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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker
Autoren: Mark Brandis
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vor einer Stunde als »eine absichtlich falsch gelegte Spur«, mit der eine Verhärtung der Fronten herbeigeführt werden sollte, und kündigte Maßnahmen gegen die Vollstrecker an.
    Metropolis-Kurier:
    Von dem mit 384 Passagieren besetzten Raumschiff, das am vergangenen Freitag, wie wir bereits berichteten, entführt wurde, als es sich auf der Reise vom Mars zur Erde befand, fehlt noch jede Spur. Inzwischen wird von der Sicherheitsbehörde bekannt gegeben, dass sie im Besitz eines Funkspruches sei, der angeblich unmittelbar vor dem mysteriösen Zwischenfall aufgegeben wurde. Er lautet: »Hilfe - VOR-Schiffe greifen an!« Obwohl daraufhin drei Geschwader der Strategischen Raumflotte unter Alarm gestellt wurden, glaubt die Sicherheitsbehörde der Öffentlichkeit versichern zu können, dass ein Übergriff von VOR-Streitkräften nicht stattgefunden hat. Vielmehr deutete vieles darauf hin, dass hinter der Entführung eine fanatische Gruppe steht, die unter der Bezeichnung die Vollstrecker bereits unrühmlich bekannt geworden ist.
    Las-Lunas-TV:
    Der Reporter: Sie und Ihre Genossen bezeichnen sich als die Vollstrecker. Vollstrecker wovon, in wessen Namen?
    Der Maskierte: Wir vollstrecken, was im 19. und 20. Jahrhundert begonnen, aber nie zu Ende geführt worden ist.
    Der Reporter: Damit meinen Sie die Aktionen der verschiedenen Terroristen?
    Der Maskierte: Wären diese nur konsequent genug gewesen, dann wäre die Welt bereits so, wie sie zu sein hat.
    Der Reporter: Und wie hat Ihrer Meinung nach die Welt zu sein?
    Der Maskierte: Es wäre eine Weltordnung der Gleichen -
    Der Reporter: Vor dem Gesetz?
    Der Maskierte: In jeder Beziehung. Aber dies lässt sich nur herbeiführen auf dem Wege der Zerstörung. Die bestehenden Ordnungen müssen zunächst zerschlagen werden.
    Der Reporter: Selbst wenn es dabei zum globalen Krieg kommt, zum Weltbrand? Das wäre doch wohl das Risiko.
    Der Maskierte: Desto besser, desto besser. Man muss diese gegenwärtige Menschheit, die zu dumm und zu träge ist, vernichten. Erst dann kann jene neue Generation wachsen, mit der sich der wirkliche, der wahrhaftige Mensch verwirklicht.
    Der Reporter: Demnach sind die Menschen von heute für Sie weder wirklich noch wahrhaftig?
    Der Maskierte: Alles andere als das. Sie müssen von der Bildfläche verschwinden, wie einst die Saurier verschwunden sind. Die Zukunft gehört dem neuen Menschen.
    Der Reporter: Und um dieses Ziel zu erreichen, ist Ihnen jedes Mittel recht?
    Der Maskierte: Wir sind Geburtshelfer des Neuen. Wie kann man da Skrupel haben? Oder sollte ein Chirurg Skrupel haben, wenn er das Messer ansetzt?
    Der Reporter: Eine zusätzliche Frage. Wie groß ist die Organisation, die hinter Ihnen steht?
    Der Maskierte: Groß genug, um alles zu erreichen, was erreicht werden muss.
    Der Tag:
    Ohne dass die Öffentlichkeit davon unterrichtet worden war, stand die Welt in den letzten vierundzwanzig Stunden am Rand eines globalen Krieges.
    Dem nach Peking entsandten Sonderbotschafter Alfred T. Mason ist es gelungen, der VOR-Regierung glaubhaft nachzuweisen, dass ein gestern Vormittag stattgefundener Raumzwischenfall nicht durch Kampfschiffe der EAAU herbeigeführt wurde. Nun kann der Konflikt als beigelegt betrachtet werden. Auf beiden Seiten wurden die Alarmbefehle zurückgenommen.
    Schauplatz des tragischen und blutigen Zwischenfalls war »Lotusblume«, die neueste Raumstation der VOR, die seit einem Vierteljahr den Uranus umkreist. Der Angriff, bei dem auch KL-Waffen zum Einsatz kamen, wurde durch ein Kampfschiff vorgetragen, das bisher noch nicht identifiziert werden konnte. »Lotusblume« wurde dabei fast völlig zerstört, nahezu die gesamte Besatzung kam ums Leben.
    Die Sicherheitsbehörde ermittelt gegen die Gruppe der Vollstrecker.
    Metropolis-Kurier
    Eine Gruppe schwer bewaffneter Vollstrecker entführte vor wenigen Stunden ein der VEGA gehörendes Raumschiff, das sich noch im Zustand der Erprobung befand. Die Entführung endete katastrophal. Unmittelbar nach dem Start stürzte das Schiff in den Atlantischen Ozean. Besatzung und Entführer kamen dabei ums Leben.

3.
    Die Stunden, die auf die Ermordung des Außenministers und Delegationsleiters der Vereinigten Orientalischen Republiken, Chang Chi-tung, folgten, waren gespenstisch.
    Um 10.13 Uhr Metropoliszeit verhängte Wladimir Nekrassow in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Rates für Innere und Äußere Sicherheit über INTERPLANAR XII den Belagerungszustand und proklamierte das
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