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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!
Autoren: Frauke Scheunemann
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Frau Wiese gesehen.« Frau Wiese war Becks altes Frauchen. Die hatte allerdings auch keine Kinder. Ich hole tief Luft, Beck macht eine hektische Bewegung mit seiner Tatze.
    »Stopp, stopp – ich weiß, was du sagen willst: Ja, Frau Wiese hatte auch keine Kinder. ABER sie hatte ja diesen nichtsnutzigen Neffen. Der wiederum bekanntermaßen drei ungezogene Kinder hat.«
    Stimmt. Ich erinnere mich. Herr Beck war einmal ein paar Tage bei Wiese junior untergebracht und kehrte danach mit Geschichten heim, die denen vom alten Eschersbach über etwas, was er Krieg nannte, in nichts nachstanden. Herr Beck blickt nur bei dem Gedanken an diese Familie ausgesprochen finster drein.
    »Und diese ganze grausame Sippe war auch an Weihnachten einmal zu Besuch. Du kannst dir ja gar nicht vorstellen, wie schlimm –«
    »Beck«, unterbreche ich ihn, »was war denn nun mit dem Weihnachtsmann?«
    »Äh, richtig. Der Weihnachtsmann. Na, der kam mit einem großen Sack voller Geschenke für diese furchtbaren Gören. Die Kinder sangen ein Lied, der Weihnachtsmann guckte sehr streng und las vor, wann die Kinder im letzten Jahr unartig waren. Das hat natürlich ziemlich lange gedauert, und als der Weihnachtsmann dann auch noch mit der Rute gewedelt hat, fing das kleinste Kind an zu weinen, und die anderen beiden versteckten sich hinter dem Sofa. Da hat sich der Weihnachtsmann beeilt, doch noch etwas Nettes zu sagen und Geschenke zu verteilen. Die Kinder haben dann gelobt, in Zukunft immer brav zu sein. Aber als der Weihnachtsmann
wieder weg war, haben sie sich natürlich sofort um das Spielzeug gestritten, das er ihnen mitgebracht hatte. Die Erwachsenen tranken viel Alkohol und stritten sich schließlich auch. Irgendwann fing Frau Wiese an zu weinen, die Frau des Neffen keifte sehr laut, und der Neffe selbst schlief auf dem Sofa ein. Das ist also Weihnachten. Wenn alle vier Kerzen brennen.«
    Wow! Da bin ich geradezu froh, dass bei uns der Weihnachtsmann noch nie da war. Allerdings haben wir bisher auch immer ohne Kind gefeiert. Sondern sehr kuschelig zu dritt, nur Caro, Marc und ich. Gestritten hat niemand, gesungen Gott sei Dank auch nicht. Stattdessen gab es ausgesprochen leckeres Essen, sogar für mich. Allerdings gab es auch Geschenke. Ein Punkt, der mich stutzig macht.
    »Beck, bei uns gab es aber auch Geschenke für Marc und Carolin. Vom Weihnachtsmann hingegen keine Spur.«
    Becks Schwanzspitze zuckt wieder hin und her.
    »Hm. Wahrscheinlich schickt der Weihnachtmann die den Leuten ohne Kinder mit der Post. Damit er mehr Zeit für die Familien hat. Der gute Mann kommt ja ganz schön rum.«
    Aha. Ob der Weihnachtsmann wegen Luisa diesmal also auch zu uns kommt? Ich muss dringend nachschauen, wie viele Kerzen auf diesem Kranzdings schon gebrannt haben. Vielleicht habe ich noch etwas Zeit, mich zu wappnen. Schließlich werde ich Luisa wegen Carolin trösten und womöglich diesen Weihnachtsmann im Auge behalten müssen. Dieses Weihnachtsfest, so viel ist schon jetzt klar, wird den ganzen Hund erfordern.

DREI
    H atte ich Beck wirklich erzählt, dass es in diesem großen Kaufhausdings neulich voll war? Ich hatte ganz offensichtlich keine Ahnung. Denn jetzt ist es voll. Ich hetze hinter Marc her und versuche, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Das ist keine leichte Aufgabe, vor und neben mir sind dermaßen viele Menschenbeine unterwegs, dass ich mich eigentlich in Marcs Hose verbeißen müsste, um sicher an ihm dranzubleiben. Luisa ist schon vor einiger Zeit verschwunden, ich hoffe sehr, dass das Absicht war und sie einen guten Plan hat, wie sie zu uns zurückfinden will.
    Es ist im Übrigen auch nicht so, dass die anderen Menschen nur einfach da sind und gemütlich herumstehen oder – gehen. Im Gegenteil – verglichen mit dem sonst eher schwach ausgeprägten Bewegungsdrang von Zweibeinern scheinen nun gerade hier und heute alle wild entschlossen, den diesbezüglichen Mangel ganzer Monate auszugleichen. Sie rennen wild hin und her, bleiben sehr abrupt stehen, wenn sie etwas entdeckt haben, nur um einen Augenblick später wieder loszusprinten. Noch dazu schieben sie sehr rigoros andere Menschen zur Seite, die ihnen dabei in die Quere kommen. Ich muss höllisch aufpassen, dass mir hier niemand auf die Pfoten tritt.
    Warum habe ich bloß darauf bestanden, Marc und Luisa zu begleiten? Das war wirklich eine saublöde Idee – allerdings hatte mich auch niemand gewarnt. Ich dachte, die beiden
gehen einfach ein bisschen in dem frisch
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