenraum allein.
    Vor ihm saßen ungefähr zwanzig Kinder, die ihn mit großen Augen anstarrten, während die Lehrerin, eine attraktive Frau in den Vierzigern, ihn aufgeregt begrüßte.
    „Oh, Mr Moreno, ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie uns heute besuchen. Das ist ja so aufregend.“
    Raoul lächelte. „Ich freue mich immer, wenn ich mit Kindern in der Schule sprechen kann.“ Er wandte sich an die Klasse. „Hallo.“
    Einige der Schüler begrüßten ihn. Andere sahen aus, als wären sie zu aufgeregt, um etwas zu sagen. Zumindest die Jungs. Die meisten Mädchen schienen völlig unbeeindruckt zu sein.
    „Ihr seid in der vierten Klasse, oder?“, fragte er.
    Ein Mädchen aus der ersten Reihe mit einer Brille auf der Nase nickte. „Wir sind die schnelle Klasse, die, die besser als der Durchschnitt lesen kann.“
    „Ohoh“, sagte er und machte einen übertriebenen Schritt rückwärts. „Die klugen Kinder. Wollt ihr mir Mathefragen stellen?“
    Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Mögen Sie Mathe?“
    „Ja, mag ich.“ Er ließ den Blick über die Schüler schweifen. „Wer von euch mag die Schule wirklich gern?“
    Ein paar Kinder hoben die Hände.
    „Die Schule kann euer Leben verändern“, fuhr er fort und lehnte sich mit der Hüfte gegen das Lehrerpult. „Wenn ihr erwachsenseid, sucht ihr euch einen Job und arbeitet, damit ihr euren Lebensunterhalt verdient. Im Moment aber ist es ganz besonders wichtig, dass ihr in der Schule gut aufpasst. Wer weiß, warum wir solche Sachen wie Lesen und Mathe lernen müssen?“
    Weitere Hände fuhren in die Höhe.
    Normalerweise sprach er davon, wie man motiviert blieb, sich einen Mentor suchte, ein besseres Leben führte, aber das schien ihm für Neunjährige ein wenig hochgegriffen. Also würde er heute darüber reden, wie wichtig es war, gern zur Schule zu gehen und sein Bestes zu geben.
    Mrs Miller wich ihm nicht von der Seite. „Brauchen Sie irgendetwas?“, fragte sie flüsternd. „Kann ich Ihnen was bringen?“
    „Nein, danke, alles ist gut.“
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Klasse zu. Das Mädchen in der ersten Reihe schien mehr an der hübschen Aussicht vor dem Fenster interessiert zu sein als an ihm. Merkwürdigerweise erinnerte sie ihn an Pia. Vielleicht lag es an dem lockigen braunen Haar oder ihrem offensichtlichen Desinteresse an seiner Person. Pia hatte ihn auch nicht angehimmelt. Sie hatte ihn kaum beachtet. Was nicht sonderlich überraschend war, so wie ihr Tag begonnen hatte. Aber er hatte sie beachtet. Sie war niedlich und witzig gewesen, ohne es darauf anzulegen.
    Er ermahnte sich, sich wieder auf die Schüler zu konzentrieren, holte einmal tief Luft und runzelte die Stirn. Nanu … Irgendetwas roch hier merkwürdig.
    Wäre er an einer Highschool, hätte er vermutet, dass im Chemieraum ein Experiment danebengegangen war oder jemand im Hauswirtschaftsraum Kekse im Backofen vergessen hatte. Aber in den Grundschulen gab es solche Räume nicht.
    Er drehte sich zu Mrs Miller herum. „Riechen Sie das?“
    Sie nickte besorgt. „Vielleicht ist etwas in der Cafeteria passiert.“
    „Brennt es?“, fragte einer der Jungen.
    „Bleibt alle sitzen!“, sagte Mrs Miller streng, während sie zur Tür ging.
    Vorsichtig drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür langsam. Sofort wurde der Geruch nach Rauch stärker. Sekunden später ertönte der Feueralarm.
    Mrs Miller wandte sich an Raoul. „Es ist erst der zweite Schultag. Wir haben noch nicht geübt, was in einem solchen Fall getan werden muss. Ich glaube, es brennt tatsächlich.“
    Die Kinder standen bereits auf und sahen ängstlich aus. Raoul erkannte, dass sie kurz davor waren, in Panik zu geraten.
    „Sie wissen, was Sie zu tun haben?“, fragte er. „Wie es rausgeht?“
    „Natürlich.“
    „Gut.“ Er schaute wieder zur Klasse. „Wer hat hier das Sagen?“, fragte er mit so lauter Stimme, dass er die Sirene übertönte.
    „Mrs Miller“, schrie jemand.
    „Genau. Stellt euch zu zweit auf und folgt Mrs Miller, wenn wir jetzt in den Flur gehen. Es werden ganz viele Kinder da draußen sein. Bleibt ruhig. Ich gehe als Letzter und passe auf, dass ihr alle aus der Schule kommt.“
    Mrs Miller bedeutete ihren Schülern, ihr zu folgen.
    „Kommt“, sagte sie. „Wir müssen uns beeilen. Fasst
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