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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
Autoren: Susan Mallery
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klar. Crystal wollte, dass ihre Kinder geboren wurden. Und das hieß, dass jemand sie sich einpflanzen, in sich wachsen lassen und zur Welt bringen musste. Obwohl das schon beängstigend genug war, kam dann noch der Horror, sie großziehen zu müssen.
    Kinder waren nicht wie Katzen. So viel wusste Pia. Sie würden mehr brauchen als Trockenfutter, eine Schüssel mit Wasser und ein sauberes Katzenklo. Viel mehr.
    „Oh Gott, ich kann das nicht“, flüsterte sie.
    Raoul runzelte die Stirn. „Wie bitte? Wollen Sie, dass wir unseren Termin verschieben?“
    Termin? Ach ja. Er war aus irgendeinem Grund hier. Sein Camp, und er wollte, dass sie …
    Wieder herrschte absolute Leere in ihrem Kopf. Eine Leere, die fast gnädig wirkte, denn Sekunden später folgte Panik. Grenzenlose Panik.
    Pia stand auf und schlang sich die Arme um die Taille, während sie heftig und schnell zu atmen begann.
    „Ich kann das nicht. Es ist unmöglich. Was hat sie sich dabei nur gedacht? Sie hätte es doch besser wissen müssen.“
    „Pia?“
    Ihr Gast stand auf. Sie wandte sich zu ihm um, um ihm zu sagen, dass sie den Termin wirklich besser verschieben sollten, als das Zimmer sich auf einmal zu drehen begann. Es drehte und drehte sich, und plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen.
    Als die Benommenheit wich, merkte Pia, dass sie wieder auf ihrem Stuhl saß, nach vorn gebeugt, den Kopf zwischen den Knien, während ihr jemand eine Hand auf den Nacken legte und sie nach unten drückte.
    „Das ist unbequem“, beschwerte sie sich.
    „Tief durchatmen.“
    „Leichter gesagt als getan. Lassen Sie los!“
    „Noch ein paar Atemzüge.“
    Der Druck in ihrem Nacken ließ nach. Langsam richtete Pia sich auf und blinzelte.
    Raoul Moreno hockte neben ihr, die dunklen Augen vor Sorge überschattet. Sie holte noch einmal tief Luft und stellte fest, dass er gut roch. Frisch und irgendwie würzig.
    „Geht es Ihnen wieder besser?“, fragte er.
    „Was ist passiert?“
    „Sie waren dabei, in Ohnmacht zu fallen.“ Raoul begegnete ihrem Blick, als sie die Augen aufriss. Trotz all der viel wichtigeren Dinge, die ihre Gedanken beschäftigten, entging ihrnicht das Interesse, das bei ihm kurz aufblitzte.
    Sie blinzelte noch einmal und schüttelte den Kopf. „Ich falle nicht in Ohnmacht. Ich bin noch nie ohnmächtig geworden. Ich …“ Die Erinnerungen kehrten zurück. „Oh, Mist.“ Sie schlug beide Hände vors Gesicht. „Ich bin so was von nicht bereit, Mutter zu werden.“
    Raoul bewegte sich mit einer Schnelligkeit, die seine gute körperliche Verfassung unter Beweis stellte und gleichzeitig fast schon komisch wirkte.
    „Männerprobleme?“, fragte er vorsichtig aus sicherer Distanz.
    „Was?“ Pia ließ die Hände sinken. „Nein. Ich bin auch nicht schwanger. Dazu hätte ich ja Sex haben müssen. Oder auch nicht. Genau genommen ist es gar nicht nötig, oder? Das kann alles gar nicht wahr sein.“
    „Wenn Sie meinen.“ Er klang nervös. „Soll ich einen Arzt rufen?“
    „Nein, aber Sie können gehen, wenn Sie möchten. Mir geht es gut.“
    „So sehen Sie aber nicht aus.“
    Jetzt war sie es, die eine Augenbraue hob. „Kommentieren Sie gerade mein Aussehen?“
    Er grinste. „Das würde ich niemals wagen.“
    „Das klang fast kritisch.“
    „Sie wissen, was ich gemeint habe.“
    Das wusste sie. „Mir geht’s gut. Ich habe einen kleinen Schock bekommen. Eine Freundin von mir ist kürzlich gestorben. Sie war mit einem Soldaten verheiratet. Bevor er in den Irak verschifft worden ist, haben sie sich entschlossen, eine In-vitro-Behandlung machen zu lassen, nur für den Fall, dass ihm was zustoßen sollte. Damit sie später seine Kinder bekommen könnte.“
    „Traurig, aber es macht Sinn.“
    Sie nickte. „Er ist vor ein paar Jahren getötet worden. Das hat sie wirklich hart getroffen, aber nach einer Weile entschiedsie, die Kinder zu bekommen. So würde wenigstens ein Teil von ihm weiterleben, verstehen Sie?“
    Pia stand auf und marschierte im Büro auf und ab. Die Bewegung schien ihr gutzutun. Sie holte noch ein paarmal vorsichtig tief Luft, um sicherzustellen, dass sie bei Bewusstsein blieb. Ohnmächtig werden? Unmöglich. Doch vor ihren Augen war tatsächlich alles verschwommen.
    Sie zwang sich, sich wieder auf das Thema zu konzentrieren.
    „Irgendwann war sie bei einer Routineuntersuchung“, fuhr sie fort. „Dabei ist festgestellt worden, dass sie Lymphdrüsenkrebs hatte. Und zwar nicht die gutartige Sorte.“
    „Es gibt eine gutartige
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