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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)
Autoren: Rhyannon Byrd
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rücksichtslosen menschlichen Soldaten, deren Ziel es war, alles übernatürliche Leben von der Erde zu verbannen, alles tun würden, um die Merricks zu vernichten, sobald sie von deren Erwachen erfuhren. All das bedeutete, dass sie nur raten konnte, wer sie zuerst aufgetrieben hatte – ein übernatürliches Monster oder ein menschlicher Zelot? –, bis sie ihrem Feind Auge in Auge gegenüberstehen würde.
    „Und was genau hat dieser Typ aus der Bar damit zu tun?“, fragte sie sich atemlos keuchend und zog den Rucksack höher über ihre Schulter, wobei ihre Finger so fest an den Riemen rissen, dass sie taub wurden. War er hinter diesem machtvollen Kreuz her, dass sie in den Tiefen des Dschungels gefunden hatte – oder hinter ihrem Leben? Beides war durchaus möglich, aber andererseits hatte sie weder uralte Waffen gesehen, noch Mord und Totschlag erblickt, als sie nach der Bierflasche griff. Sondern Begierde. Verwirrende Bilder, die sie mit diesem Kerl zusammen zeigten, sein attraktiver Körper über ihrem, wild stieß er zwischen ihren gespreizten Schenkeln zu, schrie ekstatisch ihren Namen, und sie versenkte schwere Reißzähne in seiner männlichen Kehle. Ihr Körper zuckte unter seiner dunklen, schönen Gestalt, völlig aufgelöst von Wellen des Entzückens. Beinahe wäre sie gestolpert, als sie die linke Hand an ihren Unterleib drückte, um das merkwürdige Gefühl von Schwere zu bekämpfen, das sie dort ausfüllte. Es war fast so, als wäre er tatsächlich ein Teil von ihr – als ob er in diesem Augenblick sein großes, schweres Geschlechtsteil tief in sie hineinstoßen würde und dort ein Feuer auslöste, das sie verzehrte. Sie biss sich auf die Unterlippe, um ein Stöhnen wegen dieses atemberaubenden Gefühls zu unterdrücken. Ihr wurde heiß, sie spürte ihren Herzschlag schmerzhaft im Zahnfleisch, eher vor Begierde rasend als vor Angst.
    Du bist ja völlig verrückt geworden! Du trinkst nicht das Blut deiner Feinde, du blöde Kuh. Und dieser Kerl war ganz sicher kein Freund.
    Saige biss die Zähne zusammen vor Wut darüber, dass sie so wenig Kontrolle über die animalischen Bedürfnisse des Merricks in ihr hatte. Sie konzentrierte sich darauf, so schnell wie möglich voranzukommen, wesentlich schneller als ein menschliches Wesen, obwohl ihr Erwachen gerade erst begonnen hatte. Sie sah immer noch genauso aus wie bisher, ihre Stimme hörte sich auch noch genauso an, aber tief in ihr drin … in ihr drin wurde sie zu etwas anderem, als sie bislang gewesen war. Ihre Sinne waren jetzt schärfer, sie nahm von dem sie umgebenden Dschungel viel mehr Einzelheiten wahr, eine überdeutliche, aber chaotische Flut von Informationen. Die Farben explodierten wie elektrisiert, ihr Gehör war so präzise, dass sie kleinste Lebewesen ausmachen konnte, die eilig im Unterholz Schutz suchten.
    Saige spürte, wie der Fremde hinter ihr näher kam, ignorierte den scharfen Schmerz in ihren Muskeln und rannte noch schneller, schob Geäst und feuchte Blätter beiseite. Der kleine silberne Kompass, den sie um den Hals trug, schlug unter dem durchgeschwitzten T-Shirt immer wieder gegen ihr rasendes Herz, und sie wünschte, es würde sich dabei um das Kreuz handeln, das angeblich jeden beschützen konnte, der es trug.
    Dornen zerkratzten ihre Arme und Beine. Ein bisschen Schutz wäre jetzt genau das Richtige, aber das Kreuz war längst weg. Erst heute Morgen hatte sie diesen zweiten Dark Marker in den feuchten Tiefen des Regenwaldes entdeckt und sofort ihren Kollegen Jamison Haley heimlich damit nach Colorado geschickt, der es dort für sie verwahren sollte; sie selbst war absichtlich noch zurückgeblieben, als Ablenkungsmanöver. Das war ein riskanter Schachzug gewesen, aber sie baute auf die Vermutung, dass ein Casus zuallerletzt annehmen würde, sie würde sich von diesem machtvollen Talisman trennen, nachdem sie einen der Dark Marker entdeckt hatte.
    Was offensichtlich doch nicht so schlau gewesen war, oder?
    Anscheinend nicht. Vielleicht hatte sie es geschafft, sie von Jamison abzulenken, aber dafür sich selbst in Gefahr gebracht.
    „Aber du hattest doch keine andere Wahl“, murmelte sie vor sich hin und warf über die Schulter einen schnellen Blick zurück in die Dunkelheit des Waldes. Ungeahnte Gefahren lauerten überall. Das Merrick-Blut in ihr erweiterte ihr Gesichtsfeld, sie konnte jetzt viel besser sehen als mit ihren menschlichen Augen – aber trotzdem hatte sie keine Ahnung, was in dieser Nacht noch auf sie
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