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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht
Autoren: C. Griehte
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hilflos von sich, weil ihm seine haltlose Anschuldigung scheinbar peinlich ist und meine scheiß Gefühle für diesen Kerl sind schon wieder viel zu präsent. Lassen mich lächeln, obwohl ich eigentlich sauer auf ihn sein möchte.
    „Er hat mich einfach nur hinter sich her, durch die Menge gezogen und meine Hand genommen damit er mich nicht verliert. Wir sind nicht zusammen. Ich bin nicht… steh nicht auf… wir sind nicht zusammen“, gebe ich stockend von mir und versuche meine Unsicherheit einfach mit einem Lächeln zu überspielen. Was scheinbar sogar funktioniert, da Sebastian mich ebenso bezaubernd anlächelt, wie schon das ein oder andere Mal, wo ich vor Entzückung vergehen wollte. Das Leben ist scheiße unfair.
     
     
    „Niklas ist wie ein Bruder für mich und deshalb mache ich mir manchmal ein wenig Sorgen wegen ihm und lass dann den Proll raushängen. Sorry. War nicht so gemeint“, entschuldigt er sich mit einer hochgezogenen Augenbraue und lässt mich hier auf jede erdenkliche Art und Weise leiden. Wieso muss er mich nur so ansehen, dass ich direkt hemmungslos über ihn herfallen könnte und Dinge mit ihm tun würde, die mir, bevor ich ihn das erste Mal gesehen habe, nicht mal im Traum eingefallen wären? Glücklicherweise rettet mich das Klingeln seines Handys in gewisser Weise vor weiterführenden wirren Gedanken. Sebastian scheint es jedoch nicht zu interessieren oder nicht zu bemerken.

„Handy“, deute ich auf seine Hose, aus der deutlich Hiphop- Töne zu erkennen sind und muss schmunzeln, als er mich total perplex ansieht.
    „Dein Handy klingelt“, kichere ich vor mich hin, als er es mit einem „ Oh “ scheinbar auch endlich hört und es flink aus seiner Tasche zieht. Er wirft einen finsteren Blick auf das Display, was in mir den Eindruck erweckt, dass er nicht wirklich erfreut über den Anrufer ist und beobachte ihn fasziniert dabei, wie er mit einer fließenden Bewegung aufsteht und meinen Puls damit schon wieder vollkommen aus dem Takt bringt.
    „Entschuldige mich kurz“, flüstert er mir zu, was ich an seinen Lippen ablesen kann, während er die Hand über sein Telefon hält und etwas entfernt von der Sitzgruppe schließlich wild auf seinen Gesprächspartner einredet. Wo sich nach wenigen Sekunden Lennox und Niklas zu ihm gesellen und er kurz darauf sein Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden lässt. Bevor die drei scheinbar aufgeregt aufeinander einreden und sich dann kurz mir zuwenden, um anschließend weiter zu diskutieren. Hin und wieder huscht Sebastians Blick in meine Richtung und weckt in mir den Verdacht, dass sie über mich reden, was mich unruhig werden lässt.
     
     
    Niklas löst sich als erster aus der Gruppe und kommt nun
    grinsend auf mich zu, was mich noch skeptischer macht. Wortlos stellt er ein Glas mit einem Mixgetränk vor mir auf den Tisch und lässt sich schnaufend in die Polster fallen. Bevor ich jedoch dazu komme ihn zu fragen was sie eben gesprochen haben, tauchen auch Sebastian und Lennox wieder auf und ich hebe mir die Frage vorerst für später auf.

„Julian?“, lenkt Sebastian mit einer seltsam zurückhaltenden Art meine Aufmerksamkeit auf sich und sieht mich mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an, den ich nicht deuten kann.
    „Mh?“, bin ich jetzt an der Reihe abwartend meine Augenbraue anzuheben und traue mich kaum noch zu atmen.

„Können… können wir uns vielleicht mal kurz unterhalten, wo es nicht so laut ist?“, redet er so leise, dass ich ihn kaum verstehe und deutet auf eine Tür am anderen Ende des Raumes. Was mich einen skeptischen Blick zu Niklas werfen lässt, der mich nur aufmunternd anlächelt und nickt. Ohne mir sicher zu sein, dass das jetzt eine gute Idee ist, erhebe ich mich von meinem Platz und spüre deutlich das Brennen meiner Haut, als Sebastian seine Hand an meinen Rücken legt und mich bestimmend in Richtung Tür drängt und ich mich ein weiteres Mal heute Abend frage, warum ich das hier alles tue. Wieso ich überhaupt hier bin.
    Kapitel 4
    Der Weg bis zu der verschlossenen Tür scheint unendlich lang und nicht abreißen zu wollen, während sich das Gefühl von Sebastians Hand regelrecht in meine Haut brennt. Ich werde es nie wieder verlieren und von nun an mit mir herumtragen. Ewig daran erinnert, wie schön es sich anfühlen kann, von ihm berührt zu werden. Selbst wenn der direkte Kontakt durch den Stoff meines Shirts gestört wird. Allein die Vorstellung, wie sich seine Finger auf
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