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Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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blitzte ab und an die alte Cara auf. So wie
in diesem Augenblick.
    Nachdrücklich
bearbeitete Cara die Unterhose ihrer launischsten Kundin, Mrs.
Taggert! Ihre Oberarme, ihr Rücken und ihre rauhenHände schmerzten
bereits von der stundenlangen Plackerei. Sie hasste diese Arbeit! Die
schmutzige Wäsche anderer Leute zu waschen war Knochenschinderei.
Und das alles nur für ein paar lumpige Dollar.
    „Sag' Cara, wa s
zahlen dir die Taggerts, Beauforts, Maynards oder Smiths für diese
elende Schinderei? Einen Dollar? Zwei Dollar?“, sprach Django ihre
Gedanken laut aus. „Dafür stehst du von morgens bis abends am
Bottich, schrubbst den Unrat aus ihren Unterhosen, bis dir die Hände
bluten!“ Wie zum Beweis zog er Caras Hand aus dem heißen
Seifenwasser. Die Haut war aufgequollen und hatte eine ungesunde,
rotbraune Farbe.
    „ Das
sind keine Frauenhände Cara, das sind Reibeisen!“, sagte er in
beißendem Ton und ließ ihre Hand wieder ins heiße Wasser gleiten.
    „ Und
wenn schon! Wenigstens ist es ehrliche Arbeit!“, fauchte Cara
zurück. Wütend bearbeitete sie die große, schmutzige Unterhose von
Mrs. Taggert. Ihr Bruder hatte natürlich recht. Es war eine
unwürdige und schlecht bezahlte Arbeit. Aber sie musste nun mal die
Arbeit annehmen, die sie bekam. Sie waren auf jeden lumpigen Dollar
angewiesen. Jeder in der Familie Riordan musste seinen Teil zum
Lebensunterhalt beitragen. Ihr Vater, Jim Riordan, schuftete im Hafen
von New Orleans als Träger beim Be- und Entladen der Schiffe. Cara
wusch die Wäsche fremder Leute, siedete wunderbar duftende Seifen
und baute auf dem kleinen Feld neben ihrem Haus Gemüse für die
Selbstversorgung und wunderbare Duftpflanzen für ihre
selbstgemachten Seifen und Cremes an. Diese ließen sich auf dem
French Market hervorragend verkaufen und brachten ein gutes Zubrot
ein. Caras Mutter Maré, war Hebamme und eine angesehene
Santeria-Priesterin. Für ihre Opferrituale unterhielt sie eine
kleine Hühnerzucht, die ebenfalls ein paar Dollar einbrachte.
    Nur ihr Bruder
Django verweigerte jede regelmäßige Arbeit. Er trieb sich lieber in
Bars, Saloons und Bordellen herum und bot seine Dienste als Musiker
oder weiß der Himmel was an. Manchmal kam er mit schlimmen
Platzwunden und zugeschwollenen Augen nach Hause. Schweigend legte er
dann hundert Dollar auf den Tisch und ließ sich danach von Cara
verarzten. Fragen zur Herkunft des Geldes beantwortete er
grundsätzlich nicht!

    Eigentlich würde
der Verdienst der Familie für alle reichen, aber solange ihr Vater,
ein rothaariger Ire, nicht die Finger von der Flasche und dem
Kartenspiel ließ, waren alle Mühen umsonst. Wochenlang blieb Jim
Riordan nüchtern, schwor hoch und heilig all seinen Lastern ab –
bis es ihn wieder in den Fingern und in der Kehle juckte. Dann
versoff und verspielte er seinen mageren Lohn in einer der vielen
Spielhöllen im Vieux Carré. Jim Riordan glaubte unerschütterlich
daran, eines Tages das ganz große Geld am Kartentisch zu machen.
    Cara seufzte
ernüchtert. Was würde sie dafür geben, endlich ein leichteres
Leben zu haben. Ihre Ansprüche waren nun wirklich nicht sehr groß:
ein kleines Häuschen und Arbeit, von der sie selbstständig leben
konnte. Niemals wieder würde sie ihr Leben oder ihr Glück in die
Hände eines Mannes legen!
    „ Was
wenn ich dir sage, dass jeder von uns beiden an einem Abend hundert
Dollar verdienen könnte!“, riss sie Djangos kehlige Stimme aus den
Gedanken. Cara fuhr herum, um zu sehen, welch üblen Scherz ihr
Bruder jetzt wieder im Sinn hatte.
    Er hatte es sich im
quietschenden Schaukelstuhl ihrer Mutter bequem gemacht und kaute auf
einem neuen Grashalm herum.
    Was für ein
unverschämt gutaussehender Mulatte er doch war! Seidig braune Haut
umspannte seinen muskulösen, athletischen Körper, an dem jeder
antike Bildhauer seine Freude gehabt hätte. Augen, so grünblau wie
das Meer vor New Orleans, bildeten einen ungewöhnlichen Kontrast zu
seiner braunen Haut und zogen alle Blicke magisch auf sich. Kein
Wunder, dass die Frauen verrückt nach ihm waren - egal welcher
Hautfarbe. Dazu sein federnder, aufrechter Gang und sein unbändiger
Stolz, der ihm immer wieder zum Verhängnis wurde.
    Django beantwortete
jede Herausforderung grundsätzlich mit den Fäusten oder seinem
tiefsitzenden 45er Colt. Wer ihn wegen seiner Hautfarbe beleidigte
oder schräg ansah, schaute sehr schnell in die Mündung seines
Revolvers. Er galt nicht umsonst, als einer der schnellsten und
besten
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