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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)
Autoren: Rhyannon Byrd
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sonstige Umgebung vergessen zu können.
    Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick wieder hinüber zu Saige glitt, gierig alle sichtbaren Einzelheiten aufnahm. Die Art, wie ihr Haar um die zauberhaften Züge ihres Gesichts fiel. Die verschmitzten Sommersprossen, die üppige Form ihrer provozierenden Lippen, während sie mit dem jungen Brasilianer sprach.
    Quinn war sicher, dass er sie auch ohne das Foto in seiner Gesäßtasche auf den ersten Blick erkannt hätte. Obwohl Haut und Haar heller waren als die ihrer Brüder, ihre feminine Gestalt schmal im Vergleich zu deren muskelbepackter Kraft, stellte sie doch die üblichen Anzeichen der Buchanan-Blutlinie zur Schau. Trotz des dichten Rauchs in diesem Raum konnte er das dunkle, tiefe Blau ihrer Augen ebenso gut erkennen, als ob sie neben ihm säße. Und irgendetwas am Schwung ihres Kiefers wies auf die typische Halsstarrigkeit der Buchanans hin, die er bei der Begegnung mit ihren Brüdern aus erster Hand kennengelernt hatte.
    Das enge T-Shirt saß an ihr wie ein Handschuh und betonte volle Brüste, die bei einer so schlanken Person überraschten; fast hätte sich sein Mund zu einem kennerischen, männlichen Grinsen verzogen. Zwar hatte er nicht vor, sie zu berühren, aber den Anblick durfte er schon genießen. Die ausgefransten Kakishorts und das Flanellhemd, das sie um ihre Taille gebunden hatte, konnten die fraulichen Kurven ihrer Hüften auch nicht wirklich verbergen, und Quinn ertappte sich bei dem Gedanken, ob ihr Hintern wohl genauso verführerisch wäre wie der Rest ihres Körpers. Er schätzte sie auf knapp unter eins siebzig, was nicht gerade groß war, aber sie wirkte kleiner, irgendwie zerbrechlich. Trotzdem waren ihre Muskeln unter der Pfirsich-mit-Sahne-Haut deutlich zu erkennen, was auf ihr aktives Leben hindeutete. Vermutlich krabbelte sie die meiste Zeit auf archäologischen Ausgrabungsstätten herum, kletterte gefährliche Bergwände empor, schlich durch den Regenwald – alles Orte, an die so eine entzückende kleine Person wie sie eigentlich nicht gehörte.
    Quinn verzog den Mund, als er sich ihre Reaktion auf so eine chauvinistische Bemerkung vorstellte. Ihr freches Kinn verriet ihm, dass Saige Buchanan die Sorte Frau war, die dorthin ging, wohin sie wollte, und zwar wann sie wollte, und zum Teufel mit den Ansichten anderer Leute, zum Teufel mit der Gefahr.
    Der Junge sagte etwas und lächelte sie an, und sie streckte eine Hand aus und wuschelte freundschaftlich in seinem dichten schwarzen Haar herum. Die beiden schienen sich nahezustehen. Quinn war ganz in Gedanken versunken, und als die Barfrau Inez plötzlich die Bierflasche vor ihm auf die Theke knallte, zuckte er vor Schreck zusammen. Sie murmelte etwas vor sich hin, stapfte davon, und er nahm einen tiefen Zug des lauwarmen Biers und schimpfte stumm mit sich selbst.
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, verzog das Gesicht und dachte, er konnte doch unmöglich auf so einen Bengel eifersüchtig sein. Schon der Gedanke, er könnte überhaupt eifersüchtig sein, war idiotisch. Eifersucht, das stank nach Besitzergreifung, und er knirschte mit den Zähnen, weil er mit so was nun wirklich gar nichts zu tun haben wollte.
    Nichtsdestotrotz war er für Saige so lange verantwortlich, bis er sie sicher in Ravenswing abgeliefert hatte, einer gesicherten Anlage der Watchmen in Colorado und Quinns Zuhause. Dort warteten ihre beiden Brüder auf sie. Er wusste, die Buchanans waren überhaupt nicht davon begeistert, dass ihre kleine Schwester ganz allein mit einem Watchman zusammen sein sollte. Genauso gut wusste er, dass sein bester Freund Kierland Scott, der inoffizielle Anführer ihrer Einheit, den Merricks versichert hatte, wegen ihm hätten sie nichts zu befürchten. Wegen den anderen schon, klar – aber nicht wegen Quinn. Wenn er Sex haben wollte, waren seine Bettgefährten immer Frauen, die er mit großer Wahrscheinlichkeit niemals wiedersehen würde. Und das hieß, zukünftige Hausgenossen kamen nicht infrage.
    Quinn bewegte seine Schultern auf und ab und konzentrierte sich wieder auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Er musste diese Frau nach Hause bringen, und zwar ohne Unterbrechung, was nicht leicht sein würde. Diejenigen, die hinter ihr her waren, sahen eine weibliche Merrick als leichte Beute an. Die Watchmen hatten gehofft, dass der mittlere Sohn Riley Buchanan vor seiner Schwester erwachen würde, aber das war nicht der Fall. Quinn konnte die bevorstehende Veränderung von Saiges
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