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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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sich von Suzys Vertrauen geschmeichelt. »Vielen Dank. Ich werde mein Bestes tun, um dich nicht zu enttäuschen.«
    Suzy lachte. »Ach, du enttäuscht mich bestimmt nicht.« Sie ließ die Türen ihres scharlachroten Flitzers aufspringen. »Steig ein. Mal sehen, ob ich dich zu deiner Schwester fahren kann, ohne mich irgendwo zu verirren.«
    Angela wohnte in einem hübschen Dorf bei Oxford, weniger als zehn Meilen von Julia entfernt, und sie erreichten ihr Ziel tatsächlich, wenn auch nicht, ohne das eine oder andere Mal falsch abgebogen zu sein. Sobald Julia nach einem riskanten Wendemanöver aus dem Wagen gestiegen war, gab Suzy Gas und brauste davon, ohne sich Angela vorstellen zu lassen. Sie rief Julia noch das Versprechen nach, ihr zu schreiben, wann und wo sie sich das nächste Mal treffen wollten. Julia hatte das Gefühl, dass ihre Arbeit alles Mögliche würde sein können – nur nicht langweilig.
    Ihre drei Jahre jüngere Schwester öffnete die Haustür. Auf ihrer Schulter lag, kunstvoll drapiert, die drei Monate alte und absolut bezaubernde kleine Petal.
    »Hallo, Ju. Wie war das Vorstellungsgespräch?«
    Julia umarmte ihre Schwester. »Warte, ich erzähle es dir sofort. Du siehst schrecklich aus! Lässt diese Bande dich denn überhaupt nicht mehr schlafen?«
    »Nicht genug jedenfalls.« In diesem Augenblick stieß Ben, ein energiegeladener Zweijähriger, ein Spielzeug in Julias Richtung, was wohl eine Art Begrüßung sein sollte, dann lief er in einem jähen Anfall von Schüchternheit zurück in die Küche.
    »Hast du den Job bekommen?«, fragte Angela, während sie Ben folgten.
    Julia nickte. »Ich hab ihn, aber frag mich nicht, wie viel ich verdienen werde. Bens Taschengeld ist wahrscheinlich großzügiger bemessen. Aber ich glaube, es wird Spaß machen.«
    »Wie ist sie denn so, deine neue Arbeitgeberin?«
    »Sehr schillernd, aber im Grunde ein lieber Kerl und eine ulkige Nudel. Hallo, Grace.« Julia wandte sich an das älteste von Angelas Kindern. »Coole Schuhe. Wenn du rausgewachsen bist, kann ich sie dann haben?«
    »Wenn Petal sie nicht will«, erwiderte Grace. »Ich habe ein Tamagotchi.«
    »Zeig mal her.«
    Da die Kinder lärmend um Aufmerksamkeit rangen, musste Angela sich eine Weile gedulden, bevor sie ihre Schwester weiter über deren neuen Job ausquetschen konnte. Aber zu guter Letzt schafften sie es bis in die Küche, und Angela lud Petal auf Julias Schoß ab. »Hier, halt mal kurz deine Nichte, dann mache ich uns einen Kaffee. Ich musste sie schon den ganzen Morgen rumtragen.«
    »Oh, warum denn?«
    »Blähungen. Die letzte Nacht war die reinste Katastrophe – verabreicht in hübschen kleinen Zwanzig-Minuten-Portionen. Und als Petal endlich schlief, hatte Ben einen Albtraum.«
    Julia warf einen Seitenblick auf ihre Schwester. Angela, die nie zu Übergewicht geneigt hatte, war nach den drei Schwangerschaften zu einem Gespenst geworden. »Ich weiß nicht, wie du das machst, Ange.«
    »Mir bleibt ja gar nichts anderes übrig. Wenn man Kinder hat, muss man sich um sie kümmern. Es sei denn, man hat einen Superjob und kann sich eine Kinderfrau leisten.« Angela nahm einen Schluck Kaffee. »Also, dann erzähl mal von deiner neuen Stelle.«
    »Von meinem hoch dotierten Superjob?« Julia kicherte in sich hinein. »Es wird zwar nicht so anspruchsvoll werden, so viel dürfte feststehen, aber es ist genau das, was ich brauche – eine Abwechslung. Und Spaß machen wird es obendrein.«
    »Ich fand schon immer, dass die bei Strange’s dich gar nicht richtig zu schätzen wussten.«
    »Weiß denn irgendjemand dich zu schätzen?« Petal fing an zu sabbern, daher gab Julia sie ihrer Mutter zurück und beobachtete voller Ehrfurcht, wie ihre Schwester Ben mit einer Hand hochzog und beide nebeneinander auf ihren Schoss setzte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals den Mut aufbringe, ein Kind zu bekommen. All diese Schmerzen und dann monatelang kein Schlaf.«
    Angela lachte. »Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du schon Kinder haben wollen. Du hast nur noch nicht den richtigen Mann gefunden. Da wir gerade beim Thema sind – wie hat Oscar es aufgenommen?«
    Julia zuckte mit den Schultern. »Wie erwartet. Die Geschichte mit den Hotelbooten hat ihn fuchsteufelswild gemacht.«
    Angela sah plötzlich ein wenig verlegen drein. »Deinen hoch geschätzten Bruder übrigens auch. Es ist mir so rausgerutscht ...« Sie hob die Hand, als wollte sie sich entschuldigen. »Und da ich nun schon mal so viel verpetzt
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