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Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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Schützen in ganz New Orleans. Weder Gefängnis, Arbeitsdienst
noch Geldstrafen hatten den Siebenundzwanzigjährigen bislang
disziplinieren können.
    „ Hundert
Dollar? Was für ein Idiot ist dir diesmal auf den Leim gegangen?
Oder sollte ich besser sagen, was für eine Idiotin ?“
Cara wußte um Djangos fatale Wirkung auf Frauen. Schon als süßer,
kleiner Bengel hatte er immer die meisten Süßigkeiten von den
Kundinnen ihrer Mutter zugesteckt bekommen. Und das sündige New
Orleans wimmelte nur so vor einsamen Frauenherzen, die von ihren
geschäftstüchtigen aber lieblosen Männern viel zu sehr
vernachlässigt wurden.
    Django lachte
selbstbewusst: „Dir kann ich nichts vormachen, Schwesterherz!“ Er
musterte ihre nackten, schlanken Fesseln und Füße, die unter ihrem
Rock hervorlugten.
    „ Es
ist tatsächlich eine Frau. Aber keine Idiotin, sondern eine sehr,
sehr tüchtige Geschäftsfrau!“ Der Grashalm in seinem Mund bewegte
sich plötzlich schneller. Seine Gedanken schweiften unwillkürlich
zu jener Frau ab. Für einen Moment glaubte er den lustvollen Seufzer
zu hören, den sie immer von sich gab, sobald er die ersten
Zentimeter in sie eindrang!
    „ Deine
Bettgespielin ist also eine Geschäftsfrau?“, stellte Cara mit
gepresster Stimme fest. „Lass mich raten! Verkauft sie ihren
Körper?“
Django lachte erneut amüsiert auf: „Nicht den
ihren!“ Der unausgesprochene Vorwurf seiner Schwester ließ ihn
völlig kalt. Sich in New Orleans, der Stadt der Sünde, Gedanken
über Moral zu machen, war so sinnlos wie einem Igel Stacheln
verkaufen zu wollen. Niemand scherte sich um Moral. Außer diese
bigotte, „weiße Gesellschaft“.
    Django
hasste die reiche, zumeist weiße Oberschicht in New Orleans. Diese
bestand hauptsächlich aus Baumwoll- und Tabakpflanzern, feisten und
reichen Kaufleuten, korrupten Bankiers und allmächtigen
Industriellen. Die reichsten von ihnen lebten das ganze Jahr über in
New Orleans, wohnten im elitären Garden District, in weißen
Prunkvillen mit dorischen Säulen, während tausende von schwarzen
Sklaven diesen Reichtum auf Plantagen, im Hafen oder irgendeiner
anderen Hölle erschuften mussten. Derweil frönten ihre „Besitzer
und Besitzerinnen“ einem Lebensstil, den sich sonst nur noch der
englische Hochadel leisten konnte.
    Django
stieg die Galle hoch, wenn er an all die „hochnäsigen Masters und
Massas“ dachte, die sich tagsüber gerne in feinen Herrenclubs im
sündigen French Quarter herumtrieben und in verschwiegenen Zirkeln
über die Politik und die Wirtschaft von New Orleans entschieden.
Abends gingen sie mit ihren aufwändig dekorierten Gattinnen in die
Oper, ins Theater oder zu Bällen, betrogen sie nebenbei aber
ungeniert mit ihren dunkelhäutigen Mätressen oder gaben sich in den
geheimen Hinterzimmern der Bordelle und Spielhöllen den Lastern hin,
die sie zuvor als ehrenwerte Stadträte selbst verboten hatten.
    Er
seufzte ergeben. New Orleans war nun mal die Stadt der Widersprüche:
brodelnd und träge, schwarz und weiß, reich und arm, fromm und
bigott. Sie war dreckig, laut, korrupt und ungezügelt. Eine sehr
explosive Mischung. Das machte „The Big Easy“, gleichermaßen
anziehend wie unbeherrschbar.
    Wie ein brodelnder
Sumpf breitete sich die Stadt in rasender Geschwindigkeit nach allen
Seiten aus. Immobilienpreise explodierten. Die Mieten im
berühmt-berüchtigten Amüsierviertel „French Quarter“ konnten
sich nur noch Bordell- und Spielhöllenbesitzer leisten – alle
anderen Geschäftsleute wurden immer weiter an den Rand gedrängt.
Dadurch wuchs der Druck auf die ehemaligen Armenviertel, die an das
brodelnde Herz der Stadt grenzten. Davon betroffen war auch der
Stadtteil Lower Garden District, das Viertel in dem die Riordans
lebten. Viele ihrer Nachbarn waren bereits weggezogen, weil sie die
Mieten nicht mehr bezahlen oder den unverhohlenen Drohungen der
Grundstückspekulanten nicht mehr standhalten konnten.
    Die
Riordans waren fest entschlossen zu bleiben. Ihr Land war Gold wert.
Das wussten die Riordans, - aber auch die gierigen Spekulanten. Den
Riordans gehörte
ein sehr großes Stück Land, dass sie mühsam entwässert und urbar
gemacht hatten. Sie hatten einen eigenen Hausbrunnen mit sauberem
Trinkwasser, der Mississippi lag in unmittelbarer Nähe und mit dem
Pferdekarren war es nur eine Viertelstunde zum Hafen oder zum French
Market, wo Cara ihre Waren verkaufte. In ihrer Nachbarschaft kam es
immer häufiger zu mysteriösen Unfällen, bei
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