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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)
Autoren: Mary C Brooks
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Schwindelgefühl erfüllte sie, sie streckte automatisch die Hand nach der Kajütenwand aus und die Übelkeit wurde heftiger. Sie war doch noch nie seekrank geworden. „Es wäre mir wesentlich lieber gewesen, wenn du mich einfach ausgelacht hättest.“
    „Der Stein von Anór ist der Vorbote des Unglücks. Durch ihn hat das Böse Macht über diejenigen, die ihn besitzen. So sagt man zumindest.“
    „Warum habe ich davon nie etwas gehört? Und vor allem, warum sollten wir so etwas an Board holen? Das ist doch … furchtbar“, murmelte Kimberly und presste die Hand gegen die Schläfe, wollte den Schmerz aus ihrem Kopf drücken.
    „Du solltest eben öfter in die Kombüse kommen. Aber ja, es ist wirklich furchtbar. Wenn wir den Stein nicht dorthin zurück bringen, wo ihn die Götter bewachen, dann … es wird böse enden. Für uns alle.“
    „Jetzt auch noch Götter? Das klingt wahnsinnig.“
    „Es ist Wahnsinn“, gab Gavin zurück. „Aber deshalb ist es nicht weniger wahr. Ich hätte nie gedacht, dass der Captain daran glaubt. Ich hätte nie gedacht, dass er so weit gehen würde. Ich weiß nicht einmal, warum er es tut. Ich kann dir nur sagen, was ich aus den Geschichten weiß, was meine Familie mir früher erzählt hat, und das gefällt mir nicht. Es kann alles Seemannsgarn sein. Genauso gut kann es wahr sein. Du hast selbst gesagt, du hast etwas gespürt. Vielleicht hast du recht.“
    Kimberly wollte etwas erwidern, doch sie spürte mit einem Mal einen kochenden, brodelnden Hass in sich aufsteigen, der alle anderen Gefühle in den Hintergrund drängte. Sie spürte die Hitze in ihrem Körper empor kriechen, schmeckte den bitteren Geschmack der Wut auf ihrer Zunge.
    Da war ein Schmerz in ihrem Inneren, ihrem Herzen, ihrer Seele. Etwas versuchte, sie zu verdrängen, sie aus ihrem Körper zu stoßen. Etwas, das sie mit heißer, feuriger Wut erfüllte, das ihre Sicht mit roten Rändern trübte. Sie keuchte, würgte. Ihr Magen zog sich zusammen, glühende Krallen gruben sich in ihre Eingeweide.
    Und dann war es vorbei. Der Schmerz, das Etwas, zog sich zurück, verließ sie wieder, als hätte es sich verbrannt. Sie glaubte, ein Zischen zu hören, ein böses Wispern und Flüstern. Vor ihren Augen wurde es schwarz. Für einen Moment war da nichts als Leere, bevor ihre Sinne langsam wiederkehrten.
    „Kim? Kim! Was ist passiert?“ Gavin beugte sich über sie, drückte ihre Hand. „Du bist ja ganz blass.“
    Die Welt war noch leicht verschwommen, ihre Seele brauchte einen Moment, sich wieder in ihrem Körper zurechtzufinden, alle Sinne wieder in Besitz zu nehmen. „Ich …“ Ihre Stimme war rau, heiser. „Ich weiß nicht. Es war als … da war jemand. Etwas. In meinem Körper.“
    Gavin riss die Augen auf. „Es ist schon da. Das Böse. Es fängt an.“
    „Ach nein, Blödsinn. Wahrscheinlich war das die Nachwirkung des Höhleneinsturzes, ich hab mir den Kopf gestoßen.“ Zumindest versuchte sie, sich das einzureden, aber sie wusste, wie sinnlos es war. Sie hatte es gespürt. Das Böse in der Höhle und den nicht greifbaren Fremdkörper in ihr.
    „Kim.“ Er drückte ihre Hand fester, schüttelte energisch den Kopf. „Ich hoffe mit allem was ich bin, dass du recht hast. Aber wenn ich mich nicht irre, sind wir alle in Gefahr. Wir müssen den Stein wieder loswerden bevor der Dämon stärker wird.“
    „Dämon?“ Kimberly horchte auf. „Du meinst … so etwas wie einen bösen Geist? Ernsthaft?“
    Gavin nickte. „Auch das ist Teil der Legende. Frankie hat mir die Geschichte schon öfters erzählt. Er kennt sie von früher. Und Sam weiß auch etwas, aber nicht viel. Ich frage mich, wie viel der Captain weiß. Ob ihm klar ist, auf was er sich da eingelassen hat.“
    „Was, zum Teufel, will der Captain mit einem Dämon? Ein Bierchen trinken ja bestimmt nicht!“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Und wie töten wir es? Vorausgesetzt, es existiert überhaupt“, fügte sie rasch hinzu. Sie hatte es gespürt und dennoch war der Gedanke so unglaublich absurd.
    Gavin lachte trocken. „Töten? Du kannst einen Dämon nicht töten , Kim. Er ist kein Mensch. Er hat kein Herz!“
    „Und was sollen wir dann tun? Wenn der Captain mich wirklich einen verfluchten Dämon hat an Bord holen lassen, was tun wir dann? Kann er uns angreifen?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht. Vermutlich. Ich kenne die alten Geschichten, aber ich weiß nicht, was …“ Gavin stockte, alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Er krümmte sich, presste
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