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Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)

Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)

Titel: Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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sollen, was sie nie gesagt hat?“, fragte er Mickey. „Wenn sie glaubt, dass es so zu Ende geht, hat sie sich getäuscht.“
    Mickey streckte die Ärmchen Richtung Aufzug aus.
    „Ich vermisse sie auch“, murmelte Lucius. Seit Pretorius’ Anruf hatte er über Angies Verhalten nachgedacht. Auf dem Flug von Küste zu Küste hatte er genug Zeit gehabt, erst wütend zu werden und sich dann innerlich kühl zu distanzieren – wie bei Lisas Hochzeit mit Geoff. Nur mithilfe dieser Strategie war er damit fertiggeworden.
    Ohne dass es ihm überhaupt bewusst geworden war, hatte Angie ihn aus einer emotionalen Erstarrung erlöst. Irgendwie, irgendwann war sie ein unverzichtbarer Teil seines Lebens geworden, hatte die Barrieren überwunden, die er um sich herum errichtet hatte.
    Sie war so schlank, groß und schön – und sie war in Bereiche vorgedrungen, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatte. Und wo sie ihm unentbehrlich geworden war.
    Er brauchte sie. Mehr als alles andere. Zum Teufel, er liebte sie! Wie die warme Frühlingssonne hatte sie das Eis um sein Herz langsam, aber sicher zum Schmelzen gebracht.
    Durch sie war er zu neuem Leben erwacht. Aber genau deshalb tat ihr Betrug noch viel mehr weh.
    Und dann war er nach Hause gekommen … In ihrem Brautkleid hatte sie umwerfend ausgesehen. Strahlend schön. Und so glücklich, wie eine Frau nur sein konnte. – Bis er selbst diesen zauberhaften Augenblick kaputt gemacht hatte.
    Nichts hätte er lieber getan, als die vielversprechenden kleinen Schleifen ihrer zarten Unterwäsche aufgezogen!
    Da wurde ihm das ganze Ausmaß seiner Enttäuschung bewusst. „Verd…, wenn sie mir nichts vorgemacht hat, warum ist sie dann gegangen? Einfach so! Wieso hat sie nicht mit mir gestritten?“
    Das konnte doch nur heißen, dass er mit seinem Verdacht recht hatte! Aber … wenn er an den stummen Schmerz in ihrem Gesicht dachte, konnte das nicht stimmen.
    Er atmete tief durch und sagte zu Mickey: „Also gut, wir folgen ihr. Und dieses Mal lassen wir nicht locker, bis sie uns alles erklärt hat. Und auch wenn es noch so schwierig wird …“ Er sprach mit dem Kleinen wie von Mann zu Mann. „Es muss klappen, denn da warten noch die Schleifchen auf mich.“
    Er holte Mickeys Windeltasche und wollte schon loststürmen – da sah er den Brief in einer der Außentaschen. In Angies flüssiger Handschrift stand sein Name darauf. Endlich. Eine Erklärung.
    „Schauen wir mal, was sie zu ihrer Verteidigung zu sagen hat.“ Mit Mickey auf dem Arm setzte er sich in die Couchecke und riss den Umschlag auf. Es dauerte einen Moment, bis er die ganze Tragweite begriff.
    Das Testergebnis entglitt seinen Händen, nur Mickey, seinen Sohn, hielt er ganz fest. Seinen Sohn! Liebevoll strich er ihm über die Wange und sah mit seinen schwarzen Augen in die ebenso schwarzen Augen des Kleinen.
    Die ganze Zeit hatte er nichts geahnt! Kein Wunder nach dem ersten Vaterschaftstest.
    Drei Monate lang hatte er sich gegen die wachsende Bindung zu dem Kind gesträubt, hatte er seine Gefühle nicht zulassen wollen. Das war das Schlimmste an der ganzen Sache.
    Und warum? Weil er Angst gehabt hatte. Angst vor dem Verlassenwerden. Angst vor Liebe. Angst vor Kontrollverlust.
    Am meisten aber davor, einen Menschen in sein Leben zu lassen und dadurch verletzlich zu werden.
    Er schloss die Augen. Um Haaresbreite hätte er seinen Sohn deswegen verloren! Nicht auszudenken! Wenn die Ridgeways das Sorgerecht beantragt hätten, wäre er von sich aus auf die Idee gekommen, einen zweiten Vaterschaftstest durchführen zu lassen? Wohl kaum. Nur Angie war es zu verdanken …!
    Er atmete tief durch. Angie. Woher hatte sie es nur gewusst? Nun ergab das mit ihrer Zusammenarbeit mit den Ridgeways keinen Sinn mehr. Überhaupt ergab nichts mehr einen Sinn! Nur eine Person konnte ihm Antwort auf all seine Fragen geben.
    Angie. Er musste sie finden.
    In dieser Nacht hatte Angie fast nicht geschlafen. Im Cottage, in dem sie sich nun nicht mehr wirklich zu Hause fühlte, war sie unruhig auf- und abgegangen. Dabei waren aus Minuten Stunden geworden.
    Irgendwann hatte sie begriffen, dass Lucius nicht kommen würde. Alle Hoffnung schwand dahin und machte einer tiefen Traurigkeit Platz. Und Angst. Und Lucius kam nicht.
    Erst in der Morgendämmerung, die die nächtlichen Schatten vertrieb, sank sie auf der Couch in einen unruhigen Schlaf.
    So fand Lucius sie.
    Sie erwachte von Mickeys Schreien. „Ich sehe nach ihm“, murmelte sie
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