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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
Autoren: Christy Reece
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noch elender gemacht. Und jetzt wollte Eden ihm eine Standpauke halten, wenn ihn nicht alles täuschte.
    »Danke, Eden. Gibt es noch einen anderen Grund für deine Anwesenheit, außer mich über mein gegenwärtiges Aussehen zu informieren?«
    »Ich habe gestern Abend mit Samara gesprochen.«
    »Wie geht es ihr?«
    Betont lässig durchschritt Eden den Raum, was sie natürlich nur tat, um ihn auf die Palme zu bringen. Noah zügelte seinen Ärger. Als sie sich jedoch auf den Stuhl vorm Schreibtisch setzte, die Beine überkreuzte und ihre manikürten Hände begutachtete, war es zu viel des Guten. »Verdammt, wie geht es ihr?«
    Arrogant zog Eden eine Braue hoch. »Sie ist verletzt, einsam, durcheinander, du weißt schon, die klassischen Symptome bei gebrochenem Herzen.«
    Er ignorierte die Spitze. »Hat sie irgendetwas über Albträume gesagt? Schläft sie? Machen ihr die Hämatome …« Auf Edens Abwinken hin verstummte er. »Was?«
    »Warum fragst du sie nicht selbst?«
    »Vergiss es, Eden.«
    »Weißt du, Noah, ich habe keine Ahnung von deiner Vergangenheit, abgesehen von dem, was du mir erzählt hast, aber ich nehme an, sie war so beschissen wie meine. Möglicherweise schlimmer.«
    Als er nicht antwortete, seufzte sie und fuhr fort. »Du hast mich gezwungen, mich meiner Vergangenheit zu stellen, und dafür bin ich dir sehr dankbar, denn sonst hätte ich Jordan nicht.«
    »Willst du auf etwas Bestimmtes hinaus?«
    »Mir ist klar, dass du glaubst, es gäbe ein Leben nach dem Tod, und ich hoffe aufrichtig, dass du damit recht hast. Aber nur weil du denkst, dich erwartet ein besseres Leben nach diesem hier, ist dir doch nicht automatisch verwehrt, schon jetzt glücklich zu sein, oder?«
    »Wovon, zur Hölle, redest du?«
    »Du weißt genau, wovon ich rede, Noah. In Birmingham, Alabama, sitzt eine Frau, die dich mit jeder Faser ihres Seins liebt. Sie ist wunderschön, talentiert und so verdammt süß, dass man bei ihrem Anblick Karies kriegen könnte, aber ich kann nicht anders, als sie sehr zu mögen. Wieso kannst du nicht …«
    Verflucht, das brauchte er nicht! »Kein Wort mehr davon oder raus.«
    »Nein, ich höre nicht auf. Du hast dich in das Leben von jedem bei LCR eingemischt, und es ist höchste Zeit, dass jemand sich mal in deines einschaltet. Wieso kannst du keine Zukunft mit Samara haben?«
    »Sie will als Agentin arbeiten.«
    »Und?«
    »Ihr Leben wäre in Gefahr.«
    »Warte mal, du fällst die Entscheidung für sie? Hast du sie überhaupt gefragt?«
    »Nein.«
    »Noah, ich denke, du siehst das Ganze etwas zu eng. Samara ist ausgebildete Sozialberaterin; fast jeder neue Agent, den du ausbildest, braucht eine Therapie, mich eingeschlossen. Warum bittest du sie nicht, als psychologische Beraterin für LCR zu arbeiten?«
    Er starrte sie ungläubig an. »Denkst du, damit wäre sie glücklich?«
    »Ich denke, du schuldest ihr, die Wahl selbst zu treffen.«
    Mit dieser Frage schlug Noah sich seit Tagen herum. Sollte er ihr die Wahl überlassen? Was, wenn sie sich entschied, lieber als Agentin zu arbeiten? Was immer sie entschied, er musste ihr die Wahl überlassen. Und wie sie auch ausfiel, Noah müsste mit den Konsequenzen leben.
    Noch etwas anderes quälte ihn, weniger gefährlich, aber dennoch ein sehr wichtiger Aspekt. »Sie wünscht sich Kinder.«
    Edens hochgezogene Brauen verrieten, dass er sie mit dieser Bemerkung überraschte. »Und das ist ein Problem, weil …?«
    »Weil ich mich vor Jahren habe sterilisieren lassen.«
    »Und? So etwas kann man rückgängig machen.«
    »Du hast gesehen, was mir im Blut liegt, woher ich komme. Was ist, wenn …«
    Eden sprang auf, und Noah wurde klar, dass ihm eine gewaltige Lektion blühte. Selten hatte er die sonst so kühle, gefasste Eden derart zornig gesehen.
    »Du kennst meine Mutter, weißt, was für ein Mensch sie ist. Denkst du, dass ich ihr auch nur im Geringsten ähnlich bin?«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »Und wieso, zum Teufel, nimmst du dann an, dass deine Kinder schlechte Menschen wären?« Eden verschränkte die Arme vor der Brust. Angesichts der Tränen in ihren Augen kam Noah sich furchtbar schäbig vor. Er wusste, was sie sagen würde, und dass sie mit Fug und Recht stinksauer auf ihn war.
    »Ich wäre überglücklich, könnte ich einem Kind das Leben schenken. Jordans Baby zu bekommen wäre für mich die Erfüllung aller Träume, doch das wird nie geschehen. Wäre es möglich, bekäme unser Kind das Beste von Jordan und mir mit. Meine Mutter
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