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Wenn das Glück dich erwählt

Wenn das Glück dich erwählt

Titel: Wenn das Glück dich erwählt
Autoren: Linda Lael Miller
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zum Aufbruch, sattelten ihre Pferde und schirrten ihre Zugtiere und Wagen an. Für sie war das Fest vorbei, aber für Scully und Evangeline sollte es gerade erst beginnen.
    Sie winkten den letzten der Besucher von der Veranda nach - Versprechen wurden ausgetauscht, einander zu besuchen und als Jacob und June-bug wieder in die Station hineingingen, Jacob mit der schon sehr schläfrigen Abigail auf seinem Arm, verweilten Evangeline und Scully noch ein bisschen draußen.
    »Ich liebe dich«, sagte er. »Und das werde ich dir beweisen, Eve, heute Nacht und den Rest meines Lebens.« Die Rinder waren jetzt nur noch in der Ferne zu hören, da Big Johns Männer sie zu einer nahen Quelle getrieben hatten, wo es saftiges grünes Gras für sie zu fressen gab.
    Evangeline verspürte ein wohliges Erschauern, und ihre Kehle wurde eng. »Und ich liebe dich, Scully.«
    Er küsste ihre Lippen, auf eine langsame und ungemein verführerische Art, während die Sonne am Horizont noch einmal rot aufglühte und ihren ingrimmigen, aber sinnlosen Kampf gegen die herannahende Nacht austrug. »Wir fahren morgen auf die Ranch, nur du und ich. Abigail kann ein paar Tage bei den McCaffreys bleiben, falls du nichts dagegen hast. Big John und Tessa bringen sie dann zu uns, wenn sie die Herde hinübertreiben.«
    Der Gedanke an ein paar Tage allein mit Scully war ungemein verführerisch, obwohl sie wusste, dass sie ihre Tochter sehr vermissen würde. Immerhin waren sie noch nie zuvor getrennt gewesen. Sie schlang ihrem Mann die Arme um den Nacken und küsste die kleine Kerbe in seinem Kinn. Dann nickte sie zustimmend und schaute lächelnd zu ihm auf.
    »Du solltest schon sehr bald die geplanten Zimmer anbauen, falls wir jemals ungestört sein wollen.«
    »Keine Sorge, Mrs. Wainwright. Wir werden das Haus so verändern, dass es bequem und praktisch für uns ist. Aber nachdem ich mich bereit erklärt habe, Big Johns Anteil an dem Land zu kaufen, wird kein Geld mehr da sein, um ein neues Haus auf der Weide am Berg zu bauen. Zumindest nicht sofort. Wirst du sehr enttäuscht darüber sein?«
    »Ich würde in einem Hühnerstall leben, wenn ich dafür bei dir sein könnte«, antwortete Evangeline und meinte es auch so, wie sie es sagte. Das Haus war nicht groß, und eine Zeit lang würde es ziemlich eng werden zu dritt, aber sie war sicher, dass sie und Scully eine Möglichkeit finden würden, auch einmal allein zu sein. Dafür würde sie schon sorgen.
    Er lachte. »Du wirst das schönste Haus zwischen hier und Denver haben, wenn unser erstes Baby kommt, falls ich irgendetwas in dieser Angelegenheit zu sagen habe. Vielleicht sogar eins dieser Fertighäuser, von denen J une-bug immer redet, mit eingebauten Rohren und Heißwassertank.«
    Sie liebte ihn so sehr in diesem Augenblick, dass sie fast zu sterben glaubte an der Intensität ihrer Gefühle, und das Beste überhaupt war, dass sie und Scully bisher noch nicht einmal die Oberfläche dessen angekratzt hatten, was sie einmal zusammen haben und über die Jahre hinweg zusammen aufbauen konnten, wenn sie Seite an Seite arbeiteten.
    Irgendwie überstanden sie das Abendessen und auch das Ritual, Abigail zu Bett zu bringen, gemeinsam mit dem Holzpferd und Hortense natürlich, auf einem Klappbett in Jacobs und June-bugs eigenem Schlafzimmer. Die Hochzeitssuite war ein großer, rustikaler Raum am fernen Ende der Station, der nur selten benutzt wurde, und wohl wegen seiner Abgeschiedenheit - Evangeline errötete bei dem Gedanken - ausgewählt worden war.
    Eine einzige Lampe brannte auf dem Nachttisch, als sie eintraten, und June-bug hatte das Bett mit gestärkten Leinentüchern bezogen und die Bettdecke zurückgeschlagen. Ein Strauß bunter Frühlingsblumen stand neben der Lampe, und das Fenster war geöffnet, um frische Luft hereinzulassen. Selbst heißes Wasser stand in einem Eimer neben dem Waschtisch bereit, und June-bug hatte auch Seife und frische Handtücher zurechtgelegt.
    Es war nur ein schlichtes Zimmer, aber für Evangeline war es mindestens genauso gut wie irgendein teures Zimmer in einem großen Philadelphiaer Hotel. Denn hier würde sie sich Scully endlich hingeben, für diese Nacht und für ihr ganzes Leben.
    Sie hatte vor der Trauung ein Bad genommen, genau wie Scully, aber trotzdem ging sie jetzt zum Waschtisch und wusch sich unter viel Geplansche ihr Gesicht. Jetzt, wo sie kurz vor der Erfahrung stand, die sie sich so sehr gewünscht hatte, war sie plötzlich seltsam scheu und
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