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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal
Autoren: Mark Brandis
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Eigentlich wollten wir ganz woanders hin.“ „Etwas mit dem Antrieb von Grischas Meteor war nicht in Ordnung“, ergänzte Ko Ai. „Mehr oder minder mußten wir auf dieser Insel notlanden. Und dann, als der Schaden behoben war, wollten wir nicht mehr weiter. Da sind wir einfach geblieben.“
    „Mit dem Ergebnis“, sagte Captain Romen, „daß Ko Ai beim süßen Klang meiner Mundharmonika vollends ihr Herz an mich verlor.“ „Das“, berichtigte Ko Ai scherzhaft, „ist doch wohl nur dem Umstand zuzuschreiben, daß außer dir weit und breit kein anderer Mann in Sicht war. Du hast es wirklich geschickt eingefädelt.“
    „Nun“, gab Captain Romen zu, „wenn ich’s mir recht überlege, war diese kleine Notlandung gar nicht einmal so unumgänglich.“
    Ruth betrachtete die Fotos. Dann und wann machte sie mich auf einen besonders gelungenen Schnappschuß aufmerksam.
    „Und wo“, fragte ich, „ist dieses Paradies gelegen?“
    Ko Ai machte schon den Mund auf, um es mir zu sagen - doch Captain Romen verschloß ihr die Lippen mit seinem Zeigefinger.
    „Das, Sir“, sagte er, „wird nicht verraten. Überhaupt - was interessiert das Sie? Ich denke, Sie sind auf Acapulco abonniert.“
    Ruths Anwesenheit legte mir Zurückhaltung auf. Ich mußte mich damit begnügen, Captain Romen einen wütenden Blick zuzuschießen. Gegen Mitternacht brachen die beiden auf.
    „Also, Sir“, sagte Captain Romen beim Abschied, „was unsere offizielle Verlobung anbetrifft - wir haben Ihr Wort! „
    „Ihr habt es“, antwortete ich. „Übrigens, was ist mit dieser Begutachtung der Ares II ?“
    „Morgen um zehn, Sir“, sagte Captain Romen. „Der Termin wurde vorverlegt. Ich dachte, Sie wüßten bereits Bescheid.“
    Wahrscheinlich lag die Benachrichtigung bei den anderen vorgefundenen Briefen und Schriftstücken auf meinem Schreibtisch;
    ich hatte den Stapel noch nicht sortiert: in mir steckte noch immer die Trägheit des langen Urlaubs.
    Ko Ai reichte mir die Hand.
    „Ich hoffe, Sir“, sagte sie, „Sie sind mit der Wahl, die Ihr Captain getroffen hat, nicht allzu unzufrieden.“
    Ich schmunzelte.
    „Kindchen“, erwiderte ich, „wenn ich das wirklich wäre, hätten Sie das längst gemerkt.“
    Ruth und ich begleiteten die beiden bis zum Lift.
    „Ein reizendes Paar!“ sagte Ruth, als wir wieder allein waren. „Hoffentlich geht alles gut.“
    „Warum nicht?“ fragte ich.
    „Nun - immerhin ist Ko Ai Bürgerin der VOR“, gab Ruth zu bedenken. Ich fegte den Einwand hinweg. „Na wenn schon! Wozu haben wir Verträge?“ Auf dem Tisch waren Captain Romens Fotos liegengeblieben. Ihn noch einmal zurückzurufen - dazu war es zu spät. Ich sammelte die Fotos ein und verwahrte sie in meiner Brusttasche, um sie ihm bei nächster Gelegenheit zurückzugeben.

4.
    Der erste Arbeitstag nach dem Urlaub begann mit eintöniger Routine.
    Ein Blick auf die Dispo zeigte mir, daß sich die Ares I in der Inspektion befand und im Anschluß daran z.b.V. gestellt war. Längere Flüge, auf die ich gehofft hatte, zeichneten sich vorerst nicht ab. Intersolar wirkte sich aus. Alles, was nur annähernd die Bezeichnung ,Raumschiff verdiente, wurde von Harris zurückgehalten. Auf mich wartete der verhaßte Schreibtisch. Ein gutes Dutzend verschiedener Testakten mußte geprüft und abgezeichnet werden.
    Harris, bei dem ich mich zurückmeldete, begrüßte mich zerstreut. Intersolar hielt ihn in Atem. Immerhin rang er sich ein paar persönliche Worte ab.
    „Gut, daß Sie sich auch wieder mal blicken lassen, Commander. Ich hoffe doch, Sie kommen mit ausgeruhten Nerven!“ „Wieso, Sir?“ fragte ich arglos.
    „Wieso?“ Harris’ kalte blaue Augen wurden schmal. „Weil die VEGA neuerdings das reinste Tollhaus ist.“
    „Gibt es Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit den VOR, Sir?“ fragte ich.
    „Schwierigkeiten?“ Harris schnaubte wütend. „Diese Schlitzaugen sind das Mißtrauen in Person. Was immer zu mir auf den Tisch kommt - sie bestehen darauf, es nachzurechnen. Überdies haben sie ihren eigenen Geheimdienst angeschleppt. Der schnüffelt überall herum, und ich kann nichts dagegen unternehmen. Angeblich gibt es da irgendwelche zwischenstaatliche Abmachungen. In gewisser Weise betrifft das auch Ihren Piloten.“
    „Captain Romen, Sir?“
    Harris starrte mich böse an.
    „Anscheinend hat er sich zu sehr um diese Astrophysikerin gekümmert. Die Chinesen haben seine Personalakte angefordert - und ich mußte sie herausrücken.“
    „Die
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