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Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Titel: Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)
Autoren: Luanne Rice
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einen Bonus für die Berkeley-Ausstellung gegeben, so dass sie sich keine Sorgen mehr machen musste, wie sie die Kosten für Mickeys Klassenreise nach Washington und ein kleines Taschengeld für sie aufbringen sollte.
    »Und ich habe meine Beziehungen zu Sam Sheridan spielen lassen. Er wird Mickey in D. C. persönlich empfangen. Im Moment fehlt mir das Geld, um mich an den Reisekosten zu beteiligen, aber ich arbeite daran. Wenigstens habe ich den Besuch beim Senator gedeichselt.«
    »Wirklich?«, fragte Neve skeptisch.
    »Ja. Ich habe ihn angerufen, auf dem Revier.«
    »Statt deinen Anwalt.«
    »Das hast du ja zum Glück für mich erledigt. Danke, Neve. Du bist zu gut zu mir …«
    »Bin ich. Das hast du klar erkannt.«
    Sie lachten. Nicht laut, sondern verhalten – wie zwei Menschen, die sich gut kannten, die eine gemeinsame Tochter hatten, die sie liebten. Auch wenn sich der eine von beiden ständig idiotisch benahm, sie liebten ihre Tochter, daran gab es nichts zu rütteln.
    »Heute ist Samstag. Ich gehe gleich zu dem AA-Treffen. Joe meinte, das sei eine gute Sache.«
    »Joe hat heute viel zu tun. Er wird nicht teilnehmen können.«
    »Auch gut. Da muss ich ohnehin alleine durch.«
    »Alles Gute, Richard.« Als sie auflegte, fühlte sie sich nicht gerade von Hoffnung überwältigt – aber sie spürte einen leisen Hauch. Trotz der zahllosen Fehltritte im Laufe der Jahre wusste sie, dass Richard das Herz meistens auf dem rechten Fleck hatte. Meistens.
    Der Wind war stärker geworden, wie sie jetzt bemerkte. Wenn die Sonne wärmer wurde, setzte oft eine ablandige Brise ein. Zum Glück näherte sich der Tauchgang dem Ende; Joe würde Tim und Shane heil ans Ufer bringen. Sie fragte sich, was sie dort unten gesehen hatten, ob sie Fotos hatten machen können, die Überzeugungskraft besaßen.
    In diesem Augenblick hörte sie ein anderes Fahrzeug, das die Straße entlangkam: Fremde vermutlich, die einen letzten Blick auf das Wasser werfen wollten, bevor das Wrack verschwand. Die Bewohner von Rhode Island hatten eine besondere Beziehung zu U-823, und die Nachrichten hatten Schaulustige aus dem ganzen Staat und darüber hinaus angelockt. Neve sah, wie einige zu Damiens ehemaligen Mannschaftskameraden gingen und ein Gespräch mit ihnen begannen.
    Gleich darauf kam Mickey den Pfad von den Dünen hinunter. Sie wirkte nachdenklich und bedrückt. Sie kam zu Neve, lehnte sich neben sie an den Pier. Ihr rötliches Haar glänzte in der Sonne. Neve sah die Sommersprossen auf ihren Wangen und unterdrückte das Bedürfnis, sie wie früher zu küssen, als ihre Tochter noch klein gewesen war.
    »Wann kommen Shane und Mr. O’Casey zurück?«
    »Bald.« Neve legte den Arm um sie.
    »Das ist wie bei einer Beerdigung. All die Leute die herkommen, um Abschied zu nehmen.«
    »Ich weiß.« Sie hatte schon vor langer Zeit beschlossen, Mickey niemals zu belügen und nichts zu beschönigen. Sie hatte Probleme immer mit Aufrichtigkeit in Angriff genommen, auch Gefühle wie Enttäuschung und Kummer, und wollte nicht damit beginnen, daran etwas zu ändern. »Es tut mir leid, mein Schatz.«
    In diesem Moment kam eine junge Frau vom Kamm der Sanddüne auf sie zu. Blond und hübsch, in Jeans und rotem Pullover, hatte sie ihren Blick auf Mickey geheftet. Sie trug Laufschuhe, die sie jedoch binnen weniger Minuten auszog und in die Hand nahm; sie ging barfuß weiter, als wäre sie am Strand aufgewachsen.
    »Mrs. West!«, rief Mickey plötzlich.
    »Shanes Mutter?«
    »Genau«, antwortete die Frau. »Ich bin Talia West. Du musst Mickey sein.«
    »Hallo«, sagte Mickey. »Und das ist meine Mutter.«
    »Neve«. Neve reichte Talia die Hand.
    »Wo ist er?« Sie blickte sich um, fast in Panik. »Ich dachte, er sei längst zurück.«
    »Der Mann im Boot hat gesagt, dass sie bereits auf dem Weg nach oben sind«, sagte Mickey beschwichtigend.
    »O Gott, bitte lass es wahr sein. Ich halte es nicht aus, an den Strand zu kommen und ihm beim Surfen zuzuschauen. Die Brandung ist so stark und der Gedanke, dass er Tag für Tag draußen ist, wie sein Vater, bringt mich um. Ich dachte, tauchen wäre nicht so schlimm, vor allem in Begleitung eines erfahrenen älteren Tauchers.«
    »Tim O’Casey ist der Beste, den es gibt«, sagte Neve.
    »Ich weiß, aber das war Shanes Vater auch. Gott, ich dachte wirklich, es macht mir nicht so viel aus, aber wie sich herausstellt, ist es noch schlimmer. Zu Hause habe ich es nicht mehr ausgehalten; ich musste daran denken, wie Mac
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